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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Vorfällen, die sich kurz vor der Ankunft der STERNENFAUST auf Lor Els Auge ereignet hatten …
     
    *
     
    Tatjana Wendrowicz beschloss am folgenden Tag, der Krankenstation von Lor Els Auge einen Besuch abzustatten.
    Dana begleitete sie. Vom diensthabenden Stationsarzt erfuhren sie die Zimmernummer. Gerade als sie anklopfen und die Tür öffnen wollten, schwang sie nach innen auf. Der Türrahmen, der hier humanoiden Proportionen angepasst war – die Abteilungen für Mantiden oder andere Spezies befanden sich in einem anderen Bereich – wurde von einer großen Gestalt ausgefüllt.
    »Captain! Das ist aber freundlich von ihnen, dass sie den armen Gesbro besuchen kommen«, sagte Jefferson und machte den beiden Frauen Platz. »Ich habe den Eindruck, er langweilt sich ganz fürchterlich.« Mit einem freundlichen Nicken verabschiedete er sich und ging.
    Er legt offenbar wert darauf, seinen Urlaub auch voll und ganz auszukosten, und will noch nichts tun, was irgendwie mit Dienst zu tun hat , stellte Dana fest. Na, es sei ihm gegönnt.
    Sie trat hinter Wendrowicz in das Krankenzimmer, wo Tatjana Dana und sich selbst kurz vorstellte.
    Gesbro nickte mit einem mürrischen Gesichtsausdruck. Er saß aufrecht in seinem Bett, ringsherum auf der Bettdecke und auch auf dem Boden lagen wahllos seltsam gedruckte Zeitschriften verteilt, deren Lektüre den Verletzten sichtlich anödete. Überhaupt schien er seinen weiteren Aufenthalt auf der Krankenstation für überflüssig und Zeitverschwedung zu halten. Aber die Vielzahl an Apparaten, mit denen er verbunden war, signalisierte deutlich, dass er noch nicht vollends genesen war.
    Während Tatjana sich um ein Gespräch mit Gesbro bemühte, betrachtete Dana nachdenklich die Zeitschriften. Schließlich dämmerte es ihr. Sie hatte sich am Abend noch Jeffersons Akte vorgenommen. Dessen Facettenaugen ermöglichten die Sicht im Infrarot-Bereich. Eine Randbemerkung wies darauf hin, dass ihr neuer LI im normalen Lichtspektrum blind war. Gesbro musste die gleiche – oder wenigstens eine vergleichbare – Modifikation besitzen.
    Trotzdem sehen sie mehr als unsereins , überlegte Dana. Keine Farben, aber dafür eine Weit- und Klarsicht auch dann, wenn unsereins durch völlige Dunkelheit tappt. Kein Wunder, dass sich Menschen mit dieser Fähigkeit für einen so einsamen Sport wie das Solo-Surfen verloren in den unendlichen Weiten des Alls begeistern können.
    In Jeffersons Akte war ausdrücklich vermerkt, dass er im normalen Bordbetrieb keinen Einschränkungen unterworfen war.
    Aber zum Beispiel Zeitschriften, wie sie für Leute wie Gesbro gedruckt wurden, mussten auf normalen Farbdruck verzichten. Auf ihren Seiten wurden Materialien aufgebracht, die ganz bestimmte Wärmemuster abstrahlten.
    Später, als sie Gesbro wieder verlassen hatten, fasste Wendrowicz ihr kurzes Gespräch mit dem Surfer noch einmal zusammen. Ihr war nicht entgangen, dass Dana Frost während des Besuchs mit ihren Gedanken anderweitig beschäftigt gewesen war.
    »Gesbro schwört, dass er keinerlei Erinnerungen an den Anschlag auf ihn hat. Die Attacke geschah nach seinen Angaben derart blitzschnell, dass er den Angreifer unmöglich erkennen konnte. Er hat zwar, als er zu Boden fiel, gesehen, dass dieser Guru, mit dem er sich kurz zuvor noch ganz zivilisiert unterhalten hatte, die ViBlade in der Hand hielt. Aber er betont – und das ist wirklich bemerkenswert –, dass er nicht daran glaubt, von String niedergestochen worden zu sein.«
    »Haben sie sich vorher gestritten? Ich meine, ›zivilisiert unterhalten‹ kann ja auch bedeuten, dass man eine Meinungsverschiedenheit hat.«
    »Ganz im Gegenteil. Gesbro kennt String von früheren Wettkämpfen. Der Mann scheint regelmäßig bei solchen Anlässen aufzutauchen und Leute bekehren zu wollen. Gesbro betont, dass er nicht an die wirren Theorien Strings glaubt, ihn andererseits aber für klug und witzig hält. Er sagt, er und String und dessen ganzer Clan wären sich zufällig auf dem Gang begegnet, hätten sich begrüßt und dann ein paar lockere Scherze gemacht …«
    »Ich bin solch seltsamen Heiligen gegenüber prinzipiell misstrauisch«, murmelte Dana. »Aber wenn er den Angriff auf Gesbro nicht verübt hat, wer war es dann?«
    »Vor allem«, ergänzte Tatjana, »müsste in dem Fall jemand für etwas büßen, das ein anderer getan hat … Und das kennen wir doch irgendwoher – oder?« Sie sah Dana Frost fest in die Augen.
    Dana lächelte freudlos. Allerdings. »Da ich

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