Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan
wie in einem Raumanzug.
Als Dana wieder husten musste, wandte sich Tong an sie. »Neben dem ganzen Staub ist es das Argon. Es kommt in einer für Menschen ungewohnt hohen Konzentration in der Atmosphäre dieses«, er machte eine umfassende Bewegung, »dieses gastlichen Planeten vor.«
»Vom Guten zu viel, muss man in diesem Fall wohl sagen.« Dana grinste ihren Ersten Offizier an. »Soweit wir wissen, wird es auch den Kridan nicht gerade angenehm sein.«
»Die Beschädigung ihres Schiffes war wohl so groß, dass sie jede nur irgendwie erreichbare Landemöglichkeit ausnutzen mussten. Gäbe es Kapelis II nicht, wären sie sicherlich noch im Weltraum mitsamt ihres Schiffes explodiert.«
»Dann sollten wir wohl für diesen garstigen Brocken dankbar sein, denn ohne ihn gäbe es keine Möglichkeit, einen der führenden Kridan gefangen zu nehmen.« Der Captain der STERNENFAUST blieb stehen, als sie den Gipfel des kleinen Berges erreichten, den sie eben erklommen hatten. »Es hängt tatsächlich eine Menge Staub in der Luft«, sagte sie, als ihr klar wurde, wie eingeschränkt die Blickweite war.
Unter günstigen Bedingungen hätte sie von hier aus das feindliche Schiff bereits gut erkennen müssen.
»Außerdem engen die elektrischmagnetischen Kräfte dieser verdammten Stürme die Sicht ein«, fügte Tong hinzu.
Hin und wieder gab es ein blau aufzuckendes, blitzartiges Flackern in der dunstig-schmutzigen Atmosphäre. Die Staubmassen wurden dann wirbelnd zur Seite getrieben. Hier tobten sich ungewöhnliche Kräfte aus.
Dana konnte nur hoffen, dass sie nicht in die Nähe eines dieser magnetischen Gewitter gerieten.
»Also weiter. Sehen wir zu, dass wir das Kridan-Schiff erreichen.«
In dieser Sekunde krachte neben ihr ein Gauss-Gewehr, als sein Projektil die Schallmauer durchbrach.
Im nächsten Augenblick brach die Hölle aus …
*
Auf dem Gipfel des kleinen Berges standen sie wie auf dem Präsentierteller.
Sergeant Ralff Olafsson musste in dieser Situation weder seinen Marines noch den Flottenoffizieren irgendeinen Befehl geben, denn alle wussten, worauf es ankam.
Und das war zunächst einmal, einfach nur zu überleben.
Während um sie herum die Graserblitze der Kridan tobten, eilten sie nach rechts, denn dort gab es eine natürliche Deckung, und außerdem erfolgte der Angriff von links.
Einer der Marines schrie, als er getroffen wurde. Sein schweres Gauss-Gewehr wurde ihm aus der Hand geschleudert und prallte einige Meter von ihm entfernt auf den Boden. Diese Waffe schoss Projektile, deren Geschwindigkeit bis zu zweihundertfacher Schallgeschwindigkeit stufenlos regelbar war.
Der Infanterist blieb hinter den anderen zurück, riss noch während seines Sturzes einen Nadler aus dem Holster und richtete ihn auf einen heranstürmenden Kridan. Er schoss.
Der Vogelartige trug nur eine leichte Panzerung ohne Helm. Der tödliche Strom nadelförmiger Kleinstprojektile riss ihm beinahe den Kopf ab.
In der Zwischenzeit eilten zwei der anderen Marines zurück, um ihren verletzten Kollegen in Sicherheit zu bringen. Sie erreichten ihn, als er gerade wieder auf die Beine gekommen war. Der Panzeranzug blockierte das rechte Knie, und der Marine humpelte, von seinen Rettern gestützt, rasch voran.
Sie alle gelangten ohne einen weiteren Zwischenfall zu der Felsformation, hinter der sie Deckung suchten.
Auch Dana und Tong wollten ihre Gauss-Gewehre in Richtung der Angreifer richten, doch ein Marine drückte sie zurück in Deckung.
»Bleiben Sie bitte unten«, sagte er, und es war eigentlich keine Bitte, sondern ein Befehl. »Sie sind nicht ausreichend gepanzert.«
Die Kridan zeigten sich allerdings nicht mehr. Nur der tote Vogelköpfige lag einsam auf dem Gipfel, auf dem der kurze Kampf getobt hatte.
»Seine Verletzung ist nicht schwer«, rief einer der Marines, die den Verwundeten geholt hatten. »Der Anzug hat allerdings was abbekommen. Ich kann das Gelenk ohne Bordmittel nicht reparieren.«
Noch ehe der Verwundete etwas erwidern konnte, jagte ein Graserblitz heran. Der Felsen explodierte nur wenige Meter über ihnen, und eine Lawine aus faustgroßen Steinbrocken und winzigen Splittern raste auf die Menschen zu.
Der Marine, der sich auch vorhin bereits um sie gekümmert hatte, deckte Frost und Tong mit seinem gepanzerten Körper und scheuchte sie vor sich her einigen Marines nach, während ihnen der andere Teil seiner Kameraden Feuerschutz gab.
Sie rannten davon, die Gewehre im Anschlag, und sahen sich
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