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Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Titel: Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verlieren.«
    Das klang nicht wie eine Drohung.
    Dana spürte tatsächlich, dass es ihr gelang, ihren Fuß ein wenig zu bewegen. Warte nur! Rede noch ein wenig weiter, verplempere deine Zeit, und ich werde dir eine böse Überraschung bereiten! Du solltest dich lieber beeilen, wenn du am Ende derjenige sein willst, der triumphiert.
    »Leider kenne ich mich mit der hiesigen Tierwelt nicht aus, sodass ich keine Prognose stellen kann.« Der Kridan warf wieder einen raschen Rundum-Blick, um sich abzusichern. Doch es nahte offenbar keine Gefahr mehr.
    Du wirst an deinem eigenen Hochmut ersticken! Danas Bein zuckte, als die Wirkung des Giftes nachließ. Sie hoffte, dass ihr Feind das nicht bemerkte, doch sie konnte die Reaktion nicht unterdrücken.
    »Aber ich bin zuversichtlich, dass Sie überleben werden. Ich kenne mich mit Ihrem Stoffwechsel leider nicht gut genug aus, um Ihnen zu helfen. Aber ich bin froh, dass ich noch rechtzeitig eingetroffen bin. Ich bringe Sie zu Ihrem Schiff. So wird es mir wohl leichter fallen, das Gehör Ihres Captains zu erlangen.«
    Was redete dieser Kridan da? Wandte er etwa tatsächlich Ironie an? Was bezweckte er damit, das Gespräch des Captains zu suchen? Er konnte ja nicht ahnen, dass sie selbst die Gesuchte war …
    »Ich befürchtete schon, keine Kontaktmöglichkeit zu bekommen. Ich habe wichtige Informationen für Ihren Captain, die helfen können, diesen Krieg zu beenden, bevor er wirklich ausbricht.« Er warf einen Blick an ihrem Körper herab. »Sie werden sich wohl wundern, aber Verrat an meinem eigenen Volk erscheint mir die einzige Möglichkeit, die ihr noch bleibt …«
     
    *
     
    Fünf Minuten später kehrte Dana Frosts Beweglichkeit langsam zurück.
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie gab sich schwächer, als sie tatsächlich war. Es konnte nicht schaden, den Kridan gegebenenfalls überraschen zu können.
    Denn sie traute seinen Worten nicht. Ein Verräter? Ein Kridan, der den Menschen geheime Informationen zuspielen wollte? Nie zuvor, seit die Menschheit vor vierzehn Jahren auf die Kridan getroffen war, hatte es etwas Vergleichbares gegeben, weder in den drei Jahren des ersten Krieges, noch in den letzten elf Jahren, in denen der wacklige Friede geherrscht hatte.
    Nach den Ereignissen im Allister-System sah sie ohnehin alles, das die Kridan betraf, mit noch größerer Vörsicht an. Ihrer Ansicht nach herrschte bereits erneut Krieg, wenn auch nicht offiziell.
    »Wieso verraten Sie … Ihr Volk?«,fragte Frost.
    »Der Krieg wird Millionen Kridan das Leben kosten.« Als sei damit alles gesagt, schwieg der Vogelartige.
    Dana stand mühevoll auf, und die Belastung ihrer Beine machte ihr wirklich zu schaffen. Der Kridan hielt ihr den Arm hin, und sie stützte sich reflexartig daran ab.
    Hätte ich es bloß nicht getan! Ihr gefiel es nicht, Zeichen von Schwäche zu zeigen. Es hatte keinen Sinn, ihren Status als Captain der STERNENFAUST noch lange geheim zu halten – und einen schwachen Menschenführer würde sie dem Kridan nicht präsentieren. Ob er sich tatsächlich als Verräter erweisen würde oder nicht, spielte dabei keine Rolle.
    »Glauben Sie, dass Ihr Captain mich erhören wird?«, fragte er.
    »Jeder Captain des Star Corps ist offen und aufgeschlossen«, sagte Dana unverbindlich.
    Für eine Sekunde überlegte sie, dem Kridan zu offenbaren, mit wem er es zu tun hatte, doch dann entschied sie anders. Es wäre taktisch in hohem Maß unklug gewesen. Möglicherweise suchte der Kridan nur einen Vorwand, um bis zu dem Captain vorzudringen und ihn dann durch ein Selbstmordattentat auszuschalten.
    Dana würde sich frühestens in der relativen Sicherheit der STERNENFAUST offenbaren. Falls der Kridan bis dahin nicht eines falschen Spiels überführt worden war.
    »Doch wird er auch einem Kridan gegenüber aufgeschlossen sein?«, fragte der Falkenköpfige skeptisch.
    Seine Worte trafen Dana ins Herz, denn ihre ganze Haltung dem Kridan gegenüber bestand aus Misstrauen. Und das, obwohl er ihnen vor wenigen Minuten unzweifelhaft das Leben gerettet hatte.
    »Er wird Sie anhören«, versicherte Dana und beendete damit dieses Thema. »Ich muss mich um meinen Kameraden kümmern.«
    »Er lebt und wird wohl wie Sie in Kürze erwachen.«
    Dana ging mit unsicheren Schritten zu ihrem Ersten Offizier. Sie rüttelte ihn vorsichtig an den Schultern, nachdem sie seine Atmung und seinen Pulsschlag überprüft hatte. Sein Zustand war stabil, und Dana hoffte, dass er tatsächlich bald wieder zu

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