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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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nervös wie ein Dritter Untersekretär für Protokollfragen bei seinem ersten Staatsempfang. Er war sich des gewaltigen Einsatzes bewusst, der auf dem Spiel stand.
    »Ihr Premierminister hat in seiner Botschaft den Stand der Diskussion bereits kurz umrissen.«
    »Ist es wahr? Planen Sie wirklich, den Kometen auf Farside zu lenken?«
    Constance breitete ihre Hände in einer umfassenden Geste der Hilflosigkeit aus. »Was erwarten Sie denn von mir, Bürger Konsul? Sollte ich lügen und Ihnen erzählen, dass wir nicht jede denkbare Methode in Betracht ziehen, um diese Welt zu retten?«
    »Ich möchte, dass Sie mir eine einfache, ehrliche Antwort geben.«
    »Also gut. Ja, wir verfolgen die Avalon-Option. Wir haben eine Arbeitsgruppe auf Newton eingerichtet, wo sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren kann. Bislang haben sie noch keine Mängel im Plan entdeckt.«
    »Haben Sie irgendwelche konkreten Schritte unternommen, um die Option tatsächlich voranzutreiben?«, fragte Austin Branniger.
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Was ist an den Gerüchten daran, dass Sie zwei der Großtransporter nach Avalon geschickt haben?«
    »Bislang nichts weiter als Gerüchte, Bürger Jennings. Wir werden keine Schiffe verlegen, solange wir nicht sicher sind, dass diese Option die einzig durchführbare ist. Wir werden Ihre Regierung selbstverständlich informieren, falls wir zu diesem Schluss gelangen sollten.«
    »Sollen wir dann zum Wohle der Erde sterben?«
    »Für wie barbarisch halten Sie uns eigentlich? Wir werden Luna vor dem Eintreffen des Kometen natürlich evakuieren. Das ist einer der Punkte, mit denen sich die Arbeitsgruppe befasst.«
    »Und wenn wir uns nicht evakuieren lassen wollen?«
    »Hat Luna einen besseren Vorschlag, wie wir Donnerschlag aufhalten können?«
    »Unsere Wissenschaftler arbeiten daran«, erwiderte Jennings.
    »Sie arbeiten bereits seit sechs Monaten daran«, erinnerte ihn Constance. »Wir brauchen sofort eine Idee! Mit acht Kilo Antimaterie kommt man nicht besonders weit, wissen Sie.«
    »Luna ist bereit, Ihnen weitere vier Kilogramm anzubieten.«
    »So?«, fragte Constance Forbin, während sich ihre Augenbrauen vor Überraschung hoben. »Ich glaube, wir haben Ihre Regierung erst letzten Monat gebeten, für den allgemeinen Pool Antimaterie beizusteuern. Sie hatte keine übrig. Sind Ihre Produktionsanlagen so leistungsfähig, dass sie vier Kilo in nur einem Monat produzieren können?«
    »Sie wissen, dass das nicht der Fall ist, Mrs. Forbin. Ihre Anfrage wurde abschlägig beschieden, weil wir der Meinung waren, den Treibstoff für die Zeit nach dem Zusammenstoß zu benötigen.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt erscheint es uns als klüger, die Antimaterie dazu zu verwenden, dass der Komet abgelenkt und ein Zusammenstoß von vorneherein vermieden wird.«
    »Und kennen Sie ein Szenario, bei dem zwölf Kilo Antimaterie ausreichen, um dieses Kunststück zu vollbringen?«
    »Ich bin kein Wissenschaftler.«
    »Ich auch nicht. Aber eins weiß ich: dass die Zeit allmählich knapp wird. Wenn nicht bald eine praktikable Alternative gefunden wird, werden wir die Avalon-Option in die Tat umsetzen müssen.«
    Roland Jennings betrachtete die Koordinatorin mit einem harten Blick. »Wir können das nicht zulassen, Madame Koordinatorin. Das ist die Botschaft, die ich Ihnen zu überbringen habe.«
    »Das klingt wie eine Drohung, Mr. Generalkonsul.«
    »Es ist auch als Drohung gemeint, Madame Koordinatorin. Die Republik Luna wird es nicht zulassen, dass sie zur Zielscheibe gemacht wird. Unsere Meinung ist, dass eine gerechtere Lösung gefunden werden muss, und dass alles, was nötig ist, sie zu finden, ein angemessener Anreiz ist.«
    Constance Forbin lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Und wie gedenken Sie uns aufzuhalten?«
    »Wir hoffen, mit Ihnen vernünftig reden zu können. Wenn das nicht ausreicht, bereiten wir uns darauf vor, Gewalt anzuwenden.«
    »Gewalt?«
    »Während wir hier miteinander sprechen, rüstet die Republik ein Dutzend Schiffe zur Durchführung von Kriegsoperationen aus. Diese Schiffe werden beim ersten Anzeichen, dass Sie die Verlagerung von Avalon eingeleitet haben, in den Raum gebracht. Sie werden Avalon nötigenfalls besetzen und Ihren Leuten den Zutritt verwehren. Natürlich hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.«
    »Vergessen Sie dabei nicht die Friedenstruppe, Bürger?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Truppe hat gegenwärtig nur drei Schiffe im Erdorbit. Eins davon unterzieht sich gerade einer

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