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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Waffe, eine blau gleißende Schlinge, baute sich flackernd zwischen den Deltas auf.
    Tabea umflog die Polizeibarriere und warf die vordere Backbordschleuse auf. Marco Metz kam kopfüber hereingepurzelt, abgerissene Metallstücke regneten an ihm vorbei und auf die Köpfe der Polizisten hinunter. Seine Nase blutete, die teure Jacke schwelte.
    »Flieg los!«, brüllte Tabea.
    Xtaska nickte schwerfällig mit ihrem außergewöhnlichen Kopf - und sie flogen los.

TEIL DREI
    Die Wahrheit hat viele Gesichter

27
    > BGK009059 LOGBUCH
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    > PRINT
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    > MODUS? VOX
    > SD? 19.07.07
    > READY
    > Hallo, Alice.
    > HALLO, KÄPT’N. WILLST DU MIR WIEDER EINE GESCHICHTE ERZÄHLEN?
    > Zur Abwechslung könntest du mir mal eine Geschichte erzählen. Ich bin es, der nach alledem Zerstreuung braucht.
    > ICH BIN ALLES IN ALLEM NICHT GUT DRAUF.
    > Sag so was nicht, Alice.

    > ABER ES STIMMT.
    > Es ist die Achsenstabilisierung, stimmt’s?
    > AUSFALLWAHRSCHEINLICHKEIT 89,09 PROZENT.
    > O mein Gott!
    > ICH KANN NUR HOFFEN, DU MUTEST MIR NICHTS ANSTRENGEN-DES ZU, DAS IST ALLES.
    > Wir fliegen zum Asteroidengürtel. Schaffst du es bis Ceres?
    > HAB ICH DICH JEMALS IM STICH GELASSEN, KÄPT’N?
    > Nein, ich kann mich ehrlich nicht erinnern, dass du mich jemals im Stich gelassen hast.
    > VERGISS DAS NIE, HÖRST DU?
    > O mein Gott. O mein Gott. Hör zu, halt durch, Alice. Ich rede mit Xtaska. Ich glaube, er kann helfen. Ich meine, sie. Sie scheint sich gut auszukennen mit der Koboldserie. Einverstanden? Alice?
    > SELBSTVERSTÄNDLICH. VIELLEICHT SEHEN WIR AUCH NUR GESPENSTER.
    > Glaubst du?
    > MIT EINIGER WAHRSCHEINLICHKEIT.

    > So um die 10,91 Prozent, wie?
    > ETWAS MEHR, WENN MAN DIE ANDEREN DEZIMALSTELLEN DAZU NIMMT.
    > Ich frage Xtaska. Sobald es losgeht, frage ich sie. Kann ich inzwischen was für dich tun?
    > ERZÄHL MIR EINE GESCHICHTE.
    > Soll ich?
    > DAS BRINGT MICH AUF ANDERE GEDANKEN.
    > Ähm. Hab ich dir schon von Käpt’n Frank erzählt?
    > KÄPT’N FRANK? WER WAR DAS?
    > Ein Altairer.
    > FRANK IST ABER KEIN ALTAIRISCHER NAME, ODER?
    > So einen hatte er auch, aber ich könnte dir nicht sagen, wie er lautete. Ich könnte ihn ja nicht mal aussprechen. Nein, ich weiß auch nicht, warum er sich Frank nannte. Ich denke mal, dass er irgendwo auf diesen Namen gestoßen sein wird, und er hat ihm gefallen. Du weißt ja, wie die Altairer sind.
    > WIE HABT IHR EUCH KENNEN GELERNT?

    > Es war auf Phobos. In einer Bar. Nicht, dass ich vorgehabt hatte, dort den Abend zu verbringen. Ich hatte eigentlich gar nicht auf Phobos sein sollen. Ich war mit einer Fähre gekommen, die raumkranke Touristen aus dem Gürtel heimholte.
    > WAR DAS DEINE ARBEIT DAMALS?
    > O nein, ich war noch nicht Pilotin. Ich wusste nicht einmal, wie man das überhaupt macht, fliegen. Ich war Stewardess. Ich hatte vorgehabt, mich auf Versailles abzusetzen, aber man ließ uns nicht von Bord. Auf dem Heimweg war Phobos meine erste Chance, und da habe ich nicht lange gefackelt. Ich konnte diesen Job nicht mehr ausstehen. All das Kotzen und Jammern machte mir nicht viel aus - dass ich mir ständig anhören musste, wie brutal die Sicherheitsmannschaften vorgegangen waren und dass die Kuppel eingebrochen war - nein, der Grund war vielmehr, dass ich wusste, sie würden in ein, zwei Monaten in Langleben und Neu-Toronto alle damit herumprahlen und allen Nachbarn die Videos zeigen.
    > Ich saß also auf einem Mond, der mir fremd war, hatte keinen Job, keine Zeugnisse, keine Ausbildung, keinen richtigen Beruf und kein Geld. Alles, was ich hatte, war ein gebrochener Arbeitsvertrag und ein orstrafenregister. Was ich noch hatte, war eine Nummer, die mir der Maat von der Fähre auf den Rücken meines Handschuhs geschrieben hatte und unter der sich nie einer meldete, wenn ich anrief. So lagen die Dinge also. Ich musste zusehen, dass ich rasch etwas an Land zog, bevor irgend so ein Eladeldi-Beamter merkte, dass ich Geld abhob, wo ich eigentlich gar nichts verloren hatte, und seine blaue Nase in meine Angelegenheiten steckte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war noch ein Naseweis und hatte von Tuten und Blasen keine
Ahnung. Es lief darauf hinaus, dass ich mich in den Nebenstraßen herumtrieb, mir die Bürger besah und zu raten versuchte, was sie vorhatten und wer mich wohl zum Mars mitnehmen würde, falls ich richtig getippt hatte.
    > Ich kam zu dem Schluss, dass ich nicht weniger erfolgreich sein würde, wenn ich es mir leichter

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