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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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innere Furcht zwang, die Aussage zu hinterfragen. »Immerhin hat Dr. Gardikov sein Sperma in Mabel Plass’ Vagina gefunden …«
    »Das bestreite ich nicht, Commander«, erwiderte Wendrowicz. »Aber in der Zwischenzeit habe ich ihn nicht nur stundenlang verhört, sondern auch mindestens ebenso lange mit den Leuten meiner Abteilung auf dem Mars gesprochen. Wir haben per Bergstrom-Funk gewaltige Datenpakete ausgetauscht, durchgesehen und überprüft. Die MSP hat Steins Freundin fast ebenso intensiven Verhören unterzogen, wie ich sie an Bord der STERNENFAUST mit Ihrem Offizier durchgeführt habe …«
    »Und …?«
    »Wie ich schon sagte, Captain«, fuhr Wendrowicz fort. »Er ist unschuldig. Er muss unschuldig sein. Beide – er und seine Lebensgefährtin – schwören im wahrsten Sinne Stein und Bein, dass sie die ganze Zeit auf dem Mars zusammen gewesen waren. Sie haben im fraglichen Zeitraum noch nicht einmal für eine halbe Stunde voneinander gelassen. Geschweige denn für ein paar Stunden, die notwendig gewesen wären, damit er zum Schiff fliegen, sich – wie auch immer – unbemerkt an Bord schmuggeln und zusammen mit Cannlan Vergewaltigung und Mord hätte begehen können. In dem Fall hätte er sich danach auch wieder unbemerkt von Bord schleichen müssen, um ebenso unbemerkt zum Mars und seiner Freundin zurückzukehren …«
    Frost atmete auf. Er hat ein Alibi!
    »Wir haben – ich hier auf dem Schiff und meine Kollegen auf dem Mars – die Aussagen von Stein und seiner Freundin Punkt für Punkt miteinander verglichen. Es gibt keine signifikanten Abweichungen.«
    »Sie sagten, es gib in ihren Aussagen keine signifikanten Abweichungen«, murmelte Frost nachdenklich.
    Wendrowicz nickte.
    »Bedeutet das, es gibt Abweichungen, nur Sie halten sie für minimal und vernachlässigenswert?«
    »In der Tat, Captain. Wären die beiden Aussagen zu hundert Prozent identisch, deckungsgleich, dann hätte mich das sehr misstrauisch gemacht.«
    »Warum?«
    »Weil ich dann mit großer Sicherheit davon ausgehen könnte, dass beide Aussagen Punkt für Punkt abgesprochen worden wären«, versicherte Tatjana Wendrowicz. »Mein Großvater mütterlicherseits hatte mich noch im hohen Alter von 92 Jahren mal auf dem Mars besucht. Er trug den schönen deutschen Namen Werner Müller und stammte aus einer alten Stadt am Rhein. Köln. Sie haben sicher schon davon gehört?«
    Dana nickte irritiert.
    Die Superintendent ignorierte den auf ihr ruhenden Blick, der nur schlecht verhehlen konnte, dass der Captain begann, am Verstand der Polizistin zu zweifeln. »Nun, mein Großvater sagte gerne und zu jeder Gelegenheit den Satz ›Jeder Jeck is anders‹ … Verstehen Sie, was das bedeutet, Commander? Ich habe Ihnen das nicht erzählt, weil ich Ihnen etwas über meine Familie berichten wollte, sondern weil in diesem einfachen Satz eine ebenso einfache, wie fundamentale Wahrheit steckt. Was ich damit sagen wollte, ist, selbst wenn zwei Menschen genau zur gleichen Zeit, exakt das Gleiche erlebt haben, werden ihre Schilderungen in kleinen Details voneinander abweichen – ohne dass einer von beiden lügen würde. Beide sprechen die Wahrheit. Aber beide haben das Geschehene durch ihren individuellen Blick wahrgenommen. Der eine hat vielleicht auf etwas Acht gegeben, was dem anderen überhaupt nicht aufgefallen ist. Dadurch entstehen kleine, unbedeutende Abweichungen in den Aussagen, die aber für den eigentlichen Wahrheitsgehalt der Aussagen unerheblich sind.«
    »Verstehe …«, sagte Dana. Plötzlich rann es ihr eiskalt den Rücken hinab. »Aber … wie, in aller Sternengötter Namen, ist Steins … äh … genetisches Material an den Tatort gekommen?«
    »Da haben Sie Recht, Captain. Das begreife ich auch nicht. Aber dabei handelt es sich um ein anderes Verbrechen. David Stein war nicht an der Ermordung von Mabel Plass beteiligt, das versichere ich Ihnen.« Tatjana Wendrowicz erhob sich und ging zur Tür. »Ich werde über diesen Punkt noch einmal mit Dr. Gardikov sprechen.«
    »Tun Sie das«, sagte Dana und stand ebenfalls auf. Sie atmete tief durch. »Und ich werde nun um Verzeihung bitten.«
    Auf ihrem Weg zur Arrestzelle war Dana Frost anzusehen, dass sie eine ungeheure Last hinter sich gelassen hatte …
     
    *
     
    Aus Dana Frosts Tagebuch
     
    David hat mir verziehen!
    Ich hatte mir auf dem Weg zur Arrestzelle natürlich genau überlegt, was ich sagen wollte. Und ebenso natürlich habe ich dann doch gestottert.
    Aber David hat mich einfach

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