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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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für einige Sekunden.
    »Captain, erneute Ortung«, meldete David Stein. »Ein J’ebeem-Teller, vierhundert Meter Durchmesser. Seine Maschinen sind hochgefahren, er ist start- und kampfbereit. Bisher hat ihn die Strahlung des fremden Schiffs vollständig überdeckt. Er hat uns auch bemerkt. Seine Ortungsstrahlen haben uns erfasst.« Dana überlegte kurz. »Wir müssen damit rechnen, dass uns der Teller angreift. Bevor wir uns also um den fremden Raumer kümmern können, müssen wir wohl mit dem J’ebeem dort verhandeln. Kaum anzunehmen, dass er vor uns flieht. Er ist uns an Kampfkraft überlegen. David, stellen Sie mir eine Verbindung her.« Bevor ihr Kommunikations-Offizier so weit war, drückte sie einen Knopf in der Sessellehne. Ihre Stimme war nun in der ganzen STERNENFAUST zu hören. »Schiff klar zum Gefecht!«
     
    *
     
    »Ein Star-Corps-Schiff hat uns erfasst. Es handelt sich um eine kleinere Einheit, Bautyp Leichter Kreuzer«, meldete Ortungsoffizier Tuguun Beloraan.
    Drelur Laktraan sah alarmiert hoch. Bei den guten Göttern, das hatte ihm gerade noch gefehlt! Ausgerechnet jetzt musste ein Menschenschiff hier auftauchen. Wie groß war die statistische Wahrscheinlichkeit, dass das gerade jetzt geschah?
    Blitzschnell überschlug Drelur im Geiste seine Möglichkeiten. Er war bekannt dafür, dass er auf diesem Gebiet schnell und präzise arbeitete, da er mit einem wachen Verstand, überdurchschnittlich hoher Intelligenz und einem fotografischen Gedächtnis gesegnet war. Anders hätte er es wohl auch kaum zum J’omuul gebracht.
    Was also tun?
    Der Kreuzer dort drüben hatte sie bereits geortet. Wie würde der Kommandant nun angesichts der weit überlegenen J’ebeem-Einheit handeln? Die Flucht ergreifen und auf Verstärkung warten? Wohl kaum. Dazu war dieses kristalline Raumschiff, wenn es denn wirklich ein solches war, viel zu interessant. Weder die J’ebeem noch die Menschen konnten wissen, ob es nicht im nächsten Moment wieder im Überraum verschwand.
    Also würde der Kreuzer außerhalb der Reichweite ihrer Ionen-Kanonen bleiben und die JALARAI anfunken. Dem gegnerischen Kommandanten – wenn er nicht absolut unfähig war – musste klar sein, dass er niemals auf Kernschussweite an das Temuran-Flaggschiff herankommen konnte. Lange vorher würden die Ionen-Kanonen der JALARAI seine Elektronik so nachhaltig stören, dass der Kreuzer absolut manövrier- und kampfunfähig wurde.
    Am liebsten hätte Drelur den Kreuzer abgeschossen, das wäre kein Problem gewesen. Aber weil der zuvor sicher noch einen Notruf absetzen konnte, würde es im Sternstein-System in spätestens zwei Tagen von Star-Corps-Schiffen wimmeln. Dann wäre seine Mission gescheitert.
    Nein, die beste Lösung war wohl, ohne Widerstand das Feld zu räumen und später zurückzukehren, wenn das Sternstein-System wieder menschenfrei war. Er benötigte einen freien Rücken, um ein paar Tage in Ruhe mit der »Genetischen Mutter« zu verhandeln.
    Eine Flucht widerstrebte ihm, weil er in dem Fall seinen Erkundungstrupp opfern musste. Aber sie war wohl die einzige sinnvolle Variante, die ihm blieb.
    Zuerst wollte er sich aber anhören, was der Kommandant des gegnerischen Kreuzers zu sagen hatte …
     
    *
     
    »Dana Frost, Captain des Leichten Kreuzers STERNENFAUST an J’ebeem-Schiffsführung: Sie befinden sich im Territorium der Solaren Welten. Bitte identifizieren Sie sich!«
    Drelur Laktraan starrte auf die junge Frau mit den kurzen, schwarzen Haaren, die gerade auf dem Hauptschirm erschien und die nach J’ebeem-Maßstäben durchaus hübsch zu nennen war. Natürlich unnatürlich blass. Aber, doch ja, hübsch …
    Bei den guten Göttern, es war einfach nicht zu fassen: die STERNENFAUST!
    Hätte er vorgehabt, den Kreuzer abzuschießen, hätte er den Plan in diesem Moment wieder aufgeben müssen. An Bord befand sich Agent 183, einer der besten, die er hatte. Den würde er nicht einfach opfern.
    Dass ihn Agent 183 noch nicht über den erneuten Flug der STERNENFAUST ins Sternstein-System und deren Mission dort informiert hatte, war im Bereich des Normalen. Manchmal dauerte es mehrere Wochen, bis ein Agent neue Meldungen absetzen konnte.
    Drelur Laktraan straffte sich und machte dabei ein möglichst ausdrucksloses Gesicht. »Hier spricht Drelur Laktraan, Kommandant des J’ebeem-Schiffes JALARAI. Ich grüße Sie, Captain Frost.«
    »Ich grüße Sie ebenfalls, Kommandant Laktraan. Sie befinden sich mit Ihrem Schiff auf dem Hoheitsgebiet der Solaren

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