Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
schlimm kommen, und Megatonnen von Trümmern werden in den Orbit hochgeschleudert. Die der Erde und sämtlicher Orbitalanlagen von Meteoren drohende Gefahr wird für Jahrzehnte, vielleicht für Jahrhunderte, sehr groß sein.«
    »Das sind beides gute Gründe dafür, dass die Menschheit kooperieren sollte, um jede Kollision zu verhindern«, sagte Hobart. »Wenn der Kern die Erde trifft, werden wir hier auf Luna von dem resultierenden Meteoritenhagel pulverisiert. Wenn wir getroffen werden, bricht Luna möglicherweise auseinander. Wie würde es dem Leben auf der Erde ergehen, wenn die Gezeiten weitgehend zum Erliegen kämen? Außerdem, was sollte verhindern, dass nicht ein größeres Bruchstück von Mondmaterie trotzdem auf die Erde fällt und eben die Katastrophe hervorruft, die man hatte vermeiden wollen?«
    Rund um den Tisch erhob sich ein zustimmendes Gemurmel. Hobart musterte die Doppelreihe finsterer Gesichter. »Ich nehme an, dass keiner der Anwesenden an dieser Scheußlichkeit mitzuwirken wünscht. Also, was können wir dann tun, um sie aufzuhalten?«
     
    Die Korridore der Admiral Farragut waren von dem schwachen blauen Licht erhellt, mit dem Raumschiffe die Nacht simulierten. Thorpe zog sich Hand über Hand durch das blaue Glimmen. Er hielt an, als er die verschlossene Eingangsluke zum Teleskopraum erreicht hatte. Sich an einem der für diesen Zweck vorgesehenen Handgriffe festhaltend, klopfte er leise an die Luke, dann öffnete er sie.
    Der Raum dahinter war bis auf den großen leuchtenden Bildschirm dunkel. Amber saß im rechten Beobachtersessel, ihr Kopf und die Schultern hoben sich vor dem Leuchten ab. Das Teleskop war auf Erde und Mond gerichtet, die beide als halb erleuchtete Kugeln zu sehen waren. Die Erde war verblüffend weiß, verglichen mit dem dunkleren Grau des Mondes. Die Mutterwelt war mit ihren charakteristischen Wolkenwirbeln und dem Blau des Ozeans geschmückt.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte er leise.
    Amber blickte sich über die Schulter nach ihm um. »Natürlich.«
    Er schloss die Luke und schwamm zum linken Sessel, auf dem er sich anschnallte, bevor er sich ihr zuwandte. »Findest du nicht, dass du dich ein bisschen anstellst deswegen?«
    »Weswegen?«, fragte sie mit ausdrucksloser Stimme. Ihr normalerweise tadelloser Overall war zerknittert und ihr Haar ungekämmt. Die Ringe unter ihren Augen legten Zeugnis darüber ab, wie viel sie in den letzten zweiundsiebzig Stunden geschlafen hatte.
    »Du kannst nicht ewig auf mich sauer sein. Du solltest allmählich wieder aus deinem Schneckenhaus herauskommen und mit dem Leben weitermachen.«
    »Mit welchem Leben, Thomas?«
    »Hör mal«, brummte er, »es tut mir leid, dass nicht irgendjemand anders auf die verdammte Idee gekommen ist, Donnerschlag mit dem Mond aufzuhalten. Ich bin derjenige, der darüber gestolpert ist. Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Es wieder vergessen?«
    Ärger blitzte in ihren Augen auf. »Du hättest mir sagen können, was du entdeckt hattest. Du hättest dich mir anvertrauen können, mein Schatz!«
    »Hätte ich das?«, fragte er. »Hättest du es für dich behalten?«
    »Warum musste es denn ein Geheimnis bleiben?«
    »Weil sie auf der Erde randalieren, verdammt nochmal! Sie randalieren, weil wir mit unserem letzten Versuch gescheitert sind. Was glaubst du wohl, was sie machen werden, wenn wir bei ihnen neue Hoffnungen wecken, nur um sie wieder zu enttäuschen? Mein Gott, sie hätten jede einzelne Stadt auf dem Planeten niedergebrannt. Nein, es war besser, mit der Bekanntgabe des Plans zu warten, bis ich sicher war, dass ich keinen Fehler gemacht hatte.«
    »Du meinst, bevor du die Republik in deinen Plan, sie zu zerstören, einweihen würdest, ist es nicht so?«
    Er nickte. »Da ist etwas Wahres daran. Ich hatte gehofft, wir könnten die Fakten erhärten, bevor es zu dem unvermeidlichen interplanetarischen Zerwürfnis kommt. Das ist jetzt natürlich nicht mehr möglich.«
    »Du willst damit doch wohl nicht sagen, dass Malvan und ich nicht hätten weitergeben sollen, was wir wussten!«
    »Nein, das will ich überhaupt nicht sagen. Eure Regierung hat ein Recht darauf, Bescheid zu wissen. Ich hoffe bloß, dass wir nicht grundlos schlafende Hunde geweckt haben. Was ist, wenn sich mein Plan als nicht durchführbar erweist?«
    »Das wird er nicht«, erwiderte Amber. »Ich habe die vergangenen drei Tage damit zugebracht, deine Zahlen zu überprüfen. Du hast hundertprozentig Recht. Wenn Donnerschlag

Weitere Kostenlose Bücher