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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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»Wir wollen all das, was wir heute erfahren haben, zu unserem Vorteil nutzen. Wir wissen nun einiges über Gorgrael und können vermuten, daß seine Kräfte denen eines ikarischen Zauberers ähneln, auch wenn er sie an Stärke übertreffen mag. Wir wissen aber auch, wer der Sternenmann ist. Und wir wissen, wo er sich aufhält.«
    Sternenströmer hob den Kopf und blickte jetzt weniger entsetzt, als vielmehr neugierig drein. »Wo denn?«
    »In der Feste Gorken. Zusammen mit der Baumfreundin.«

16 J ULTIDE

    Axis und Belial liefen in ihren schweren Umhängen durch die engen Gassen, die die Stadtmauern von den ersten Häusern trennten. Über ihnen tobte immer noch der Sturm, doch zwischen der Mauer und den Hauswänden fanden sie etwas Schutz vor Gorgraels Wüten. In regelmäßigen Abständen waren Wächter aufgestellt. Sie hoben sich in diesem unheimlichen Zwielicht nur als Schatten ab. Der Stadtbefehlshaber trat auf einen dieser Männer zu.
    »Higginson«, erkannte er ihn gleich als einen der regulären Soldaten wieder, die zum Wachdienst der Axtschwinger abkommandiert waren. »Was für ein kalter Nachmittag. Wie lange steht Ihr hier schon?«
    Der Mann salutierte, stolz darüber, daß der Axtherr sich seinen Namen gemerkt hatte. »Schon einige Stunden, Stadtbefehlshaber. Aber hier im Hauseingang können mir Gorgraels Wetterkapriolen nicht viel anhaben.«
    »Braver Mann«, sagte Axis, als er in den Augen seines Gegenübers Furcht entdeckte, und klopfte ihm auf die Schulter. »Sorgt dafür, daß Ihr etwas Warmes zu essen bekommt, sobald Eure Schicht vorüber ist.«
    Die beiden Offiziere gingen weiter, und Axis drehte sich zu Belial um. Er mußte schreien unter seiner Kapuze, um sich verständlich zu machen. »Dieser Sturm saugt einem das Mark aus den Knochen, und doch fürchte ich ihn nicht so sehr wie seinen Schöpfer.«
    Belial konnte die Worte durch das Heulen des Windes gerade so eben verstehen. Er nickte und zeigte auf einen weiteren Hauseingang ein Stück die Gasse hinunter. Bei diesem Unwetter hatte es wenig Sinn, weiterhin die Verteidigungsanlagen inspizieren zu wollen.
    Nach dem Kriegsrat hatten sich Bornheld und seine Kommandeure im Schutz von Hauswänden und engen Gassen in die Burg zurückgeflüchtet. Axis und sein Leutnant hatten sich hingegen zu einem Inspektionsgang aufgemacht. Sie sprachen mit den Männern, die sie auf der Mauer antrafen, mit den Wachtposten und den Soldaten, die sofort die Zinnen bemannen würden, sobald der Sturm nachließ. Weitere Männer befanden sich in den Häusern nahe bei den Mauern in Bereitschaft, damit sie im Notfall sofort eingreifen konnten. Der Axtherr riet allen, sich nach bestem Vermögen warm zu halten. Aber alle Ratschläge und aufmunternden Worte konnten die Furcht nicht bezwingen, die mit jeder Stunde zunahm.
    Axis und Belial flohen in das angegebene Haus und waren froh, dem kalten Wind entkommen zu sein. Rasch warfen sie die Tür hinter sich ins Schloß. Sie befanden sich in der ehemaligen Werkstatt eines Schusters, die in eine Feldküche umgewandelt worden war. In einer Ecke brannte ein Feuer, und darüber stand ein Dreifuß mit einem Topf. Der Stadtbefehlshaber legte Mantel und Handschuhe ab, ließ sich vor den Flammen auf einem Hocker nieder und bedeutete seinem Leutnant, es ihm gleichzutun. Der Koch warf den beiden nur einen Blick zu, füllte ihnen dann zwei Schüsseln mit dicker Suppe und zog sich wieder in den Vorratsraum im hinteren Teil des Gebäudes zurück.
    »Ich habe Angst«, gestand Axis leise, nachdem er sich gestärkt hatte.
    »Dafür muß man sich nicht schämen.« Belial warf ein paar herumliegende Kohlestücke ins Feuer, lehnte sich an die Wand und rieb sich die Hände. »Hier haben doch alle Angst.«
    »Niemand kann dem unsichtbaren Gift dieses Sturms entkommen.« Axis lauschte dem Heulen des Windes. »Selbst Belle würde ihren Mann bei diesem Wetter nicht hinausschicken, um die Kuh Spuckbacke zu retten. Außer sie wünschte sich nichts sehnlicher, als Witwe zu werden.«
    Belial versuchte, ihn mit einem Lächeln aufzumuntern, scheiterte aber kläglich.
    Der Axtherr seufzte: »Was wird Gorgrael uns entgegenschleudern? Welche Schliche und bösen Überraschungen hält er vor der Stadt für uns bereit?«
    Vorhin hatten beide durch eine der Schießscharten nach draußen gespäht, aber im Schneetreiben natürlich nichts erkennen können.
    »Ich fürchte, wir werden nicht mehr lange warten müssen, um das herauszufinden«, bemerkte eine Stimme hinter

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