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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Überprüfung von Mr. Smiths Aufrichtigkeit, die wir hier in diesem Büro durchführen können.«
    »Was meinen Sie, Franklin?«
    »Um die Erde zu treffen, muss der Komet in derselben Ebene umlaufen. Wenn zwei Orbits nicht coplanar sind, können sie sich niemals überschneiden. Aus diesem Grund stellt der Halley’sche Komet keine Bedrohung für uns dar. Seine Umlaufbahn ist stark gegen die Ekliptik geneigt und überschneidet sich in keiner Weise mit der Umlaufbahn der Erde.«
    »Ist das richtig, Mr. Smith? Müssen die Orbitalebenen gleich ausgerichtet sein, damit eine Kollision stattfinden kann?«
    »Im Wesentlichen, ja«, antwortete Smith. »Es gibt einen Spezialfall, wo es dazu kommen kann, aber der hat für die vorliegende Situation keine Bedeutung. Der Komet Hastings läuft in der Tat in derselben Ebene um wie die Erde.«
    »Das behaupten Sie«, erwiderte Hardesty. Er klopfte mit der flachen Hand auf das vor ihm liegende Diagramm. »Diesem Bild nach liegen alle Planetenumlaufbahnen in derselben Ebene. Das ist selbstverständlich falsch. Die meisten beschreiben Bahnen, die relativ zur Erde geneigt sind. Jupiter zum Beispiel bewegt sich beim Durchlaufen seines Orbits nicht weniger als siebzehn Millionen Kilometer über und unter der Ekliptik.«
    »Was hat das mit Mr. Smiths Behauptung zu tun, Franklin?«
    »Der Komet Hastings hat vor weniger als einem Monat Jupiter in einer Entfernung von einigen Planetendurchmessern passiert. Das bringt Jupiter in die Ebene der Umlaufbahn des Kometen. Wenn er zum Zeitpunkt des Zusammentreffens nicht gerade die Ekliptik durchflogen hat, dann bindet uns Mr. Smith einen Bären auf. Die Übereinstimmung muss übrigens vollkommen sein. Wenn sich der dicke Brocken nur ein paar Bogensekunden über oder unterhalb der Ekliptik befunden hat, dann fliegt der Komet vorbei.«
    Constance Forbin lächelte. »Nun, dann lassen Sie uns herausfinden, wo sich Jupiter befunden hat.«
    Hardesty erhob sich aus seinem Sessel und humpelte dorthin, wo sich neben dem Schreibtisch der Koordinatorin die Workstation befand. Nachdem er einige Sekunden lang Tasten gedrückt hatte, runzelte er die Stirn.
    »Nun, Franklin?«
    »Die gegenwärtige Deklination des Jupiter – seine Position relativ zur Ebene der Ekliptik – beträgt minus 0,002 Winkelgrade.«
    »Wann hat er die Ekliptik tatsächlich gekreuzt?«, fragte Smith ruhig.
    »Vor einem Monat«, musste Hardesty zugeben.
    »Dann trifft Mr. Smiths Behauptung zu, Franklin?«
    »Möglicherweise. Jedenfalls ist sie immer noch nicht sehr wahrscheinlich. Sie können sich nicht vorstellen, wie winzig ein Ziel wie die Erde ist, wenn man sich die riesige Weite des Raums vergegenwärtigt.«
    »Stimmt das, Mr. Smith?«
    »Vollkommen, Madame Forbin. Professor Kanzler bat mich, Folgendes zu betonen: Wir können nicht dafür garantieren, dass der Komet die Erde zu diesem Zeitpunkt treffen wird , sondern nur, dass er sie treffen könnte . Wir benötigen weitere Präzisionsmessungen der Orbitalparameter, um eine sichere Aussage machen zu können. Er schlägt vor, dass wir sie so rasch wie möglich durchführen. Wir müssen uns Sicherheit verschaffen, ehe es zu spät ist, etwas zu unternehmen.«
     
    Donald Callas saß in seinem Büro auf dem Asteroiden Avalon und starrte zu einem schwarzen Himmel voller glitzernder Diamanten hinauf. Eines dieser Lichtpünktchen zog seine Aufmerksamkeit in besonderem Maße auf sich. Es war ein merkwürdig verlängerter Klecks, der hell genug war, um ein Nachbild zu hinterlassen. Callas stellte die Leuchtanzeigen über seinem Kopf dunkler und wühlte in den unteren Schubladen seines Schreibtischs nach seinem Fernglas. Nachdem er einen Moment lang an der Optik herumgespielt hatte, zeigte sich, dass der verlängerte Stern aus zwei nahe beieinander schwebenden Himmelskörpern bestand. Der kleinere von beiden verblasste beinahe neben dem größeren, der von leuchtender blauweißer Färbung war. Callas seufzte, während er Erde und Mond über einen Zehn-Millionen-Kilometer-Abgrund hinweg anstarrte.
    Es lag fünf Jahre zurück, dass Callas das letzte Mal einen Fuß auf die Erde gesetzt hatte. Es kam ihm wie ein ganzes Leben vor. Zu dieser Zeit hatte sich Avalon kurz hinter der Umlaufbahn der Venus bewegt, wobei er sich gelegentlich dem totgeborenen Zwilling der Erde bis auf zwei Millionen Kilometer genähert hatte. Callas’ Aufgabe war es gewesen, den riesigen Asteroiden in eine Umlaufbahn zu befördern, die für den Abbau besser geeignet war. Ein

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