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Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Sternenfaust - 005 - Der Wächter

Titel: Sternenfaust - 005 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Waffen schossen Projektile mit vernichtender Schnelligkeit ab – stufenlos regulierbar bis zu zweihundertfacher Schallgeschwindigkeit.
    Wenn es zu einem Angriff der Raubtiere kommen sollte, waren sie gewappnet. Doch mit dem, was geschah, hatten sie nicht rechnen können.
    »Was ist das?«, fragte Braun über Funk.
    Plötzlich schoss etwas auf sie zu. Eine dunkle Wolke raste heran, die ständig ihre Konturen änderte.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.« Takashi blieb völlig gelassen und schaltete auf den allgemeinen Kanal. »Sergeant, das sollten Sie sich eventuell ansehen.« Er aktivierte die Helmkamera.
    Helfen konnte Braun und ihm keiner seiner Kameraden. Aber im schlimmsten Fall wussten sie wenigstens, was sie erwartete.
    Er aktivierte die Zoom-Funktion des Visiers.
    Offenbar hatte seine Partnerin ebenfalls auf Vergrößern geschaltet. Braun verfügte über ein umfassendes Repertoire an Flüchen, das sie jetzt weidlich ausnutzte.
    Bei der Wolke handelte es sich um einen Schwarm von etwa handtellergroßen fliegenden Kreaturen. Jetzt drang auch ein fiependes Surren an seine Außenmikrofone.
    Im nächsten Moment waren die Tiere heran.
    Um Takashis Kopf herrschte ein einziges Wirbeln vor. Die Tiere prallten gegen seine Rüstung. Doch er spürte nur leichte Stöße, die nicht einmal schmerzten.
    Eine Sekunde später war der Spuk vorbei.
    »Tut mir Leid, Sie belästigt zu haben, Sergeant«, sagte Takashi über Brauns Flüche hinweg, die sich noch immer über ihre überzogene Reaktion ärgerte, obwohl gar keine Gefahr existiert hatte. »Wir standen den Vögeln wohl nur in der Flugbahn.«
    Plötzlich verstummte seine Partnerin.
    Alarmiert konzentrierte er sich wieder auf die Umgebung.
    Und nun erkannte er, warum sich die Vögel so rasch fortbewegt hatten. Sie waren auf der Flucht. Vor drei riesigen, affenartigen Wesen, die unaufhaltsam auf die Marines zurasten …
     
    *
     
    In den letzten Minuten hatten sie deutliche Fortschritte gemacht. Dana Frost und Bruder William kannten mittlerweile den Namen des Aliens. Er nannte sich Ssurk.
    »Wir sind Menschen«, sagte Dana zum wiederholten Mal und zeigte erst auf sich und anschließend auf den Christophorer.
    »Kinder«, antwortete Ssurk, ebenfalls nicht zum ersten Mal, und deutete auf sich.
    »Er versteht nicht, worauf wir hinaus wollen«, wandte sich Dana frustriert an Bruder William. Die Verständigung gestaltete sich schwieriger, als sie gehofft hatte.
    »Ich glaube, er versteht uns ganz genau. Er will uns mitteilen, dass er – so wie wir zu den Menschen gehören – ein Kind ist.«
    »Das Volk der Kinder?«, fragte Dana skeptisch.
    »Wir haben es offensichtlich mit einer religiösen Spezies zu tun. Ich vermute, sie bezeichnen sich selbst als Kinder ihres Gottes. Das ist ihr Selbstverständnis.«
    »Ihr seid keine Dämonen«, sagte Ssurk.
    Ob es eine Frage oder eine Feststellung war, ließ sich nicht feststellen. Der Translator war noch nicht in der Lage, grammatikalische Feinstrukturen zu erkennen.
    »Wir sind keine Dämonen«, wiederholte Bruder William deshalb. »Wir sind hier, weil wir Hilfe benötigen.«
    Endlich, zum ersten Mal seit Beginn der Verständigungsversuche, richtete sich der Alien auf. Fasziniert beobachtete Dana, wie sich der zusammengerollte Rücken entfaltete. Wie genau das vor sich ging, konnte sie nicht erkennen. Ssurk drehte den Kopf um einhundertachtzig Grad, wie sie es zuvor schon beobachtet hatten.
    »Dort liegt meine Stadt«, sagte er. Nach einem kurzen Moment fügte er hinzu: »Mein Zuhause.«
    »Wir wissen, was du uns sagen willst.« Bruder William sprach in ruhigem Tonfall. Jetzt, in der Begegnung mit einer bislang unbekannten Spezies, wies sein Verhalten nicht mehr die geringste Unsicherheit auf. Er war ganz in seinem Element. »Wir leben ebenfalls in Städten. Auch wir haben Häuser.«
    »Wo kommt ihr her?«, fragte ihr Gegenüber und drehte den Kopf wieder, um sie direkt anzusehen.
    »Von weit her«, wich William aus. »Auf einem anderen Teil eurer Welt, einem anderen Kontinent, sind zwei unserer Freunde verschwunden. Wir hoffen, dass du uns helfen kannst, sie zu finden.«
    Ssurk breitete bei diesen Worten seine oberen Extremitäten aus und stieß ein Wort aus, das der Translator nicht erkannte.
    »Hast du mich verstehen können?«, fragte der Christophorer. »Wir bitten dich um Hilfe, Ssurk.«
    »Anderer Teil der Welt?«, fragte der Alien.
    »Jenseits des Meeres.«
    »Was … was ist geschehen?«
    Es bereitete einige Mühe, bis sie

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