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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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sich Simon E. Jefferson ausdrücken würde. Nochmals herzlichen Dank, Mr. Jefferson.«
    Kkiku’h drehte die Kamera von D’koh und Jefferson weg, um in einer Totalen die gewaltige Arena zu erfassen, in der ein völlig unübersichtliches und auf den ersten Blick chaotisches Treiben herrschte.
    Lor Els Auge hatte hinter haushohen Scheiben auf eine kilometerlange und einige hundert Meter hohe Fläche die Außenwand der Station geöffnet. Wie ein riesiges Fischmaul gähnte diese Öffnung ins All. In ihr herrschte nicht nur Weltraumkälte und Vakuum, sondern sie fing auch einige Ausläufer der begehrten Wave-Lines ein. Die momentan stattfindenden Wettkämpfe bedurften der Wave-Lines allerdings nicht, da jetzt nur motorisierte Boards zum Einsatz kamen. Verschiedenfarbige Leuchtspuren markierten die unterschiedlichsten Bahnen, auf denen Menschen, Starr, J’ebeem und Mantiden in grellbunten Raumanzügen auf ihren Brettern entlangrasten, Loops, Saltos und Überschläge trainierten und versuchten, in wahnwitzigen Wendemanövern einander auszuweichen.
    Obwohl es von den Veranstaltern nicht gerne gesehen wurde und eindeutig gegen das Reglement verstieß, wussten die Surfer, was sie ihrem Publikum schuldig waren. Immer wieder steuerten sie sich wie Duellanten an, um im letzten Augenblick mit einer winzigen Bewegung auszuweichen. Da die Gefechte in der Entfernung zum Teil kaum noch mit bloßem Auge zu erkennen waren, sorgte eine Armada kleiner Robotkameras – die durch die gewaltige Arena wuselten und deren Aufnahmen auf riesige Bildschirme übertragen wurden – dafür, dass kein Moment der Spannung und kein Ereignis unbeobachtet blieb.
    Über ein Funkinterface war Kkiku’hs Aufnahmegerät mit der Heerschar der Robotkameras verbunden, sodass nichts verloren ging. Mit schlafwandlerischer Sicherheit glitten die Finger seiner Feinarme über die Steuerungstastatur des Mischpults, dessen Anzeigen ihm direkt in die Netzhaut projiziert wurden. Und so konnte er auch direkt jenen spektakulären Funkenregen festhalten, der in dem Augenblick entstand, als zwei Space-Race-Surfer mit höllischer Geschwindigkeit aufeinander zuhielten, zu spät auswichen und ihre Metallboards Kante an Kante entlangschrammten. Natürlich war die Geschwindigkeit viel zu hoch, als dass die beiden Surfer jetzt noch die Kontrolle über ihre Bretter hätten behalten können. Beide schossen sich propellerartig überschlagend und ineinander verkeilt davon, während die Boards führerlos wie Querschläger in die entgegengesetzten Richtungen zischten.
    »Das gibt wahrscheinlich eine Sperre«, murmelte D’koh, der beobachtete, wie sich sofort kleine Sanitätsgleiter in Bewegung setzten, um die Verunglückten aufzusammeln, während stoische Halbautomaten den Brettern hinterflogen, um sie routiniert mit großen Netzen wieder einzufangen.
    »Wenn sie sich nicht ohnehin alle Knochen gebrochen haben«, ergänzte Kkiku’h.
    »Hast du erkennen können, wer es war?«, fragte D’koh.
    »Nicht genau«, sagte Kkiku’h. »Nach der Form der Raumanzüge waren es zwei Starrs.«
    Sie packten ihre Sachen zusammen und betraten wenig später die nicht minder große, imposante Empfangshalle von Lor Els Auge. Hier waren sie vor nicht allzu langer Zeit erstmals dem bunt gewandeten Guru Theodor String begegnet, der jetzt in einer Arrestzelle saß und sich den Kopf darüber zerbrach, welcher Albtraum eines zornigen Gottes ihm das eingebrockt hatte.
    »Ah!«, rief D’koh und klapperte freudig mit den Mandibeln. »Das war es also, was du mir nicht verraten wolltest …«
     
    *
     
    Einige Zeit zuvor
     
    Obwohl es ihr sichtlich nicht gefiel, hatte Dr. Gardikov nicht verhindern können, dass jede ihrer Bewegungen und Handlungen von einer Reihe neugieriger Augenpaare verfolgt wurde.
    Cannlan lag auf einem Bett der Krankenstation, und Captain Frost hatte darauf bestanden, ihn mit Handschellen an das Bettgestell zu fesseln, obwohl er bisher nicht wieder das Bewusstsein zurückerlangt hatte. Die einzigen Lebenszeichen, die er von sich gab, waren ein flacher, kaum wahrnehmbarer Puls und das gelegentliche Flattern seiner sonst fest geschlossenen Augenlider.
    »Wir wissen jetzt, wie er sich vom Schiff schleichen konnte, Captain«, sagte Sergeant Olafsson statt einer Begrüßung.
    Dana Frost drehte sich ebenso zur Tür der Krankenstation wie Tatjana Wendrowicz. Mit einem Seufzen nahm Dr. Gardikov zur Kenntnis, das sich nun auch der hünenhafte Kommandant des Marinekontingents in die winzige

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