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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schraubenzieher zum Vorschein. Sarah saß wie gelähmt auf der Pritsche und sah zu. Tabea, alle Sinne geschärft und sprungbereit, sah sich nach einem Fluchtweg um.

    Mit einem Greifer das Steuergerät außer Reichweite haltend, packte der Roboter den Alten mit zwei anderen Greifern bei den Schultern, pflückte ihn vom Boden und begann ihn heftig durchzuschütteln.
    Sarah und Tabea wichen an die Wand zurück.
    Sching kreischte in höchster Not. Der Roboter schleuderte ihn aus der Zelle. Der Kopf des Alten schlug mit einem dumpfen Laut gegen die Wand des Korridors. Sching rutschte zu Boden und lag da wie ein Häufchen Elend, ganz still.
    Bis auf den Skorpion. Der streifte weiterhin ziellos in seinem kleinen Revier umher.
    Der Roboter schleuderte das Kontrollgerät hinter Sching her und wandte sich den Frauen zu.
    Es gab keinen Fluchtweg.
    Dann wankte der Roboter. Er taumelte, sein schwarzer Glasschädel füllte sich mit Qualm. In der Türöffnung setzte er sich plötzlich auf den Boden.
    »Miep« , machte er.
    Eins seiner Beine begann, rhythmisch zu zucken.
    Ein vertrauter warmer Summton näherte sich im Korridor, und eine schwarz glänzende kleine Kreatur in einem Plastiksack kurvte auf ihrer fliegenden Untertasse in die Zelle.

57
    Es war noch gar nicht lange her, da hatte Tabea zum ersten Mal in ihrem Leben einen Cherub gesehen, und sie hätte nie gedacht, dass sie ausgerechnet diesen ein weiteres Mal zu Gesicht bekäme. Und dass jemand versuchen könnte, ihn zu umarmen, das wäre ihr nicht einmal im Traum eingefallen. Doch als Xtaska mit einem
gekonnten Schlenker über den regungslos daliegenden Sching und seine ruinierte Riesendrohne in die Zelle gekurvt kam, sprang Sarah hoch und warf die Arme um das raumgeborene Kind.
    Xtaska schien sich genauso über das Wiedersehen zu freuen. Sie runzelte die kleinen warzigen Züge zu einem schrecklichen schwarzen Lächeln und ruderte aufgeregt mit den Stummelärmchen. Wenn die kirschroten Äugelchen eben noch geglüht hatten, dann loderten sie jetzt förmlich.
    »Xtaska!«, schrie Sarah überglücklich. »Wir dachten, du wärst tot …«
    »Im Raum wird nicht gestorben! Nur über meine Leiche!«, krähte Xtaska.
    Flinker denn je in der Pseudoschwere, schwirrte sie mit jubelnder Bravour ringsherum durch das Geviert, nicht im Kreis, nein, sie stoppte um Haaresbreite vor jeder Wand und wechselte jedes Mal blitzschnell und mit perfekter Balance die Richtung. Tabea hatte sie noch nie so ausgelassen erlebt. Es war, als hätten die kleinen durstigen Energiezellen das gesamte Potenzial der Nackten Wahrheit abgezweigt. Wenn Xtaska den Mund aufmachte, sah man ihren Rachen glühen.
    »Xtaska«, sagte Sarah. »Mogul …«
    »Gewaltsamer Tod bringt Leid«, murmelte Xtaska und glitt eine Spur beherrschter und bedächtiger zu Sarah zurück. »Mogul. Talo«, sagte sie. »Marco lebt vielleicht noch«, fügte sie hinzu, »aber auf der Venus.«
    Obwohl Sarah anscheinend nichts auffiel an Xtaskas Worten, brachten sie Tabea ins Grübeln.
    »Woher weißt du das alles?«, wollte Tabea wissen, während Sarah gleichzeitig fragte: »Wo warst du die ganze Zeit?«
    »Im Orbit«, antwortete Xtaska. »Rund um dieses Schiff. An Bord bin ich mit deinem Schiff gekommen, Käpt’n, im Unterbau.
Dass dein Schiff auf der Venus war, kann man schließlich nicht übersehen.«
    Xtaska fixierte Tabea mit einem schmerzhaft glühenden Blick. »Käpt’n, ich wünschte, du hättest das Schiff retten können.«.
    Tabea kannte sie jetzt gut genug, um das als Sympathiebekundung und nicht als Vorwurf aufzunehmen. Es war schwer, in diese Augen zu blicken und zu lächeln.
    »Ich hörte, wie die Schrantin Talo erschoss, aber da ist Blut im Innern deines Schiffes, das nicht von einem Vogel stammt, auch nicht von einem anderen Alien. Ich kenne es, die Abweichungen, diese kleinen Besonderheiten darin. Sarah lebt, also muss es Moguls Blut sein.«
    Tabea begann, ihre Frage zu verwünschen, da die Antwort zu einer Demonstration cherubischer Unempfindlichkeit geriet, doch Sarah schien die Ausführungen mit Fassung zu tragen. Sie hatte sich wieder angezogen, lag auf den Knien und hebelte mit dem Schraubenzieher, den Sching bei dem ungleichen Kampf verloren hatte, an der Futterluke des wehrlosen Roboters herum.
    Tabea sagte: »Du musst unzerstörbar sein, Xtaska.«
    »Nichts ist unzerstörbar, Käpt’n«, schnurrte sie. »Ich war nahezu zweiundfünfzig subjektive Minuten ohne Bewusstsein. In diesem Zeitraum«, sagte sie, zur Tür

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