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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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erklären begann. »Man plant, in der einlaufenden Flugbahn des Kometen einen Asteroiden namens Avalon zu positionieren. Donnerschlag wird achtundsechzig Tage vor Erreichen des Erde-Mond-Systems mit Avalon kollidieren.« Grayson betätigte einen Schalter, woraufhin ein roter Zeiger nahe der Stelle erschien, wo sich die Bahn des Kometen mit der der Erde kreuzte. »Wenn sie Erfolg haben, wird die Kollision das Gegenteil dessen bewirken, was wir bisher zu erreichen versuchten. Sie wird die Geschwindigkeit des Kometen geringfügig vermindern. Au ßerdem wird es zu einer minimalen Veränderung der Flugbahn kommen, die aber zu gering ausfallen wird, um sich bemerkbar zu machen. Was sich jedoch bemerkbar machen wird, das ist der Zeitpunkt, zu dem der Komet ins Erde Mond-System eintritt. Der Kern wird rund hunderfünfzig Sekunden später eintreffen als ursprünglich erwartet.«
    »Das hört sich nicht besonders bedeutsam an«, sagte Harold Barnes, der Bankier.
    »Normalerweise wäre es das auch nicht. Wie auch immer, Erde und Mond bleiben dadurch zusätzliche zweieinhalb Minuten, sich quer durch die Flugbahn des Kometen zu bewegen. In diesen zweieinhalb Minuten wird sich Luna zwischen den Kometen und die Erde schieben. Donnerschlag wird am 17. Juli 2087 um vierzehn Uhr siebenundzwanzig mitten auf Farside aufschlagen. Ich brauche nicht extra zu betonen, dass eine solche Katastrophe das Ende unserer kleinen Welt bedeuten würde.«
    »Sind diese Informationen zuverlässig?«, fragte Pierre Robles.
    »Das sind sie«, erwiderte Hobart. »Seit dem Eintreffen von John Malvans Nachricht haben unsere Agenten auf der Erde Überstunden gemacht, um weitere Erkundigungen einzuziehen. Alles deutet darauf hin, dass Constance Forbin die Operation Avalon hat anlaufen lassen. Wir stehen nun vor der Frage, was können wir tun?«
    »Was sollten wir denn tun?«, fragte einer der Nationalparlamentarier, der ebenfalls ordentlicher Minister war. »Schließlich hieße es doch, zwischen Luna und seinen Millionen und der Erde mit ihren Milliarden zu wählen.«
    »Niemand schlägt vor, die Erde zu opfern, um Lunas Untergang abzuwenden«, erwiderte Hobart schroff. »Wenn wir sterben müssen, um unsere Mutterwelt zu retten, dann soll es sein! Was mir Sorge macht, ist, dass diese neue Option alle anderen ausschließt. Den Kometen abzulenken ist ein schwieriges Unterfangen. Wenn sich den Terrestriern erst einmal ein Ausweg bietet, werden sie aufhören, nach besseren Lösungen zu suchen. Schließlich ist es dann nicht mehr ihre eigene Welt, die vernichtet werden wird.«
    »Genauso, wie wir uns während der letzten sechs Monate um unsere eigenen Angelegenheiten gekümmert haben?«, fragte der Anführer der Radikalen.
    »Das ist eine Unterstellung, Juan Aurrelios, und Sie wissen das auch!«, knurrte Barnes. »Wenn der Untergang der Erde droht, müssen wir uns ums eigene Überleben kümmern.«
    Hobart hob die Hand. »Nein, der verehrte Kollege von Tycho Terrace hat Recht. Wir haben dazu tendiert, diese Krise vom Standpunkt unseres Überlebens aus zu betrachten, nicht von dem der Terrestrier. Jetzt muss es uns darum gehen, zu verhindern, dass sie das Gleiche mit uns machen. Wir müssen eine Lösung vorschlagen, die beiden Seiten zum Nutzen gereicht. Dieser Plan, Luna als Zielscheibe zu benutzen, ist ein schlechter Plan, und sie müssen weiterhin nach einer Möglichkeit suchen, den Kometen zu beschleunigen, anstatt ihn zu verlangsamen.«
    »Und wenn es die nicht gibt?«
    »Es muss eine geben. Wir haben bloß noch nicht genügend darüber nachgedacht. Was ist, wenn sie plötzlich eine Methode entdecken, nachdem sie Avalon auf Donnerschlag umgelenkt haben? Wenn der Komet durch diese Kollision erst einmal abgebremst ist, führt an der Katastrophe kein Weg mehr vorbei. Es könnte gut sein, dass Luna sinnlos zerstört wird.«
    »Wissen wir überhaupt, ob Luna solch eine Katastrophe überstehen würde?«
    »Professor Portero hat sich damit befasst. Professor?«
    Portero, der Astrophysiker von der Universität Luna, beugte sich vor. »Um die Wahrheit zu sagen, Bürger, ich kenne die Antwort auf diese Frage nicht. Mit einem Durchmesser von fünfhundert Kilometern erreicht Donnerschlag fast die maximale Größe eines Asteroiden, dem Luna mit Sicherheit widerstehen kann, ohne auseinanderzubrechen. Zum Glück besteht dieser Asteroid mehr aus Eis denn aus Eisen. Ein metallischer Meteor dieser Größe würde diese kleine Kugel entzweisprengen. In jedem Fall wird es sehr

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