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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Hass, Angst und infernalischem Zorn. Seine Augen waren weit aufgerissen und schienen beinahe aus ihren Höhlen hervorzuquellen. Speichel flog aus seinem Mund, als er mit heftigen Bewegungen den Kopf hin und her schüttelte, als säße ihm eine unsichtbare Qualle mit nesselnden Tentakeln mitten auf dem Gesicht. Heftig zerrte das ans Bett gefesselte Handgelenk am Bettgestell und riss so heftig daran, dass zu befürchten war, er würde das Stahlrohr auseinander brechen.
    Fasziniert, angeekelt und erschrocken zugleich sah Dana, wie Cannlans Zunge wie ein roter, nasser Lappen in der weit geöffneten Mundhöhle hin und her geschleudert wurde. In das unverständliche Geschrei mischte sich ein ersticktes Gluckern. Dann erstarrte sein aufgebäumter Körper ebenso plötzlich, wie er begonnen hatte zu toben …
    Olafsson hatte Cannlan bereits gepackt und hielt ihn fest. Gardikov, die zunächst wie zu einer Salzsäule erstarrt gewesen war, hielt mit einem Mal eine Injektionspistole mit Beruhigungsmittel in der Hand.
    Doch bevor sie das Gerät überhaupt ansetzen konnte, sackte Cannlan lautlos wieder in sich zusammen. Die nun ebenso unvermittelt einsetzende Stille war nicht minder erschreckend als die Raserei zuvor. Unsicher glitten die Blicke zwischen den Anwesenden hin und her. Es war, als traue sich niemand etwas zu sagen.
    Als sich Gardikov vorsichtig über Cannlan beugte, schoss zwischen seinen immer noch weit geöffneten Lippen ein kräftiger Blutstrahl empor. Fast wie bei einem Springbrunnen.
    Entsetzt wichen sie zurück.
    Dr. Gardikov war die Erste, die sich wieder fasste. »Es ist vorbei …«
     
    *
     
    Die Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    Tatjana Wendrowicz stand vor Danas Kabinentür und lehnte sich mit einem Arm gegen die Wand, als Frost die Tür öffnete. Mit einer Handbewegung bat Dana die Superintendent herein. Auf dem Monitor ihres kleinen Arbeitsplatzes tanzte ein bizarres Spiel aus Formen und Farben, während aus den leise gestellten Lautsprecherboxen eine hämmernde Musik pochte, die wohl für alles Mögliche bestimmt war – nur nicht dafür, so leise gehört zu werden.
    »Ich weiß, das sieht nicht unbedingt nach Arbeit aus, aber das täuscht«, sagte Frost und setzte sich wieder.
    »Wir müssen ihn freilassen …«, sagte Tatjana, nachdem sie auf der einzigen freien Sitzgelegenheit, dem schmalen Bett Platz genommen hatte.
    »Wie bitte?«, platzte es aus Dana heraus. Sie benötigte einen Moment, um diese Aussage zu verarbeiten.
    »Captain, ich habe Lieutenant Stein jetzt tagelang verhört, und glauben Sie mir: Ich beherrsche auf diesem Gebiet so gut wie jede Technik …« Im Gegensatz zu Ihnen , aber diesen Nachsatz behielt Tatjana Wendrowicz für sich. »David Stein ist unschuldig.«
    Ja! , jubilierte Dana Frost innerlich. Sie bemühte sich, nach außen hin ruhig zu bleiben.
    Nach dem Gesichtsausdruck der Superintendent eine vergebliche Anstrengung. Wendrowicz lächelte.
    Die Tatsache, dass David Stein in eines der abscheulichsten Verbrechen verwickelt war, das sie sich vorstellen konnte, hatte Dana tiefer erschüttert, als die meisten ahnen konnten. Schließlich war es noch nicht allzu lange her, dass sie – kaum dass sie ihren Dienst an Bord der STERNENFAUST angetreten hatte – in ihrem Innern längst verschüttet geglaubte Gefühle wieder entdeckt hatte. Von den Neoromantikern des 23. Jahrhunderts wurden diese Gefühl mit dem ebenso altmodischen wie poetischen Begriff »Schmetterlinge im Bauch« umschrieben.
    Eine völlig unmögliche Situation, die sich aus mehreren Gründen nicht fortsetzen ließ. Zum einen war Stein ihr Untergebener, und selbst die freimütigste Auslegung der Vorschriften des Star Corps verbot solch unmittelbare Beziehungen vertikal durch die Hierarchie. Hinzu kam aber auch, dass Stein eine feste Freundin auf dem Mars hatte, die er aufrichtig liebte.
    Also waren David Stein und Dana Frost »nur« Freunde geworden …
    Dennoch oder vielleicht sogar gerade wegen dieses Hintergrunds, den nur Dana allein in seinem ganzen Ausmaß verstand, war ihre Enttäuschung und die daraus resultierende Wut über das entsetzliche Geschehen nur umso größer.
    Gardikov hat mir gesagt, dass seine Schuld bewiesen ist! , schoss es Dana durch den Kopf. Hoffentlich kann David mir verzeihen, dass ich ihm das zugetraut habe.
    Frost riss sich zusammen und hoffte, dass dies nicht nur ein schöner Traum war.
    »Wie können Sie behaupten, er sei unschuldig?«, wollte sie wissen, als sie eine

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