Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan
die Sicht.
Der Pilot stöhnte auf. Nur etwa fünf Meter von seinem Ziel entfernt. ..
Stevens feuerte stur weiter, als sei nichts geschehen.
Vielleicht bewältigt er die Situation auf diese Art , überlegte Wredan.
Die Sicht klärte sich – und Takashi war verschwunden!
»Er ist weg!«, entfuhr es dem Piloten. »Er … er hat es geschafft!«
»Ist er stark verletzt?«, fragte Stevens, ohne seinen Beschuss zu unterbrechen.
»Ich weiß es nicht. Ich konnte ihn am Schluss nicht sehen. Aber er muss noch in Deckung gekrochen sein.«
»Das hat nichts zu sagen. Das hätte er in dieser Situation mit zwei durchschossenen Kniegelenken gekonnt.«
Obwohl er diese Aussage für übertrieben hielt, antwortete der Pilot darauf nicht. Es gab nichts, das er hätte sagen können.
Weder sie noch der Kridan konnten ab jetzt einen Blick auf Takashi werfen. Er war durch den Felsgrat allen Blicken entzogen.
Diese Deckung war sein Schutz – und vielleicht auch sein Grab. Denn möglicherweise brach er an seiner Position zusammen und verblutete. Andererseits aber, er war vielleicht dazu fähig, den Plan auszuführen und sich dem Belagerer von der Seite her zu nähern.
Stevens schien sich dessen sicher zu sein. Er brach das Dauerfeuer ab und feuerte nur noch gelegentlich einen Schuss ab, um den Kridan beschäftigt zu halten.
»Bald herrscht hier Ruhe«, kommentierte er grimmig.
Doch Wredan teilte seinen Optimismus nicht …
*
»Wir werden die Landefähren der STERNENFAUST in Kürze erreichen.« Lieutenant Commander Tong blieb stehen. Auch er war rasch wieder zu Kräften gekommen und so hatten sie sich schnell auf den Rückweg gemacht.
Dana Frost hatte ihrem Ersten Offizier deutlich angesehen, dass auch er dem angeblichen Kridan-Verräter kein Vertrauen schenkte. Doch sie war gespannt, was dieser berichten würde, wenn sie sich ihm an Bord der STERNENFAUST zu erkennen gab. Wenn seine Geschichte glaubhaft war, hatte sich die Mission auf Kapelis II auf jeden Fall gelohnt.
Es nagte an Dana, dass sie nach wie vor nicht wusste, ob in der gewaltsamen Auseinandersetzung, während der sie von den Marines getrennt worden war, Opfer zu beklagen waren …
Möglicherweise würde sich bei den Landefähren Gewissheit einstellen. Ebenso wahrscheinlich war jedoch, dass die Angriffsgruppen noch unterwegs waren, um ihrem eigentlichen Auftrag nachzugehen – der Enterung des notgelandeten Schiffes und der Gefangennahme eines Kridan-Offiziers.
Dana hoffte, dass dem nicht so war, denn der Kridan, der freiwillig zu ihnen gekommen war, konnte unter Umständen deutlich wertvoller sein als jede Geisel und jeder Informationsträger der Vogelköpfe …
Ein Geräusch riss sie aus ihren Gedanken.
»Still!« Dana verharrte und bedeutete ihren Begleitern, es ihr gleich zu tun. »Das war der Lärm eines Schusses!«
»In der Tat«, stimmte der Kridan zu. »Nicht weit von hier entfernt.«
»In der Nähe der Fähren!« Dana spannte sich an. »Beeilen wir uns.« Hastig lief sie weiter.
Wieder erklang der charakteristische Knall eines Gauss-Gewehrs, gefolgt von berstendem Stein.
Nach wenigen Sekunden stoppte sie der Zuruf ihres Ersten Offiziers. »Ein Kridan!«
Etwa fünfzig Meter vor ihnen befand sich, halb verdeckt, einer der Aliens. Er hatte sie bislang nicht bemerkt.
Besorgt warf Dana einen Blick auf den angeblichen Verräter neben sich. Wie würde er reagieren, jetzt, da er auf einen Artgenossen traf?
»Er belagert Ihre Landefähren. Ich hörte, wie der Befehl dazu auch an Nicht-Bodenkampftruppen gegeben wurde. Wenn er noch hier ist, heißt das, dass er bislang keinen Erfolg hatte.« Der Vogelartige sprach ruhig und bestimmt. »Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er Teil eines Dreierteams.«
Dana Frost nahm die Information stillschweigend zur Kenntnis. »Wo befinden sich die beiden anderen? Was sieht Ihre Taktik im Normalfall vor?«
»Sie sind tot«, entband Tong den Kridan von einer Antwort. Der Erste Offizier hatte einige Schritte zur Seite gemacht, um einen besseren Blickwinkel einnehmen zu können. »Ich habe ihre Leichen gesehen. Er hat die Wahrheit gesagt.«
»Zweifelten Sie etwa daran? Warum sollte ich Sie belügen? Wenn ich Ihnen Böses wollte, hätte ich das Raubtier seine Arbeit tun lassen, und Sie wären längst tot.« Der Kridan klapperte leise mit dem Schnabel.
Ein Zeichen des Ärgers? Oder ein Ausdruck von Nervosität?
Wenn ich ihn doch nur besser einschätzen könnte! , überlegte Dana. »Wir werden ihn außer Gefecht
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