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Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Titel: Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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entdeckt.
    Strickleitern wurden herabgelassen. Blaugesichtige Männer in wallenden Gewändern stiegen mit großer Behändigkeit hinab. Unter den Umhängen zogen sie dolchartige, aus einem hornähnlichen Material bestehende Waffen hervor. Diese glichen den zwischen dreißig Zentimetern und einem Meter langen Hornstacheln, die seitlich aus den Panzern der Riesenskorpione herauswuchsen und offenbar von den Blauen J’ebeem einfach abgeerntet wurden.
    Stimmengewirr ertönte. Die Translatorsysteme mussten erst genug Vokabular dieses Idioms analysieren, um übersetzen zu können. Das galt offenbar nicht nur für die Translatoren der Menschen, sondern genauso für die Geräte der Starr.
    Das bedeutet, es bestand wohl kaum Kontakt zwischen Starr und Blauen J’ebeem , überlegte Bruder William. Zumindest nicht auf verbaler Ebene …
    Die Blauhäutigen näherten sich scheu.
    Gorashwarr griff zu der Projektionswaffe, die an seinem Gürtel hing. Er hatte gerade den Griff erfasst, als ein etwa dreißig Zentimeter langer Hornstachel durch die Luft geschleudert wurde und sich zielsicher in den Oberkörper des Sauroiden bohrte. Gorashwar sackte in sich zusammen.
    Im nächsten Augenblick zischten weitere Hornstacheln durch die Luft, sodass innerhalb von Sekunden Sharashtarr und die anderen Starr getroffen zu Boden sanken.
    Stein wollte seinen Nadler ziehen, aber Bruder William umfasste sein Handgelenk.
    »Nein!«, rief er.
    Einige Augenblicke lang herrschte Stille. Die Blauen J’ebeem starrten die Menschen mit großer Verwunderung und Neugier an.
    »Sie haben nur die Starr getötet, obwohl sie genauso uns hätten niedermachen können«, stellte Bruder William fest.
    »Aber warum haben sie sie umgebracht?«, fragte Stein.
    »Vielleicht sind sie ihnen schon begegnet«, antwortete William. »Dieser Planet dient ja unter andere als Trainingsgelände für den Einsatz von Bodentruppen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Starr dabei nicht immer unbedingt rücksichtsvoll aufgetreten sind, wenn sie auf diese Humanoiden trafen, die darüber hinaus entfernte Verwandte ihrer gegenwärtigen Feinde sind.«
    Bruder William trat ein paar Schritte vor. Er zeigte den Blauen J’ebeem, dass seine Hände leer waren und er keine Waffe trug. Dann sprach er einen der Einheimischen an, redete in ruhigem Ton auf ihn ein, ohne Rücksicht darauf, dass dieser Mann ihn vermutlich überhaupt nicht verstand.
    Der Blaue – dessen grauweißer Bart zu seiner vergleichsweise dunklen Hautfarbe einen starken Kontrast bildete – antwortete ihm in seiner Sprache.
    Bruder William ließ die ganze Zeit über seinen Translator laufen, damit so viele Begriffe wie möglich aufgezeichnet wurden und eine Verständigung möglich wurde.
    Schließlich deutete der Bärtige zuerst auf William und anschließend auf den Riesenskorpion, von dem er herabgestiegen war und sagte ein paar unverständliche Worte.
    »Ich glaube, die wollen, dass wir mit ihnen gehen«, stellte William fest.
    »Sind wir Gefangene?«, fragte Stein.
    »Schwer zu sagen …«, erwiderte William ausweichend.
    »Ganz gleich ob wir nun Gefangene oder Gäste sind – angesichts unserer Lage können wir diese Einladung wohl ohnehin nicht ausschlagen!«, meinte Jefferson.
    William wandte sich an Ingenieur. »Nehmen Sie Gorashwarrs Handcomputer an sich. Er enthält die Lagedaten sämtlicher Militärdepots auf Aradwan IV. Vielleicht haben Sie noch Gelegenheit, die Files auf Ihr Gerät zu übertragen.«
    Jefferson nickte.
    Stein hingegen war nur erstaunt darüber, mit welcher Bestimmtheit der ansonsten stets etwas unsicher und zurückhaltend wirkende Christophorer auf einmal agierte …
     
    *
     
    »Schadensbericht!«, forderte Frost, nachdem sie in ihrem Kommandositz Platz genommen hatte.
    Es war der STERNENFAUST gerade noch gelungen, vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen und in den Bergstrom-Raum zu entfliehen, bevor die Elektronik des Leichten Kreuzers durch den Beschuss der Verfolgerschiffe so schwere Schäden hinnehmen musste, dass eine Flucht unmöglich wurde.
    Tong fasste den Schadensbericht knapp zusammen. Die durch den Ionenbeschuss durcheinander gebrachten Systeme der Bergstromaggregate hatten noch rekonfiguriert werden können, aber es gab weitere Ausfälle auf mehreren Decks. Die künstliche Schwerkraft lief im Augenblick nur über ein Notaggregat, war aber zum Glück nicht eine Sekunde ausgefallen. Sonst hätte bei einer Beschleunigung von 400 g niemand an Bord überlebt.
    Es gab ein paar

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