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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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klatschten ein Beschlagnahmungsformular auf den Tisch und nahmen sie beide mit!«
    »Das war noch nicht alles«, sagte Amber. »Sie haben die Raumstation von Farside nach Nearside geschafft. Jetzt läuft unsere Fernkommunikation nur noch über einen niedrig stehenden Satelliten. Die meiste Zeit über haben wir überhaupt keine Verbindung.«
    Thorpe nickte. »Bevor ich losgeflogen bin, habe ich euch anzurufen versucht. Man sagte mir, die Verbindungen würden erst heute spät am Tag wiederhergestellt werden.« Nach einem kurzen Moment fragte er: »Wie wollt ihr also von hier wegkommen?«
    »Wir haben ein Schiff gechartert. Es ist ein kleiner Frachter, der bis vor kurzem Ladung in den Orbit hochgeschafft hat, die den Transport über den Massebeschleuniger nicht überstanden hätte. Er soll zwei Wochen vor dem Kometen eintreffen. Der Frachter wird die Spiegel rausschaffen und uns auch. Ich hoffe nur, dass wir rechtzeitig fertig werden.«
    »Wie viele seid ihr hier noch?«
    »Vierzehn«, sagte Amber. »Niels, seine Frau, Crag und Cybil Barnard, Professor Dornier und mehrere Techniker und jüngere Angestellte. Alle andern sind schon weg. Oh, und noch was, Thomas, das hätte ich beinahe vergessen. Niels ist zum Direktor des Observatoriums ernannt worden!«
    »Meinen Glückwunsch.«
    »Wofür?«, fragte der Astronom. »Ich überwache den Abriss der Anlage.«
    »Sie retten das beste Teleskop, das je gebaut wurde«, sagte Amber. »Wenn Sie es schaffen, werden Sie für die Astronomie mehr getan haben, als Meinz je geleistet hat.«
    »Außerdem«, spann Thorpe den Faden fort, »wird sich die Position auf Ihrem Lebenslauf gut machen.«
    Grayson schnaubte verächtlich. »Was hat ein Astronom in dieser Suppe verloren, die auf der Erde ›Luft‹ genannt wird? Selbst wenn wir die wichtigsten Teile des Großen Auges retten sollten – haben Sie eine Vorstellung davon, wie lange es dauern wird, bis wir es wieder zusammensetzen und in Betrieb nehmen können?«
    »Es wird ein paar Jahre dauern, nehme ich an.«
    »Jahrzehnte.«
    »Ich habe den Eindruck, dass ihr hier ganz schön zu tun habt«, sagte Thorpe. »Habt ihr noch Verwendung für ein paar kräftige Hände.«
    »Das haben wir.«
    »Gibt es noch einen Platz für mich, wenn der Frachter auftaucht?«
    »Wir werden Platz schaffen.«
    Thorpe grinste und streckte seine Hand aus. »In diesem Fall haben Sie einen weiteren Tagelöhner angeheuert. Ich bin stark wie ein Stier und beinahe ebenso intelligent, und ich esse kaum etwas.«
    »Was Letzteres betrifft, bin ich mir nicht ganz so sicher«, sagte Grayson mit einem Blick auf Thorpes leeren Teller.
     
    Bevor die Spiegel des Großen Auges in Transportcontainer verpackt werden konnten, mussten sie gründlich gereinigt werden. Nach Jahren im Freien hatten sie eine dünne Staubpatina angesetzt. Die Spiegel wurden nicht sauberer gehalten, weil der durch den Staub verursachte Lichtverlust von wenigen Prozent nicht ins Gewicht fiel, verglichen mit der Möglichkeit, einen Spiegel beim Reinigen zu beschädigen. Da jedoch niemand sagen konnte, wie lange die Spiegel gelagert werden würden, musste man dieses Risiko auf sich nehmen, um die empfindliche Beschichtung zu schützen.
    Die Astronomen hatten im Innern des Observatoriumskomplexes ein spezielles Reinigungsgerät aufgebaut. Sobald die Spiegel demontiert waren, wurden sie durch die Luftschleuse transportiert und zu dem Apparat inuntergebracht. Dort saugten Techniker in den für sterile Räume üblichen Haubenkitteln vorsichtig die Vorder- und Rückseite der Spiegel ab. Dann wiederholten sie den Vorgang mit einem elektrostatischen Gerät, um die Staubpartikel zu entfernen. Zuletzt sprühten sie einen Plastikfilm auf den ganzen Spiegel, an dem übriggebliebene Staubpartikel haften würden. Wenn der Film getrocknet war, wurde er abgezogen, und zurück blieb eine schmutzfreie, makellose Oberfläche. Zum Schluss verstauten sie den gesäuberten Spiegel in einem luftdichten Container, schraubten ihn fest und injizierten eine Heliumatmosphäre.
    Es dauerte rund zwei Stunden, einen Spiegel zu reinigen und zu verpacken, und es konnten lediglich zwei gleichzeitig bearbeitet werden. Vor Thorpes Eintreffen hatte das Observatoriumspersonal es geschafft, zweihundert der fünf Meter durchmessenden Sechsecke zu bearbeiten. Mit seiner Hilfe und indem sie rund um die Uhr arbeiteten, schafften sie den Rest in nur neun Tagen. Einen weiteren Tag verbrachten sie damit, die Spiegel neben dem provisorischen

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