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Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan

Titel: Sternenfaust - 010 - Im Reich der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Universums toleriert wird«, erklärte der Kridan nach einer Pause, deren Bedeutung schwer zu ermessen war. »Nein, vielmehr muss euch die Stimme des Herrn selbst hierher geführt haben, denn ihr seid jetzt in jenem Reich, das Gottes auserwähltes Volk mit seinem Blut und seinen Waffen schuf und das sich dereinst, wie es die Weissagungen berichten, über das gesamte bekannte Universum erstrecken wird.«
    »Gepriesen sei der geheimnisvolle Gott – respektiert sei sein Geheimnis und das Geheimnis jeder seiner Kreaturen, die ihm ebenbildlich sind«, antwortete Bruder William.
    Wie auch immer er das geschafft haben mag, aber er hat zweifellos eine Kommunikationsbasis zu diesem Kridan-Schergen hergestellt! , musste Dana Frost anerkennen.
    Das machte ihm so schnell niemand nach.
    Für beide – die Sharaan ebenso wie die Kridan – schien es Dinge zu geben, die weitaus wichtiger als Politik, Geschäfte oder sonst irgendetwas waren.
    Das zumindest ist etwas, wo sich diese beiden Gruppen in ihrer Weltanschauung selbst mit den Christophorern treffen , überlegte Frost. Auch wenn die Schnittmenge vor allem zu den Kridan nicht allzu groß sein dürfte …
    »Welches Orbitalterminal wird euer Schiff nutzen?«, fragte der einäugige Kridan plötzlich.
    Bruder William wandte einen unsicheren, fast Hilfe suchenden Blick in Danas Richtung.
    Sie nickte ihm einfach nur zu.
    Wenn es einer schafft, uns einigermaßen unbeschadet durch dieses diplomatische Minenfeld hindurch zu bringen, dann ist er es , ging es ihr durch den Kopf.
    »Wir würden es vorziehen, keines der Orbitalterminals anzufliegen, sondern unsere eigene Fähre zu benutzen, da es für die Schaffung neuer Handelskontakte für mich unerlässlich ist, persönlich den Boden von Garinjan zu betreten. Die Benutzung einer der offiziellen Orbitalfähren würde es mir erschweren, den Geboten des Verborgenen Gottes zu folgen.«
    »Von einem Sharaan hätte ich nichts anderes erwartet«, gab der Kridan zurück. »Eure Gebräuche mögen auf einen Kridan etwas eigenartig wirken, aber niemand aus meinem Volk würde einem Sharaan ernsthaft absprechen, ein gläubiges Individuum zu sein und die einzige göttliche Wahrheit zu suchen – wenn auch auf dem falschen Weg.«
    »Glücklich diejenigen, die in der Gewissheit leben, auserwählt unter allen Kreaturen zu sein«, erwiderte Bruder William.
    Eine Bemerkung, die ein Mensch vielleicht auch ironisch hätte verstehen können , überlegte Frost.
    Aber wenn es etwas gab, wofür Kridan kein Verständnis zu haben schienen, dann war es Ironie.
    »Gepriesen seien die Märtyrer. Gepriesen sei der Heilige Krieg und gepriesen sei das Imperium, das er schuf«, erwiderte der Kridan, den Bruder Williams Worte auf eine für Menschen nur schwer nachvollziehbare Weise bewegt haben mussten.
    Der Einäugige schien in Williams Worten einen Ausdruck tief empfundener spiritueller Wertschätzung zu erkennen.
    Wertschätzung und Anerkennung für die Kernaussage seines eigenen Glaubens, die darin bestand, dass das Volk der Kridan auserwählt war. Das Volk Gottes, dem er als einzigem einen leibhaftigen Raisa sandte, durch den er seinen Willen kundzutun pflegte.
    »Viele Angehörige deines Volkes äußern den Wunsch, ihre eigenen Fähren auf Garinjan benutzen zu dürfen«, erklärte der Einäugige jetzt. »Wir nennen euch ein notwendiges Übel , aber in Zeiten des Krieges legen wir die Betonung auf notwendig , nicht auf Übel , denn wir benötigen jede Transportkapazität. Also sind wir großzügig, so fern keine Sicherheitsbedenken bestehen.
    Aber da sehe ich keinerlei Anhaltspunkte.«
    »So habe ich die Erlaubnis, den Planeten mit meiner Landefähre anzufliegen?«, vergewisserte sich Bruder William.
    Der Einäugige bestätigte dies. »So ist es. Wir überspielen euch einen Datensatz mit den auf Garinjan üblichen Gesetzen. Gravierende Gesetzesverstöße können die Beschlagnahmung des Raumschiffs und seiner Ladung nach sich ziehen. Solltet ihr Ladung auf den Planeten transportieren wollen, muss diese zunächst auf einer der Orbitalterminals auf Sicherheitsbedenken hin geprüft werden. Für Ausfuhren von der Planetenoberfläche ist ebenfalls eine Sicherheitsprüfung notwendig, die am zuständigen Raumhafen durchgeführt wird. Die genauen Bestimmungen sind in dem Datensatz enthalten. Raumkontrolle Ende.«
    Das Bild des einäugigen Kridan verschwand vom Panoramaschirm der STERNENFAUST.
    Bruder William atmete sichtlich erleichtert auf.
    »Ich gratuliere Ihnen zu

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