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Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Titel: Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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für Möglichkeiten sich auftaten, wenn es sich tatsächlich um einen Verräter gehandelt hätte.
    Er bog in den Gang mit der Arrestzelle. Schon von weitem sah er, dass er zu spät gekommen war, doch er wurde nicht einmal langsamer, bevor er sie erreicht hatte.
    Die beiden Wachtposten lagen bewegungslos vor der Tür des Quartiers.
    »Medizinisches Notfallteam zur Arrestzelle«, verlangte er über Funk. »Wo befindet sich Gul-Kudat? Er kann nicht mehr in seinem Quartier sein!«
    Er bückte sich und fühlte erleichtert den Puls der beiden Wachtposten. Sie waren außer Gefecht gesetzt, aber nicht getötet worden. So viel Menschlichkeit hätte der Marine-Sergeant dem Fremdwesen gar nicht zugetraut.
    »Das Signal ist eindeutig, Sergeant!«, antwortete Lieutenant Stein sofort.
    Die Tür war geschlossen. Olafsson atmete tief durch, hob den Nadler und drückte den Kontakt, der die Tür öffnete.
    Sie glitt zur Seite und – nichts geschah …
    Vorsichtig spähte er in die Zelle.
    Niemand hielt sich darin auf.
    Genau wie er es sich gedacht hatte. Warum hätte der Kridan auch gegen seine Wachtposten kämpfen sollen, nur um danach wieder in sein Quartier zurückzukehren?
    Er hat den Sender entdeckt und ihn zurückgelassen. Das bedeutet, dass der Kridan nun überall auf der STERNENFAUST sein kann.
    Ralff Olafsson aktivierte den Kommunikator. Das wird dem Captain nicht gefallen.
    Frost starrte auf ihr taktisches Display. Die Kridan-Schiffe näherten sich unaufhaltsam.
    »Nehmen Sie Funkkontakt mit der AMALIA auf!«, forderte sie von Lieutenant David Stein, dem Ortungs- und Kommunikationsoffizier.
    Die AMALIA war das dritte Schiff des Star Corps, das hierher ins Kapelis-System geschickt worden war. Eigentlich konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie hier eintraf …
    »Lieutenant Mutawesi, wie lange noch, bis wir in Reichweite ihrer Graser sind?«
    »Laut unseren technischen Daten muss es jeden Moment soweit sein, Ma’am. Plasmaschild ist aktiviert.«
    Frost nickte. Leider verfügten sie über keine rückwärtigen Waffensysteme. Und die Gauss-Geschütze waren einfach zu ungenau, um die Verfolger bei einem schnellen Kurswechsel um neunzig Grad zu treffen.
    Eine Flucht in den Bergstrom-Raum war ebenfalls ausgeschlossen. Bis sie den Sprung durchführen konnten, würden noch Stunden vergehen.
    Warum feuern die Kridan nicht? Sie sind zu zweit, wir hätten kaum eine Chance gegen sie. Kaum hatte Dana Frost diese Frage für sich selbst formuliert, da wusste sie bereits, wie sie zu beantworten war.
    Die Kridan wollten die STERNENFAUST nicht zerstören, sondern entern. Denn es befand sich jemand an Bord, den sie befreien wollten … der angebliche Verräter, der nichts anderes als ein Spion der Kridan war.
    Diese Ahnung wurde durch Olafssons Meldung rasch bestätigt. Sie hatten also nicht nur zwei feindliche Schiffe direkt hinter sich, sondern auch einen zu allem entschlossenen Agenten an Bord.
    »Kontakt mit der AMALIA«, meldete Stein. »Sie werden in einer Stunde hier sein.«
    Eine Stunde … eine halbe Ewigkeit in ihrer misslichen Lage.
    Auf fatale Weise fühlte sich Frost daran erinnert, wie sie selbst hier im Kapelis-System angekommen waren. Die Situation glich auf beinahe groteske Weise ihrer misslungenen Rettung der NEW ORLEANS …
     
    *
     
    Sergeant Olafsson nahm Kontakt zu den übrigen Marines auf. »Der Kridan ist aus seinem Quartier ausgebrochen. Er muss sofort gefunden und gestoppt werden. Vorsicht, er ist mit den beiden Nadlern der Wachen bewaffnet.«
    Noch während er sprach, entdeckte sie die Blutstropfen auf dem Boden.
    »Wir werden die STERNENFAUST komplett durchsuchen«, fuhr erfort. »Es gibt eine Spur. Folgt den Blutstropfen bei der Arrestzelle. Der Kridan ist offenbar im Kampf mit den Wachtposten verletzt worden!«
    Er war bereits losgelaufen, den Nadler in der Hand.
    Die Blutspur führte ihn zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als ihm bewusst wurde, dass er vorhin möglicherweise knapp an Gul-Kudat vorbei gekommen war, ohne es bemerkt zu haben. Wie leicht hätte er getötet werden können.
    Den Kridan zu stellen, war also in höchstem Maß gefährlich.
    Olafsson wünschte sich seinen schweren Panzeranzug herbei.
    Er analysierte weiterhin die Situation, während er jede Abzweigung sehr vorsichtig nahm, jederzeit damit rechnend, den Flüchtling zu entdecken und kämpfen zu müssen.
    Bislang war dem Marine niemand aus der Crew begegnet. Die Besatzung befand sich

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