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Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Titel: Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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nahm.
    »Welch eine Ironie! Duk-Tamal dachte, ich sei bei dem Angriff oder während der Notlandung verletzt worden. Er wollte mir Hilfe schicken …«
    »Er hatte Zeit, sich darum zu kümmern?«, fragte die Schiffsärztin.
    »Ich war der Waffenoffizier des Schiffes, und Duk-Tamal rechnete damit, dass Sie einen Angriff starten würden. Es gab Details der Verteidigung zu besprechen. Außerdem unterstanden die beiden Teams, die losgeschickt wurden, um Ihre Männer aufzuhalten, meinem Kommando.«
    »Sie wurden also entdeckt?«, fragte Lieutenant Gardikov.
    »Ich hatte gerade die äußere Schleuse geöffnet. Ein wirklich ungünstiger Zeitpunkt, um sich eine falsche Erklärung zurechtzulegen. Also zog ich meine Waffe und schoss auf den Offizier.«
    »Doch er war offensichtlich schneller als Sie«, schlussfolgerte die Ärztin.
    »Da täuschen Sie sich. Aber ich beging den Fehler, den Offizier, mit dem ich seit einigen Jahren zusammenarbeitete, nicht zu töten, sondern ihn nur zu verwunden.« Der Kridan deutete auf seine Verletzung. »Ein Fehler, der mir nie mehr unterlaufen wird. Der Verletzte hob seinen Graser und schoss, ehe ich außer Reichweite gelangen konnte. Das Ergebnis sehen Sie vor sich.«
    Gardikov nickte. Die Erzählung deckte sich mit ihrem ersten Eindruck. Die Verbrennung und die Wunde stammten unzweifelhaft von einem Graser, wie die zurückgebliebene Strahlung bewies.
    »Sie sind nicht voll getroffen worden«, stellte sie fest.
    »Sonst wäre ich kaum hier, Lieutenant. Selbst ich könnte nicht darüber hinweggehen, wenn meine Gedärme gekocht und verdampft worden wären.«
    »Ich kann nichts weiter für Sie tun. Versuchen Sie, sich zu schonen, damit vor allem die Wunde restlos verheilen kann.« Gardikov erhob sich und blickte auf ihren Chronometer. »Der Captain und die anderen haben ihre Rückkehr in etwa fünf Minuten angekündigt.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe«, verabschiedete sich Gul-Kudat. Schon während dieses Satzes schloss er die Augen …
     
    *
     
    Die Funkverbindung war rasch zustande gekommen. Commodore Jackson befand sich glücklicherweise in seinem Büro.
    »Was kann ich für Sie tun, Captain Frost?«, erkundigte er sich, nachdem sie sich begrüßt hatten.
    Dana setzte ihn kurz über die Ereignisse in Kenntnis.
    »Ein Kollaborateur …« Jackson klang nachdenklich. »Das ist eine sehr interessante Information, Captain.«
    »Wir neigen dazu, ihm Glauben zu schenken.«
    »Was sagt der Christophorer an Bord Ihres Schiffes?«
    »Bruder William kann in der Geschichte, die der Kridan vorgebracht hat, keinen Fehler finden. Wenn sie sich auch nicht völlig mit unserem Wissen über diese Rasse deckt. Er räumt jedoch ein, dass auch unser bisheriges ›Wissen‹ falsch sein kann.« Frost überlegte, ob sie ihrem Vorgesetzten gegenüber das Bauchgefühl des Christophorers erwähnen sollte. Sie entschied sich zu einem Mittelweg. »Dennoch vertraut er ihm nicht völlig. Es ist beinahe zu schön, um wahr zu sein.«
    »Gerade deshalb müssen Sie an der Möglichkeit festhalten, dass es tatsächlich wahr ist. Bringen Sie den Kridan auf schnellstem Weg hierher zur Erde. Wir werden uns im Hauptquartier des Star Corps auf Ihre Ankunft vorbereiten. Wenn es neue Entwicklungen gibt, informieren Sie mich bitte unverzüglich. Und lassen Sie alle nötige Vorsicht walten.«
    »Natürlich, Sir«, antwortete Dana.
    »Und Commander …«, sagte Commodore Jackson, bevor er die Verbindung unterbrach. »Gute Arbeit!«
    »Danke, Sir.«
    Nachdenklich blieb Dana noch einige Sekunden sitzen.
    Bringen Sie den Kridan auf schnellstem Weg hierher zur Erde …
    Was, wenn gerade das die Absicht des Vogelartigen war? Wenn er als scheinbarer Kollaborateur in das Machtzentrum der Menschheit eindringen wollte?
    Doch im nächsten Moment schalt sie sich für ihre Überlegung. Misstrauen war angebracht, daran gab es keinen Zweifel, aber andererseits musste sie doch wenigstens die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Gul-Kudat die Wahrheit sprach.
    In diesem Moment gab die Schiffsärztin Nachricht, dass sie Dana zu sprechen wünschte.
    »Ich habe die Behandlung des Kridan abgeschlossen und dabei wie gewünscht intensiv die Art seiner Verletzungen untersucht«, berichtete Gardikov wenig später. »Seine Geschichte kann in jedem Detail der Wahrheit entsprechen.«
    »Und was glauben Sie persönlich, Lieutenant?«
    »Ich glaube den Fakten, Ma’am«, sagte die Ärztin, »und die sprechen für den Kridan. Er wurde mit einem Graser

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