Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan
vorgefunden hatte …
Duk-Tamal beobachtet den Angriff seiner Männer auf die Menschen. Zufrieden registriert er, wie nach dem schweren Schuss auf die Felswand Chaos ausbricht.
Zwei seiner Männer treiben eine Menschenfrau von ihren Begleitern weg. Sie scheint unwichtig zu sein, denn sie ist schlechter ausgerüstet, als die meisten anderen. Dennoch scheint sie ihm das ideale Opfer zu sein. Zu ihr wird er Kontakt aufnehmen. Sie ist sein Weg in das Raumschiff der Menschen.
Doch die Feinde setzen seinen Männern mehr Widerstand entgegen, als diese erwartet haben. Hätten sie ihren Angriff nicht abgebrochen, hätten sie die Kridan besiegt.
Auch die Isolation der Frau gelingt nicht so vollkommen, wie es zunächst ausgesehen hat. Einer der Menschen geht gegen den Widerstand der Kridan an und gelangt in ihre Nähe.
Deshalb werden sie beide zu Duk-Tamals Zielpersonen. Zufrieden bemerkt der Kridan-Kommandant, dass sich seine Männer weisungsgemäß von den beiden Menschen zurückziehen und die übrigen Feinde weglocken.
Duk-Tamal beobachtet sie von einem sicheren Versteck aus. Bald kann er Kontakt aufnehmen …
Die Menschen machen sich später auf den Weg zu ihren Landefähren. Duk-Tamal wartet auf eine günstige Gelegenheit, sich ihnen zu nähern. Es muss bald geschehen, denn es bleibt nicht mehr viel Zeit.
Er muss irgendeinen Weg finden, Kontakt mit ihnen aufzunehmen, ohne dass sie ihn für einen Feind halten und ihn töten, ohne dass er auch nur ein Wort sagen kann.
Voll Schrecken bemerkt Duk-Tamal, dass sich ein großes Tier den beiden Menschen nähert. Es sieht einer hungrigen, ins Riesenhafte vergrößerten Tiranis ähnlich.
Aber er erkennt auch die Chance darin. Er muss die Zielpersonen in dem Kampf gegen das Monster unterstützen – vielleicht bietet das die Gelegenheit, auf die er schon so lange gewartet hat. Wenn er ihnen auf diese Weise Hilfe leistet, werden sie ihm möglicherweise leichter Vertrauen entgegenbringen.
Dennoch sollte er weiter nach Plan vorgehen, um die Menschen zu täuschen. Er zieht seinen Graser, und verändert die Einstellung so, dass der Strahl gefächert wird und so an Intensität verliert.
Es kostet ihn große Überwindung, die Waffe auf sich selbst zu richten. Er weiß, dass der Graser ihn so wahrscheinlich nicht töten wird, aber der Schmerz wird schrecklich sein.
Er drückt ab …
Duk-Tamal schüttelte die lästige Erinnerung von sich ab. Der Schmerz war mörderisch gewesen.
Er muss seine beiden Zielobjekte wiederfinden. Möglicherweise verliert er sonst die einzige sich bietende Chance, das groß angelegte Täuschungsmanöver bis zu seinem Ende durchzuführen.
Die beiden Menschen können nicht weit von hier entfernt sein. Die große Gefahr ist jedoch, dass das Raubtier inzwischen auf sie aufmerksam geworden ist. Wenn die Zielpersonen zufällige Opfer eines Tieres werden würden, war das bittere Ironie.
Er hört Schüsse. Ganz in der Nähe. Das kann nur eins bedeuten. Die Menschen erwehren sich des Raubtieres …
Duk-Tamal rennt los, die reißenden Schmerzen ignorierend, die der Graserschuss aus seiner eigenen Waffe ihm verursacht. Sein Brustkorb steht in Flammen.
Bald entdeckt der Kridan-Kommandant ein Bild des Schreckens.
Nicht nur eines der offenbar auf Kapelis II heimischen Raubtiere greift die Menschen an, sondern ein ganzes Rudel von ihnen. Einige Kadaver liegen bereits auf dem Boden, im Abstand von wenigen Dutzend Metern voneinander.
Ein weiteres der Tiere fällt, nur noch eines von ihnen ist auf den acht Beinen. Doch auch eine der beiden Zielpersonen liegt ohnmächtig oder tot da.
Und die andere wird gerade in diesem Moment überwältigt. Ein Flüssigkeitsschwall schwappt auf sie zu, und sie ist gelähmt …
Danach hatte es dem Kridan keine Schwierigkeiten mehr bereitet, an Bord der STERNENFAUST zu gelangen. Durch die Rettung der beiden Menschen, aufgrund seiner eigenen Verletzung und wegen seines Mords an einem seiner Männer sind sie wenig misstrauisch.
Die ganze Zeit über hatte Duk-Tamal das Misstrauen gespürt, das ihm entgegengebracht wurde. Doch die Menschen waren schwach. Sie gaben ihren Instinkten nicht nach, sondern hörten sich begierig die Märchen an, die Duk-Tamal vorbrachte.
Es tat ihm im Inneren weh, dass er auch Wahres preisgeben musste, doch das war nötig, damit sie ihm vertrauten. Aber es ließ sich nicht vermeiden. Es musste sein …
Jetzt war Duk-Tamals Zeit auf dem Menschen-Schiff namens STERNENFAUST in Kürze vorbei.
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