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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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auch ein Tummelfeld für halbseidene bis zu gänzlich illegalen Dienstleistungen und Angebote.
    Die Sicherheitskräfte, die mit Argusaugen darüber wachten, dass alles in geordneten Bahnen verlief und nicht in Chaos ausartete, taten ihr Bestes. Aber das war noch lange nicht gut genug. Einem von ihnen stand eine Hundertschaft von Wesen aller Spezies gegenüber, die mit Drogen handelten, sexuelle Gefälligkeiten aller Art offerierten, von einer Unzahl von Dieben, Betrügern und sonstigen Kleinkriminellen einmal abgesehen.
    Über all diese Begleiterscheinungen hatte D’koh mit tatkräftiger Unterstützung Kkiku’hs bereits eine Reihe von Stimmungsberichten abgeliefert.
    Und so wunderte sich D’koh nicht, als er unten in der gewaltigen Eincheckhalle von Lor Els Auge Kkiku’h im Gespräch mit einem Menschen widerfand, der – soweit er Menschen bisher kennen gelernt hatte – zu einem eher obskuren Vertreter dieser Gattung zu gehören schien. Es war offensichtlich, dass Kkiku’h ganz unbefangen das Gespräch mit diesem Sonderling gesucht und gefunden hatte.
    »Woher weißt du …«, übersetzte Kkiku’hs Translator laut genug, dass D’koh es auch von weitem verstand, die Worte des Menschen. »Woher weißt du überhaupt, dass das, was du hier siehst und vorgeführt bekommst, überhaupt real ist?«
    Der Mann, der dies gerade gesagt hatte, trug weite bunt gefleckte Hosen und ein leichtes ebenso grellbuntes, aber ganz anders gemustertes Hemd, das vorne offen stand. Er stellte so eine muskulöse Brust zur Schau, die mit einer Reihe von Hautbildern verziert war. An einer dicken silbernen Kette hing ein beinahe faustdickes, glitzerndes Amulett, das aus einer Reihe knäuelförmig ineinander verwobener Möbiusstreifen bestand. Sein Schädel war auf bemerkenswerte Weise rasiert. Über den Ohren war je ein schmaler Streifen blau gefärbtes Haar stehen geblieben, während es auf dem Rest der Schläfen entfernt worden war. Oben auf dem Schädel hatte man wieder zwei Streifen Haare übrig gelassen. In der Kopfmitte war dann wieder ein knapp handbreiter Streifen fortrasiert worden. Einer der beiden Haarstreifen oben auf dem Kopf war schneeweiß, der andere pechschwarz gefärbt.
    »Wir auf Mantis«, antwortete Kkiku’h lässig, »haben solche Wahrnehmungsprobleme nicht.«
    Da sprichst du nur für dich , dachte D’koh.
    »Dann fehlt euch etwas, mein Freund«, erwiderte der bunte Fremde lächelnd. »Nur wenn du dein Ich völlig in Frage stellst und akzeptierst, dass du auch ein Nichts sein kannst oder Bestandteil des Traumes einer unergründlichen Gottheit, nur dann kannst du wahren inneren Frieden finden.«
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass dein Gott ein Langschläfer ist«, sagte Kkiku’h. »Ehrlich gesagt, so verworren wie mir deine Gedanken vorkommen, so bist du mir doch sympathisch genug, dass ich auf eines verzichten kann …«
    »Worauf?«
    »Dass du dich hier plötzlich von einem Augenblick auf den nächsten vor unser aller Augen auflöst, weil bei deinem Gott der Wecker klingelt.«
    Selbst der bunte Fremde musste über Kkiku’hs Bemerkung lachen. »Du hast Recht, Lachen hilft uns über die Zeit. Manchmal aber überdeckt das Lachen auch nur die Angst. Die Angst davor, dass deine Überzeugung von der Wirklichkeit lediglich eine vage Übereinkunft ist, die jederzeit ins Wanken geraten kann. Wenn du erst einmal den tatsächlichen Charakter der Realität ahnst und feststellen musst, dass viele Dinge, die du für selbstverständlich nimmst, ganz anders sind – weil sie sich plötzlich vor deinen Augen verändern, vielleicht sogar aufhören zu existieren –, dann ist es gut, wenn du genug Gleichmut und Stärke in dir angesammelt hast.«
    »Wozu?«, fragte nun Kkiku’h.
    »Damit du in solch einem Moment trotz deiner sechs Beine nicht aus den Latschen kippst, mein Freund.«
    Nun knatterte Kkiku’h, was der Translator mit einem Lachen übersetzte.
    »Und was empfiehlt seine Heiligkeit, um in diesen Zustand der Gnade zu gelangen«, fragte der Mantide.
    »Das, was ich für mich entdeckt habe«, sagte der Buntgewandete und umklammerte mit einer raschen Geste das faustgroße Amulett vor seiner Brust, »muss nicht die richtige Antwort für dich sein. Die kannst nur du selbst für dich entdecken.«
    Dann verabschiedete er sich mit einer leichten Verbeugung und verschwand in Richtung der Antigrav-Lifte. Mittlerweile hatte sich D’koh zu Kkiku’h gesellt und beide sahen der schrillen Gestalt hinterher.
    »Schade«, knurrte

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