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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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gefolgt von einer Flammenwand, die neben ihnen nach oben schoss – höher als die Oberseite der STERNENFAUST. Den eigentlichen Grasereinschlag hatte niemand bemerkt, nur das Ergebnis der alles versengenden Strahlen in Form einer regelrechten Feuerexplosion.
    Die Hitze hüllte sie ein, raste über sie hinweg. Dana glaubte, sie brauchte nur die Hand auszustrecken, um die Feuerwand neben ihr und dem Schiff berühren zu können. Das war natürlich nur eine optische Täuschung. Denn jeder, der sich tatsächlich so nahe an der Stelle befunden hatte, wo die Strahlen eingeschlagen hatten, war augenblicklich verbrannt.
    Das brüllende Lärmen der Triebwerke des Shuttles wurde wieder leiser, entfernte sich, verstummte. Der Schreck war ihnen, den Überlebenden, ohne Ausnahme derart in die Glieder gefahren, dass sie sekundenlang wie erstarrt in den jeweiligen Positionen verharrten und dem sich entfernenden Geräusch hinterherlauschten. In der bangen Erwartung, dass es wieder anschwoll, lauter wurde, sich näherte, um zum finalen Schlag auszuholen.
    Doch das Unbegreifliche geschah. Das Sturmshuttle kam nicht zum Ort seines Vernichtungswerks zurück. Nur das Prasseln der Flammen war noch zu hören.
    »Warum kommt er nicht zurück?«, murmelte Jefferson fassungslos.
    Dana zuckte nicht minder fassungslos mit den Schultern. »Vielleicht wollen sie uns bombardieren …«
    Ihr Blick glitt über die Truppe, die mit ihr und dem Leitenden Ingenieur das Schiff verlassen hatte. Sie kannte jedes einzelne Gesicht, jeden Namen und registrierte mit Schaudern, dass neun Männer und Frauen diese Attacke offenbar nicht überlebt hatten.
    »Der Rauch muss mittlerweile aus über hundert Kilometer zu sehen sein«, sagte Jefferson.
    Tatsächlich stieg mittlerweile eine gewaltige dunkle Qualmwolke fast senkrecht in den Himmel.
    Dana erwiderte: »Wenn sie uns hätten treffen und vernichten wollen, hätten sie es getan. Das war kein zufällig knapp danebengegangener Schuss.«
    »Aber was sollte das dann?«, fragte Jefferson.
    »Ich fürchte, unsere Gegner haben die Order erhalten, die STERNENFAUST möglichst unversehrt in ihre Klauen zu bekommen. Der Angriff war der pure Terror.«
    »Glauben Sie, Captain, dass die Kridan mit einer derartigen Attacke vorhaben, uns aus unserem Schiff zu vertreiben? Und wenn ja, weshalb?«
    Dana nickte grimmig. Der unverschlüsselte Funkspruch von Vize-Admiral Igor Yamada zeigte Wirkung.
    Okay , dachte sie. Er hat sie uns auf den Hals gehetzt. Aber jetzt hat er uns das Leben gerettet.
    »Ja, ich bin davon überzeugt, dass die Kridan uns aus unserem Schiff verjagen wollen«, antwortete sie nach einem kurzen Zögern. »Und wissen Sie was, Lieutenant …?« Sie starrte in die fremdartig wirkenden Facettenaugen des genmanipulierten Mannes vor sich, der seine Verwirrung kaum verbergen konnte.
    »Äh, nein, Ma’am …«
    »Tun wir ihnen doch den Gefallen …« Sie drückte auf den Knopf ihres Armbandkoms. »Michael, bereiten Sie alles zur sofortigen Evakuierung der STERNENFAUST vor!«
    »Äh – aye, aye, Captain!« Tongs Stimme klang nicht minder verblüfft als die des Leitenden Ingenieurs …
     
    *
     
    Über die Kommunikationseinrichtung der schweren Kampf anzüge wurden die Zweier-Expeditionen der Marines fast zeitgleich von dem Angriff informiert. Sie hatten sich in alle Himmelsrichtungen von der STERNENFAUST entfernt und ihr ursprünglicher Auftrag lautete, die nähere und weitere Umgebung zu sondieren, Datenmaterial zu sammeln.
    Kerr wies auf die dichte Rauchwolke, die in einigen Kilometer Entfernung zu sehen war. Sie hatten sich mit Hilfe ihrer Antigravs einige Meter in die Luft erhoben und blickten nun in einer Höhe von fünfunddreißig Metern über die fast geschlossen erscheinende Decke der Baumwipfel hinweg.
    Auch sie konnten nichts mehr von dem Angreifer sehen, allerdings war er auch in eine andere Richtung verschwunden.
    »Neue Befehle …«, knurrte DiMarco. »Captain Frost will das Schiff komplett evakuieren …«
    »Heißt das, sie will die STERNENFAUST aufgeben?«, fragte Kerr ungläubig.
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, sagte DiMarco. »Es sieht so aus, als wollten die Geierköpfe das Schiff nicht zerstören, sondern sind an irgendetwas interessiert, was wir an Bord haben …«
    »’ne Ahnung, was das sein könnte?«
    »Nope«, erwiderte der Marine. »Wir sollen provisorische, gut versteckte, kleine Außenlager suchen und vorbereiten …«
    »Lager? Mehrere …?«
    »Yep.«
    »Das heißt«, sagte Kerr,

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