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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Sharaan …« Der Vertreter des geheimen Rates machte eine kunstvolle Pause. Man sah, dass er mit seinen Ausführungen noch nicht fertig war. »Das bedeutet, er hat zwar aus den verwerflichsten Motiven von euren Feinden den Mordauftrag angenommen, aber wir sind uns absolut sicher, dass er die Position der verborgenen Welt nicht verraten hat. Die kennen nur Sharaan, und das wird auf immer und ewig so bleiben.«
    Satren-Nor ahnte die eigentliche Aussage, die sich hinter diesen Bemerkungen verbarg. Die vollmundige Ankündigung, dass die Sharaan ihre Sicherheitsvorkehrungen verbessern würden, war eine leere Floskel. In Wirklichkeit hielten sie den Vorfall für einen Einzelfall und waren fest davon überzeugt, dass er sich nicht wiederholen könnte …
    »Es ist undenkbar, dass ein Sharaan das größte Geheimnis unseres Volkes an den kridanischen Geheimdienst verraten hat. Schlicht und ergreifend undenkbar …«, bekräftigte ein anderes Mitglied der Delegation die Worte des geheimen Rats.
    Jetzt war es an Satren-Nor, dass sein Ansatz, etwas zu erwidern, im Keim erstickt wurde. Nahtlos fuhr der Leiter der Delegation in etwas versöhnlicherem Ton fort. »Der geheime Rat der Sharaan, den ich vertrete, respektiert deinen Wunsch nach Rückkehr in die Heimat. Aber der geheime Rat sorgt sich noch mehr um deine Sicherheit. Wir sind der Ansicht, dass der beste Zeitpunkt für eine Rückkehr ins kridanische Imperium noch nicht gekommen ist.«
    Mit einer typischen vornehmen Geste deutete der Vertreter des geheimen Rates an, dass er die Unterredung für beendet betrachtete.
    Satren-Nor war klug genug, um zu begreifen, dass er hier und jetzt nichts weiter ausrichten konnte. Aus Gründen, über die er momentan nur spekulieren konnte, hatten seine Gastgeber beschlossen, ihn so lange auf Shaltraan II festzuhalten. Der Friedensbringer erkannte, dass er zu einem Faustpfand in der Hand der Sharaan geworden war; zu einem politischen Spielstein, den die Führung der Sharaan erst dann ausspielen würde, wenn dieser Einsatz den größtmöglichen Nutzen für sie versprach.
    Die Situation war grotesk und zutiefst widersprüchlich. Er fühlte sich jetzt noch unsicherer, als vor dem Gespräch. Und er musste einkalkulieren, dass ihn der geheime Rat opfern würde, wenn es ihm sinnvoll erschien und optimalen Profit versprach.
    Der fehlgeschlagene Anschlag auf ihn war auch für die Führung der Sharaan von Vorteil. Der Preis auf seinen Kopf war sprunghaft angestiegen.
    Später am Abend, als er mit einigen seiner Getreuen in der einfachen Hütte zusammensaß, die ihm als Unterkunft diente, nahm er den kleinen Milgor auf den Arm und fasste seine Überlegungen zusammen. Kurz darauf verließ der ehemalige Tanjaj, Pan-Sen, die Hütte und wanderte durch die Nacht nach Norden.
    Zu den Widersprüchen ihres Exils gehörte auch, dass er selbst sich einmal von niemandem anderen als Tarn Karan zum Prediger hatte führen lassen, mit der heimliche Absicht, den Friedensbringer zu töten. Doch dann wurde er von Satren-Nor bekehrt und entwickelte sich zu einem seiner glühendsten Anhänger.
    Nun hatte ihm Satren-Nor einen ebenso einfachen, wie gefährlichen Auftrag erteilt. Von dessen Gelingen hing ab, ob sie Shaltraan II jemals wieder lebendig und frei verlassen würden …
     
    *
     
    Wie ein gigantischer Zeppelin hing die STERNENFAUST in rund zehn Metern Höhe über ihnen, als das Inferno losbrach.
    »Sie haben uns entdeckt!«
    Diese Meldung von David Stein vibrierte förmlich in Dana Frosts Ohren. Sie befand sich zusammen mit Simon E. Jefferson und einer Brigade von rund vier Dutzend Besatzungsmitgliedem auf dem von den Antigravfeldern des Schiffes regelrecht umgepflügtem Boden des Planeten. Seitlich über ihnen schwebte majestätisch das havarierte Schiff. Am unteren Teil des Schiffskörpers waren kaum Beschädigungen zu erkennen. Der feindliche Graserbeschuss hatte die STERNENFAUST oberhalb der Bergstromaggregate erwischt.
    Alle Hoffnung, die Dana in ihr Ablenkungsmanöver gesetzt hatte, machte der Alarm mit einem Schlag zunichte. Es blieb keine Zeit mehr, um in Deckung zu gehen. Noch nicht einmal mehr dafür, irgendwelche Befehle welcher Art auch immer zu erteilen.
    Nur Sekunden nach der Warnung hörten sie bereits das immer lauter werdende Brüllen. Zwischen dem kleinen dunklen Punkt oberhalb des Sichthorizonts und dem mit einem Satz heranstürzenden kridanischen Sturmshuttles verging weniger als ein Lidschlag. Ohrenbetäubender Lärm brach über sie herein,

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