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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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machte nichts ungeschehen. Es machte Mabel Plass nicht wieder lebendig.
    »Was ist geschehen?«, brach es schließlich aus Dana heraus.
    Jetzt zuckte die Beamtin des MSP mit den Schultern. »Ermordet und …«
    »Vorher vergewaltigt.«
    »So sieht es aus. Dr. Gardikov wird uns sicher bald nähere Informationen liefern. Von Ihnen will ich wissen, wie viele Leute befinden sich derzeit an Bord, Captain?«
    Dana hatte bereits den Rechner im Besprechungsraum eingeschaltet. Ihre Finger flogen mit großer Eile über die Tastatur, als sie sich in die bordinternen Aufzeichnungen einloggte.
    »Eine Rumpfbesatzung von fünfundzwanzig Leuten, davon fünf Marines. Der Rest gehört zur Crew und unterstützt – warten Sie …« Wieder glitten ihre Finger über die Tastatur. »Ja, alle Crewmitglieder an Bord sind abgestellt, die Wartungsarbeiten zu unterstützen, die von zwölf Technikern der Werft durchgeführt werden. Die Anzahl der Roboter kann ich auch feststellen.«
    »Später, Captain«, unterbrach die Superintendent. »Wir sind uns einig, dass ein derartiges Verbrechen nur von einem Mann begangen worden sein kann.« Beide Frauen lächelten, aber es war ein derart freudloses und kaltes Lächeln, dass jeder Außenstehende, der in diesem Moment den Raum betreten hätte, zum Frösteln zumute gewesen wäre.
    »Die DNA-Spuren, die Dr. Gardikov finden wird …«, hob Dana erneut an.
    »Klar, Captain. Den Täter finden wir. Daran besteht auch nicht der Hauch eines Zweifels. Solche Verbrechen lassen sich heutzutage überhaupt nicht begehen, ohne eindeutige Spuren zu hinterlassen. Jeder der …« Wendrowicz schüttelte den Kopf. »Wie steht’s mit den Leuten, die die STERNENFAUST in den letzten Tagen betreten und vor allem wieder verlassen haben?«
    Dana rief die entsprechenden Daten auf den Bildschirm des Rechners. Sie stutzte kurz, dann drehte sie den Bildschirm so zu Tatjana Wendrowicz, dass die Superintendent selbst darauf schauen konnte.
    »Hm, interessant«, murmelte Frost. »Demnach haben seit über einer Woche nur die Techniker der Werft das Schiff betreten und wieder verlassen.«
    Obwohl sie sich dafür hasste, machte sich ein Anflug von Erleichterung in Dana Frost breit. Natürlich, keiner ihrer Leute würde so etwas tun. Das Verbrechen hatte jemand verübt, der von außen gekommen war.
    »Das kann sein«, sagte Wendrowicz, als hätte sie Danas Gedanken erraten. Wahrscheinlich konnte sie hervorragend in Gesichtern lesen. »Aber genauso gut kann es sein, dass der Mörder noch an Bord ist.«
     
    *
     
    Als sich Dana Frost nach Stunden hektischer Betriebsamkeit in ihre Kabine zurückzog, um endlich ein wenig zur Ruhe zu kommen, befanden sich alle Besatzungsmitglieder der STERNENFAUST auf dem Rückweg zum Schiff. Sie hatte den Landgang – wie der Kurzurlaub genannt wurde und der den meisten Besatzungsmitgliedern und Marines bewilligt und von ihnen angetreten worden war – kurzerhand aufgehoben und umgehend alle wieder zurück an Bord beordert. In wenigen Stunden würden die Letzten eintreffen. Die Genehmigung des Landgangs war auf den Mars beschränkt gewesen.
    Obwohl langsam wieder Leben in das Schiff zurückkehrte, fühlte sich Dana in ihrer Kabine auf eine unheimliche Weise allein. Sie legte den Nadler neben ihr Kopfkissen und versuchte einzuschlafen. Sie waren ins Solsystem zurückbeordert worden, um Bericht über die mysteriösen Umstände des Selbstmords ihrer Leitenden Ingenieurin, Lieutenant Catherine Black, zu erstatten.
    Schon diese Geschichte war Dana näher gegangen, als ihr gut tat. Möglicherweise weil bei ihr der unangenehme Geschmack des Zweifels an den Umständen der Selbsttötung zurückgeblieben war – obwohl die Untersuchungen ergeben hatte, dass sich zur Tatzeit niemand sonst in ihrem Quartier aufgehalten hatte.
    Befragungen durch die Offiziere der stabinternen Untersuchungskommission hatten lediglich ergeben, dass Catherine Black unter gelegentlichen Schüben von Depression gelitten hatte und dies letztlich als Auslöser ihres Selbstmords angesehen werden musste. Nachdem die STERNENFAUST zur Überholung von Bergstromaggregaten an die Limonow-Werft angedockt hatte, bestand keine Veranlassung mehr, der Crew bis auf die vorgeschriebenen Rumpfbesatzung ein paar Tage freizugeben.
    Mehrmals hatte sie Lieutenant Gardikov angerufen, um zu erfahren, ob diese schon nähere Informationen zu Tathergang und möglichem Täter hatte. Sie musste sich aber jedes Mal vertrösten lassen. Lediglich fremdes Genmaterial

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