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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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der Alice wagte und der Zylinder auf seinem Rücken gefährlich ins Schleudern kam. Einige Kecks hielten Schlauchstücke in den Klauen. Andere Ketten. Ein paar hatten Schusswaffen.
    Xtaska kippte ihre Untertasse, fegte schnurstracks über die Köpfe hinweg und tauchte mit einem Slalom in den offenen Frachtraum des Schiffs.

    Marco riss sich von Tabea los und eilte Mogul zu Hilfe, schwang sich auf die Backbordtragfläche und packte das untere Ende des Zylinders.
    Projektile prallten von der Schiffshülle ab.
    »Jesus!«, brüllte er, kraxelte von der Tragfläche hoch, packte eine Außenkamera und zog sich kopfüber in den Frachtbauch. Mogul und der Zylinder kippten hinterher. Es rumste und plumpste im Innern des Schiffes.
    »Sarah!«, brüllte Tabea. Sarah sah zu ihr herunter, den Mikrolaser zwischen den Zähnen. Sie zuckte vielsagend die Achseln. Dann klopfte sie bedächtig an die Tür, als handle es sich um eine Losung. Nichts geschah.
    Die Kecks rückten vor, wirbelten ihre Schlauchstücke. Tabea fühlte sich krank und elend. Sie sprang auf den Schleusensims und umklammerte ihre Tasche, trat wild mit den Füßen aus und rief Sarah zu, ob sie nicht noch ein paar von diesen handlichen Kugelblitzen unter dem Pyjama versteckt hätte.
    Sarah gab keine Antwort.
    Tabea schaute zu ihr hoch und sah eben noch Sarahs Füße hinter der Krümmung der Schiffshülle verschwinden.
    Unten am Boden wimmelte es vor Kecks. Einer grinste am Lauf eines Gewehrs vorbei, das so lang wie er selbst war. Er zielte auf Tabea. Er war noch halbwüchsig und trug vorne an seiner Kappe leuchtfarbene Abziehbildchen. Tabea konnte sie entziffern, MOR-LOCKS stand auf dem einen. AFFENMIST 607 auf dem anderen.
    Sie schloss die Augen.
    Es gab eine gewaltige Explosion.
    Sie machte die Augen auf. Und fand, dass sie noch unter den Lebenden weilte. Der Hangar war voller Rauch und Staub. Kleine Keckleiber segelten in einem Regen aus Schutt und Schildpattsplittern durch die Luft.

    Jemand hatte ein Loch in die Wand gesprengt.
    Jetzt kamen sie durch dieses Loch.
    Es war die Polizei.
    Es war, als spie ein rosaroter Vulkanschlund einen Schwarm mechanischer Hornissen in den Hangar.
    Tabea stieß einen gellenden Schrei aus. Sie presste sich rücklings an die Alice, als wolle sie sich so dünn wie ein Abziehbildchen machen. Salven aus harter Strahlung sägten durch die Luft. Die Luft in der Parkbucht heizte sich rasch auf.
    Die Kecks mit den Ketten und die mit den Schlauchstücken sprangen am Heck des Schiffes hoch, verkrochen sich in und zwischen den Triebwerken. Die mit den Schusswaffen hatten sich im Unterbau des Schiffes verschanzt.
    Die Polizisten feuerten auf sie. Ein verirrter Strahl traf die Alice , glitt brutzelnd über die Schiffshülle und hinterließ einen breiten schwarzen Streifen und den Gestank von heißem Metall.
    »Wehe, wenn ihr mein Schiff demoliert!« , kreischte Tabea sie alle an, aber was sie dann sagte, ging restlos in einem lauten und anhaltenden Dröhnen unter.
    Kecks fielen von der Hülle ab und versuchten sich zeternd und auf allen vieren in Sicherheit zu bringen. Die Schützen im Unterbau zogen sich tiefer zurück, erwiderten das Feuer der Polizei und fauchten nach oben, gegen den Bauch des Schiffes.
    Das Schiff begann zu beben.
    Das Dröhnen hielt an und wurde jetzt von einem hohen winselnden Ton begleitet.
    Die Polizisten stellten das Feuer ein. Sie zogen sich ebenfalls zurück, wobei ihre Zyklopenvisiere eine aufgeregte Kommunikation verrieten.
    Um den Bug spähend sah Tabea, dass sie in der Falle saßen. Außen vor dem Hangar hing lautlos eine Abteilung der schwarzen
Deltas. Einige Polizisten drückten sich an den Wänden entlang, um zu ihnen zu gelangen.
    In das Dröhnen und Winseln mischte sich plötzlich ein neues Geräusch, ein Geräusch wie von einem Dampfstrahl. Unter den Düsentriebwerken glühte der Hangarboden kirschrot, rot wie Xtaskas Augen. Dichter Rauch wallte in den Unterbau, verschlang die Keck-Schützen und quoll ringsum über den Boden des Hangars.
    Die Alice Liddell rührte sich.
    Tabea klammerte sich an den Handgriff und hämmerte mit der Faust auf die Schleusentür ein. Unter ihr stürzte ein Keck ins Freie und zielte auf sie. Ein scharfer Strahl schlug neben ihrer Hand in die Schiffswand und zerfetzte die Schutzschicht auf ihrem Ärmel.
    Tabea kreischte vor Wut. »Das ist mein Schiff, ihr Bastarde!«
    Das Tosen hatte seinen Höhepunkt erreicht. Wieder schnitt ein Strahl durch den Rauch und versengte ihr fast die

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