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Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Urteil auf eines der vielen ausgemusterten Raumschiffwracks, die durch das Sonnensystem flogen. Dort überließ man sie ihrem Schicksal. Bestimmt befanden sich auf diesem oder einem der anderen Wracks auch die Mantiden, die vor seinem Haus demonstriert hatten.
    Ein besseres Geheimgefängnis gab es nicht für die Geheimpolizei. Garantiert ausbruchssicher und nichts anderes als eine grausame Hinrichtungsmaschine. Denn dass man sich die Mühe machen würde, die Gefangenen mit Nahrung und Selen zu versorgen …
    Dieser Illusion mochte sich D’koh nicht hingeben.
    Doch er sollte sich in Bezug auf seine Person irren. Das, was man mit ihm vorhatte, sollte seine Vorstellungskraft sprengen …
     
    *
     
    »Wie bitte?«, fragte Dana Frost und konnte kaum einen Ausdruck des Entsetzens verbergen.
    Dass der mantidische Strafvollzug seit langem auf ausbruchssichere Gefängnisse setzte, die im All in einer Umlaufbahn um Mantis VI kreisten, war allgemein bekannt. Schließlich hatte diese Art der Verwahrung Strafgefangener weit weg vom planetaren Leben sogar in bestimmten politischen Kreisen der Erde Bewunderer gefunden. Doch das Gerücht, dass die GP angeblich Gefangene in Raumschiffwracks unterbringt, schockierte selbst sie.
    »Exzellenz«, sagte sie, »ich lasse einen Teil meiner Leute hier. Sie werden alles tun, um für die Sicherheit der Botschaft zu sorgen. Der Rest muss mit mir schleunigst zurück zur STERNENFAUST. Bitte fragen Sie mich nicht, was ich dort zu erledigen habe, ich würde es Ihnen – bei allem Respekt – nicht sagen.«
    »Verstehe«, antwortete Hutter knapp. Ihm war klar, dass Frost etwas plante, was ihn möglicherweise kompromittieren könnte.
    »Meinen mantidischen Kollegen nehme ich mit.« Dana zeigte auf Klogg’ter. »Es könnte nützlich sein, einen Offizier der mantidischen Raumflotte dabei zu haben. Sind Sie damit einverstanden?« Die letzte Frage richtete sich an Klogg’ter direkt.
    »Natürlich, ich habe meine Hilfe Ihnen angeboten, nicht der Flottenaufklärung, nicht der Polizei und erst recht nicht der GP. Denn ich vermute, dass Sie etwas effektiver handeln werden.«
    »Wollen wir es hoffen«, sagte Dana. »Aber ich warne Sie, es wird etwas eng. Unter Platzangst dürfen Sie nicht leiden.«
    »Keine Sorge, das halte ich aus.«
    »Gut, dann brechen wir sofort auf.«
    »Ich würde auch gerne mitkommen«, meldete sich nun Kkiku’h.
    »Und warum?«, fragte Dana gereizt.
    »Ich kenne D’koh, und ich weiß, in welchen Schwierigkeiten er steckt. Wir«, er wies auf Kogg’ter, »sind uns schon häufiger begegnet, sonst hätte Kogg’ter mich nicht gebeten, ihn zu begleiten. Vor allem aber könnte ich nützlich sein, weil ich die mantidische Öffentlichkeit vertrete.«
    Dana starrte ihn fragend an.
    »Ich verbürge mich für Kkiku’h«, sagte Kogg’ter stattdessen. »Er ist ein unabhängiger Nachrichtenmann. Was immer geschieht, was immer wir herausbekommen, die Mantiden – alle Mantiden! – haben das Recht, es zu erfahren.«
    Dana zuckte mit den Schultern. »Gut, dann wird’s eben noch enger.«
    Als wenig später die Landefähren vom Raumhafen abhoben, war es wirklich sehr eng in den Beibooten. Nicht nur weil ein ausgewachsener Mantide von zwei Metern Länge und entsprechender Höhe viel Platz brauchte, sondern auch weil Dana Frost – mit Ausnahme von fünf Mann unter Befehl von Corporal Kaharti – fast alle Marines wieder mit zurück zur STERNENFAUST nahm.
    Sie waren mit drei Fähren auf Mantis VI gelandet, eine davon ließen sie jetzt zurück. Es kam Dana so vor, als hörte man es dem Donnern der Triebwerke an, dass L-1 und L-2 deutlich überlastet waren. Das war natürlich eine Täuschung. Doch kaum hatten sie das unmittelbare Schwerkraftfeld des Planeten verlassen, klangen sie wieder normal.
    Captain Frost hatte schon vor ihrem Start die STERNENFAUST per Funk aufgefordert, die weiter außen im System von Beta Pictoris angewiesene Parkposition zu verlassen und ihnen entgegenzukommen.
    Sie benötigte die Ortungsgeräte der STERNENFAUST, um das schwache Signal des Nanosenders aufzufangen.
    Die Zeit, bis sie endlich im Hangar der STERNENFAUST andocken konnten, verging in zäher, nervenaufreibender Langsamkeit. Alle verfielen in tiefes, brütendes Schweigen und hingen düsteren Gedanken nach.
    Doch auch diese Prüfung in Geduld ging an ihnen vorüber.
    Die beiden Landefähren schwebten in mustergültigem Kurs durch die weit geöffneten Tore des Hangars, die unmittelbar nach ihrem Eintreffen wieder

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