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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Live-Konzert, oder?«
    »Vielleicht sind sie gar nicht persönlich nach Lor Els Auge gekommen, sondern steuern ihren Auftritt per Bergstrom-Funk von irgendeiner Raumyacht aus«, sagte D’koh etwas respektlos.
    »Kann sein …«, entgegnete Kkiku’h. »Es kann aber auch sein, dass sie mitten unter den Zuschauem sind und keiner bemerkt etwas.«
    Genauso war es.
    Die meisten wussten, dass jeder Maschinenraum -Auftritt mit der Hymne »Klack-Bäng« zu Ende ging und dass die Band nie Zugaben spielte. Mit dem Schlussakkord erloschen die Scheinwerfer und Nebelprojektionen. Ein einzelner Suchscheinwerfer flammte stattdessen auf und tastete sich über die enthusiastische Menge.
    Schließlich fixierte er fünf Gestalten, die sich beinahe schüchtern und verloren an die gegenüberliegende Wand drängten, sorgfältig von Bodyguards abgeschirmt. Neben ihnen öffnete sich in der Wand eine schmale Tür. Mit einer knappen Verbeugung und einem wie mechanisch wirkenden Winken verschwanden die Musiker in dem Gang, während sich direkt hinter ihnen die Tür wieder schloss.
    Doch bevor nun das ohrentäubende Geschrei Überhand nehmen konnte, setzte wieder Musik ein und zwang die euphorische Menge, bis zur Besinnungslosigkeit weiterzufeiern.
    Das labyrinthische Gangsystem der Grotten besaß den Vorzug, dass man schon wenige Schritte weiter vom Lärmpegel der Party nicht mehr viel mitbekam. Dana ging noch halb betäubt vom Konzert neben der Superintendent her. Sie beide folgten den Mantiden, die sich eine ruhige, abgelegene Ecke hatten reservieren lassen …
    Der Tag war anstrengender gewesen, als Dana vermutet hatte, und das machte sich langsam bemerkbar. Die USW waren nicht nur laut und chaotisch, sondern auch unübersichtlich.
    Sie hatte sich einem der zehn Teams angeschlossen, die sie von der STERNENFAUST mitgebracht hatte. Diese hatten sich möglichst unauffällig unter die Gäste zu mischen und aufzupassen. »Keine Uniform!« war die Vorbedingung für den Einsatz gewesen. Die STERNENFAUST hatte unter dem Kommando von Michael Tong in nächster Nähe zu einem Kampfverband der mantidischen Flotte in Sichtweite der Station Stellung bezogen.
    Kaum hatte an diesem Morgen ihr Dienst begonnen, musste sie schon über Kom ihre eigenen Leute zusammenrufen und zudem Verstärkung anderer Sicherheitsgruppen anfordern, um ein illegales »battle« aufzulösen.
    Die USW lockte zigtausende von Amateur- und Freizeit-Wavern an, die – angespornt von den Wettkämpfen der Profis – ihre eigenen Kämpfe ausfechten wollten. Das waren Wett -Kämpfe im wahrsten Sinne des Wortes, denn selbst diese am Rande der Illegalität agierende Szene hatte ihre Stars und laut bejubelten Favoriten, auf die hohe Summen gesetzt wurden.
    Schon bei ihrer Ankunft wäre sie beinahe von einem Surf-Junkie über den Haufen gefahren worden. Bei den Besuchern und Amateuren waren vor allem Indoor-Glides beliebt. Schuhe mit schmalen Antigrav-Gleitern unter der Sohle, mit denen ein geschickter Läufer ein enormes Tempo entwickeln konnte.
    Obwohl innerhalb der Station – mit Ausnahme speziell dafür ausgewiesener Bereiche – der Einsatz solcher Glides oder schlimmer noch der kleinen den weltraumtauglichen Surfboards nachempfunden Antigrav-Skateboards streng verboten war, hielten sich viele nicht an diese Anordnung. Sie riskierten bei Unfällen zwar den sofortigen Rauswurf und wurden in einem solchen Fall ins nächste abgehende Schiff egal welchen Ziels abgeschoben, aber zum Glück blieb es meistens bei Beinahezusammenstößen und heftigem Erschrecken.
    Das »battle«, das Dana mit ihrer Patrouille entdeckte, fand in einer leer geräumten Halle statt, die eigentlich wegen Reparaturarbeiten geschlossen war und ursprünglich Kleingleitern, Shuttles und Landefähren als eine Art Parkplatz diente.
    Während einige Skater tollkühne Figuren surften, um ihr Publikum entsprechend in Stimmung zu bringen, wurden von den Brokern die letzten Wetteinsätze gebucht. In der Halle herrschte ein beißender Gestank, weil sich zeitgleich mit dem »battle« sich eine Schar Spider darangemacht hatte, mit Leuchtfarben die Wände der Halle zu verzieren.
    Offensichtlich fühlten sich alle Beteiligten völlig sicher, sonst hätten sie nicht für eigene Musik gesorgt, die mit dröhnenden Bässen durch die Halle wummerte.
    Beinahe kam sich Dana als Spielverderberin vor, aber sie hatte ihren Auftrag. Und so orderte sie Verstärkung herbei und blieb mit ihren Leuten bis zu deren Eintreffen versteckt auf

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