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Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verarbeitete, glatte Platten.
    Wären diese nicht vorhanden gewesen, hätte sie einen Eid darauf geschworen, es hier mit Gebäuden einer Zivilisation zu tun zu haben, die von ihrem Entwicklungsstand her etwa den Menschen des frühen Mittelalters entsprach. Doch ebenso wusste sie, dass von der STERNENFAUST aus Emissionen angemessen worden waren, die auf eine einfache Technik schließen ließen. Davon war hier nichts zu erkennen.
    Nachdem sie sich bereits einige Minuten in der Stadt aufhielten, blieb ihr Führer plötzlich stehen. Die vier Menschen stoppten ihren Lauf ebenfalls.
    Ssurk drehte sich zu ihnen um. »Es kommt jemand«, sagte er und deutete auf einen Spalt zwischen zweien der Gebäude.
    William sah Dana rasch an, und sie nickte leicht. Sie mussten Ssurk vertrauen, und es war ganz in ihrem Sinn, dass sie nicht entdeckt wurden. Dana eilte in das von Ssurk angegebene Versteck. Der Platz reichte gerade für die Menschen – Frost war froh, dass die Marines nur leichte Panzerungen trugen und nicht die viel voluminöseren schweren –, doch Ssurk hätte sich nicht mehr hineinzwängen können. Er stellte sich vor den Eingang des Spaltes und verdeckte so die Sicht auf die Menschen.
    »Da muss doch jeder Passant förmlich misstrauisch werden, wenn er hier vorbei läuft. Es wirkt nicht gerade natürlich, wie unser neuer Freund dort zwischen den Häusern steht«, murmelte Dana sarkastisch.
    »Sie dürfen keine menschlichen Maßstäbe anlegen, Captain«, antwortete der Christophorer leise.
    Schritte näherten sich und verklangen wieder.
    Ssurk drehte den Kopf zu ihnen. »Sie sind vorbeigegangen«, sagte er.
    Ohne zu zögern trat er wieder auf die Gasse und lief weiter, als sei nichts geschehen.
    Es kam ihnen niemand mehr entgegen. Entweder war dieses Volk nicht gerne unterwegs und hielt sich vorwiegend in den Häusern auf, oder Ssurk hatte einen Weg gewählt, der sehr wenig genutzt wurde.
    Endlich blieb ihr Führer stehen. »Wir sind da.«
    Er betrat ein Gebäude, das größer war als alle umstehenden, und zu dessen Bau mehr Metallplatten verwendet worden waren als sonst üblich. Es handelte sich wohl um das Wohnhaus des Priesters oder um den Tempel selbst. Die Menschen folgten Ssurk. Im Inneren des Hauses herrschte ein dämmriges Halbdunkel. Licht fiel nur durch kleine Ritzen herein, die wohl die Funktion von Fenstern erfüllten.
    »Kariss!«, rief Ssurk laut.
    Nach wenigen Sekunden öffnete sich eine Tür. Auch hier reichte die Öffnung nicht bis auf den Boden. »Was willst du zu dieser Stun …?«, rief der Eintretende und trat durch die Türöffnung.
    Der Priester unterbrach sich, als er die Situation erfasste.
    »Wir haben Gäste«, sagte Ssurk.
     
    *
     
    Lieutenant Catherine Black, die Leitende Ingenieurin der STERNENFAUST, befand sich seit einiger Zeit an Bord der abgestürzten KALKUTTA.
    »Ich bin mir sicher, dass wir dieses Aggregat bald wieder zum Laufen bringen werden«, flüsterte sie, während sie den Wust aus Kabeln betrachtete, den sie freigelegt hatte.
    »Ma’am?«, fragte Andy Malions, ein blonder 40-jähriger Techniker, der ihr assistierte.
    »Nichts.« Black lachte, obwohl ihr gar nicht zum Lachen zumute war.
    Verdammt noch mal , schalt sie sich selbst. Manchmal neigte sie dazu, Selbstgespräche zu führen, wenn sie vor komplizierten Aufgaben stand.
    »Glauben Sie, dass Sie den Schaden reparieren können?«, fragte er, während sie ein zu langes Glasfaserkabel kappte.
    »Einen Moment noch«, antwortete sie und überbrückte eine zerstörte Energieverbindung.
    Augenblicklich erklang ein leises Summen, und Catherine Black erhob sich mit einem zufriedenen Grinsen.
    Die Arbeitsstation des Chefingenieurs der KALKUTTA war wieder mit Energie versorgt, und Catherine hatte Zugang zu den Dateien, die dieser dort hinterlegt hatte.
    Sie öffnete sein Logbuch. Erstaunt erkannte sie, dass es auch nach dem Absturz auf dem Planeten noch weitergeführt worden war. Offenbar war die Station erst während des Aufenthalts auf Gerohli-III unbrauchbar geworden.
    Lieutenant Black begann zu lesen.
    Der Absturz ist jetzt fünfzehn Stunden her, und langsam habe ich mir einen Überblick verschafft. Die Schäden sind verheerend. Einiges können wir wiederherstellen, doch vieles ist irreparabel. Die grundlegenden Systeme haben absolute Priorität, und ich habe jeden, der irgendwann eine technische Ausbildung genossen hat, mit Arbeit versorgt. Fast möchte ich sagen, jeder, der dazu in der Lage ist, eine Glühbirne

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