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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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derzeit zum offiziellen Sicherheitsteam von Lor Els Auge gehöre, sollte es kein Problem sein, mal ein Gespräch mit Mr. String zu führen.«
     
    *
     
    Arrestzellen auf Lor Els Auge, stellte Dana Frost fest, waren kaum größer oder komfortabler als auf der STERNENFAUST. Ein schmaler Schlauch von gerade mal ein Meter fünfzig Breite bot auf weniger als vier Metern Länge Platz für zwei übereinander angebrachte Betten, eine Art kombinierte Hygienezelle, die jeden etwas beleibteren Gefangenen zwang, bei Benutzung die Schiebetür offen zu lassen, sowie eine knapp fünfzig Zentimeter breite, fest in die Wand montierte Tischplatte. In Kopfhöhe darüber befand sich ein schmales Regalbrett, daneben auf gleicher Höhe einige Haken für die Kleidung. In beinahe spöttischer Weise wurde die geringe Grundfläche des Raums durch eine beachtliche Höhe kompensiert, dass man bequem noch eine weitere Zelle ein Stock darüber hätte einrichten können.
    »Normalerweise ist es eine Zweimannzelle«, sagte der Wärter, »aber die anderen Gefangenen haben sich beschwert. Niemand will mit String zusammengesperrt werden. Wir haben noch große Gemeinschaftszellen, und sie rücken sich lieber auf die Pelle, als seinem Gerede ausgesetzt zu sein. Und während der USW sind unsere Zellen immer überbelegt …«
    Er schloss die massive Metalltür auf und ließ die beiden Frauen hinein.
    String sprang von dem oberen Bett herunter und verbeugte sich. Zu dritt konnten sie sich kaum noch in der Zelle bewegen. Dana blieb an der Tür stehen, während sich Tatjana auf den einzigen Hocker setzte und String auf das untere Bett, wobei er leicht den Kopf einziehen musste. Er trug nach wie vor seine bunte Kleidung, die mittlerweile etwas streng roch. Offensichtlich verfügte man auf Lor Els Auge nicht über eigene Häftlingskleidung.
    Nach der Ankündigung des Wärters hatten sie erwartet, mit einem Wortschwall überschüttet zu werden, doch String lächelte nur und schwieg. Er schwieg auch, als Tatjana Wendrowicz ihm Fragen stellte.
    »Hören Sie, Mr. String«, sagte Dana schließlich, »reden Sie! Oder wollen Sie möglicherweise für den Rest Ihres Lebens in solchen Zellen verbringen?«
    Strings Kopf beugte sich unter dem Bett hervor und sah Dana lange und unverwandt an.
    »Was macht das schon für einen Unterschied«, sagte er schließlich mit einer brüchigen, leisen Stimme, »ob sich diese Tür für mich öffnet oder nicht? Wir sind doch alle so oder so Gefangene. Ob wir nun dort draußen rumlaufen oder hier drinnen sitzen. Wir sind Gefangene hiervon …« Bei diesen Worten tippte er an seine Stirn. »Wir sind die Gefangenen unserer Wahrnehmung, und vor allem sind wir die Gefangenen unseres Denkens.«
    »Mr. String, bitte keine Predigten«, unterbrach ihn Tatjana. »Wir wollen nur wissen, warum Sie George-Luis E. Gesbro mit einer ViBlade attackiert haben?«
    »Ich weiß doch noch nicht einmal, wie so ein Ding funktioniert. Wie kann ich ihn damit angegriffen haben?«
    »Sie hatten das blutverschmierte Messer in ihrer Hand, und vor ihren Füßen lag Gesbro und wäre beinahe an den Wunden gestorben«, sagte Dana hart.
    »Sehen Sie, wir alle sind Gefangene unserer Wahrnehmung. Sie kommen einfach nicht aus ihrem Kopf heraus.«
    »Ich habe überhaupt nichts wahrgenommen, Mr. String«, sagte Dana. »Nur deshalb bin ich hier. Es haben sich ein paar merkwürdige Dinge ereignet, von denen ich das dumpfe Gefühl habe, sie könnten etwas miteinander zu tun haben. Aber ich kann mich auch täuschen.«
    »Sehen Sie, Sie sagen selbst, dass Sie nichts wahrgenommen haben«, sagte String mit einem leichten Lächeln. »Denn sie sind gar nicht dabei gewesen, als dieser schreckliche Zwischenfall mit Mr. Gesbro geschah. Trotzdem behaupten Sie – nur weil ich ein Messer in der Hand hatte –, dass ich auch zugestochen habe.«
    »Haben Sie zugestochen, Mr. String?«
    »Ich weiß es nicht, ich kann es Ihnen nicht beantworten. Es ging zu schnell, ich kann mich nur daran erinnern, dass ich auf einmal diese furchtbare Waffe in der Hand hielt, die ich vorher noch nie gesehen habe. Es ist ein Rätsel – auch und gerade für mich – ein Rätsel. Ist es nicht schön, dass es noch unerklärliche, rätselhafte Dinge gibt?« Er lächelte.
    Dana knurrte fast. »Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht, Mr. String. Aber ich fürchte, so kommen wir nicht weiter.« Sie stand auf, ging zur Tür und schlug mit der flachen Hand dagegen.
    Schritte näherten sich. Die elektronische

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