Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan
»die Crew wird in kleine mobile Einheiten aufgeteilt, die hier im Dschungel eine größere Chance haben zu überleben …«
»Und zu kämpfen!«, ergänzte DiMarco.
»Captain Frost geht also davon aus, dass es hier bald von Kridan wimmelt …«
»Würdest du was anderes vermuten?«
*
Doch die Kridan ließen sich Zeit. Letztlich sollten Kerr und DiMarco allerdings Recht behalten.
Diese Verschnaufpause kam nicht ungelegen. Schließlich bedeutete es einen nicht unerheblichen logistischen Aufwand, Offiziere und Besatzung und all die vielen lebensnotwendigen Kleinigkeiten, die zum Überleben gebraucht wurden, auszulagern.
Einige der Urwaldriesen waren bis zu fünfzig Metern hoch. Die Baumwipfel der meisten jedoch erreichten nur eine Höhe zwischen dreißig, fünfunddreißig Metern. Doch auch das war hoch genug für ihre Zwecke. Rund zwanzig Meter über dem Boden richteten sich die Kleingruppen in provisorischen Baumlagern ein. Niemand wollte noch mehr Menschenleben riskieren, die einer unbekannten Flora und Fauna zum Opfer fielen.
Der Hauptvorteil jedoch bestand darin, dass man in dieser Höhe optimal vor Entdeckungen geschützt war. Hinzu kam, dass man nur wenige »Etagen« höher einen ziemlichen guten Überblick gewann, was sich am Himmel des kleinen namenlosen Planeten abspielte …
*
Es war mitten in der Nacht, als Satren-Nor von Milgor geweckt wurde. Das kleine affenähnliche Tier hatte ihn nur am Ärmel gezupft und keinen Laut von sich gegeben.
Irgendjemand schlich draußen vor der Hütte herum. Die mondlose Nacht auf dem verborgenen Planeten Shaltraan II zwang den Prediger, sich ausschließlich auf sein Gehör zu verlassen.
Doch Milgor hatte sich nicht getäuscht. Dort draußen war jemand …
Sollte ein neuer Anschlag auf ihn verübt werden? Jetzt schon? In dem Fall gab es wirklich ein böses, abgekartetes Spiel zwischen dem geheimen Rat der Sharaan und den kridanischen Feinden des Friedensbringers.
So lautlos wie möglich stand Satren-Nor auf und tastete sich durch den stockdunklen Raum. Direkt nebenan schliefen einige seiner Getreuen, die er weckte. Flüsternd befahl er ihnen zu schweigen. Mit Lampen und dem Graser bewaffnet, der Tarn Karan gehört hatte, öffneten sie schließlich vorsichtig die Tür.
Ein greller Lichtstrahl erhellte schlagartig die Dunkelheit.
»Psst, still! Macht das Licht aus!«, sagte die geblendete Gestalt in dem Scheinwerferkegel, die ächzend einen großen, mit Stoff verhüllten Gegenstand mit sich schleppte.
»Pan-Sen …«, sagte Satren-Nor erleichtert. Augenblick erlosch das Licht wieder und gemeinsam betraten sie die Hütte.
»Ich weiß nicht, ob sie schon etwas bemerkt haben oder – schlimmer noch –, ob sie mir gefolgt sind …«, sagte Pan-Sen.
Er stellte den schweren Gegenstand mitten in den Raum. Die Fenster wurden verhangen, das fahle Licht der Deckenbeleuchtung verlieh der Szenerie einen eigentümlichen Charakter.
»Du hast es schneller geschafft, als wir dachten«, sagte der Prediger, als Pan-Sen die Tücher von dem verhüllten Gegenstand entfernte, den er durch die stockdunkle Nacht geschleppt hatte.
»Ich hatte großes Glück! Es war einfacher, als ich vermutete«, erwiderte Pan-Sen. »In der Shuttle-Station der Sharaan hat man mir die Lebensmittel gegeben, die ich haben wollte. Eins der dort geparkten Shuttle ist offensichtlich defekt. Deshalb stand es offen und wurde nicht bewacht. Ich verließ also mit meinen Lebensmitteln die Station wieder, versteckte die Vorräte in einer Felsspalte und wartete die Dunkelheit ab. Sobald es so weit war, schlich ich mich zurück. Als ich an Bord des Shuttle kletterte, sah ich, dass schon fast alles, was nicht niet und nagelfest war, ausgebaut war und Unmengen an Einzelteilen an Bord herumlagen.«
»Offensichtlich wird das Shuttle von den Sharaan ausgeschlachtet und dient nur noch als eine Art Ersatzteillager«, sagte Satren-Nor.
»Das vermute ich auch«, sagte Pan-Sen. »Ich verlor schon meinen Mut, als ich das ganze Chaos und die ausgeweideten Instrumentenbords sah, aber dann entdeckte ich das Gerät. Ich hatte Glück. Der Überlichtsender befand sich noch im Shuttle – und das Beste war: Die Sharaan oder ihre Robots hatten ihn bereits ausgebaut und auf die Seite gestellt.«
»Funktioniert er noch?«, fragte der Prediger.
»Das werden wir gleich wissen«, antwortete Pan-Sen.
*
Aus der Ferne sah es aus wie ein Heuschreckenschwarm, der sich auf die STERNENFAUST zubewegte. Die Kridan
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