Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten
Manduran schickte, um uns zu dienen, bewahrte unsere Vorfahren davor zu sterben. Von den Manduran erhielten wir alles – Nahrung, Werkzeuge, den Stoff aus dem wir unsere Hütten bauen. Und sogar Wasser!«
»Wir haben nirgends Wasser gesehen«, sagte William.
»Die Manduran graben es tief aus der Erde.«
»Ich verstehe.« William machte eine Pause. Er sah in die Runde der Blauen J’ebeem, die ihn ungeniert anstarrten. Schließlich fragte er Mongas: »Hatten bereits eure Vorfahren eine blaue Haut, als sie hier strandeten?«
»Nein. Die blaue Haut ist das Zeichen der Manduran. Wir haben sie erst, seit wir mit ihnen zusammenleben.«
»Wie kommt ihr dann auf den Gedanken, dass es keine Außenweltler mehr mit heller Hautfarbe gibt?«
»Weil unsere Vorfahren ihre Heimat aus einem bestimmten Grund verließen«, erläuterte Mongas. »Eine Katastrophe ereignete sich dort. Wir haben angenommen, dass sie alle vernichtet worden sind.«
»Ihr seid zwischenzeitlich nie mit einem Volk zusammengekommen, dass sich J’ebeem nennt?«
»Doch. Das ist vielleicht hundert Planetenumläufe her, da waren hellhäutige Wesen, deren Gesichter leicht rötlich waren, auf dieser Welt die Herren. Sie haben behauptet, dass wir gemeinsame Vorfahren hätten. Aber das kann nicht sein.«
»Warum nicht?«, hakte William nach.
»Weil sie uns dann mit mehr Respekt behandelt hätten. Es gibt viele schlimme Geschichten über sie. Aber das Höchste Wesen hat sie gestraft und die Schuppigen geschickt, um sie zu vernichten. Sie wurden vertrieben und gewaltige schwarze Löcher am Himmel verschlangen ihre Sternenschiffe. Von da an waren sie ausgerottet.«
»Haben euch das die Schuppigen erzählt?«
»Ja.«
»Wahrscheinlich wollten sie nicht, dass ihr irgendwelchen Kontakt mit den J’ebeem aufnehmt«, vermutete Stein.
Der Anführer der Blauen J’ebeem schien seine Worte nicht so recht zu verstehen.
»Die J’ebeem sind zurück auf dieser Welt«, eröffnete William.
»Sie sind nicht ausgerottet?«
»Das war eine Lüge der Schuppigen.«
Mongas zuckte die Achseln. »Wir Karran leben nun schon seit so langer Zeit für uns selbst … Nur die Manduran sind unsere treuen Freunde. Sie achten wir.«
»Karran?«, echote William.
Der Translator schien diesen Begriff nicht übersetzen zu können.
»So nennen wir uns selbst«, erklärte Mongas.
*
Die Stunden gingen dahin. Die Riesenskorpione legten dabei ein immenses Tempo vor. Jefferson drängte William dazu, die Blauen J’ebeem dazu zu bringen, sie zum nächsten Militärdepot der Starr zu bringen. Er hoffte, dass sich dort vielleicht auch ein raumtauglicher Gleiter befand.
»Wir könnten mit so einem Gefährt dieses System mit Sicherheit nicht verlassen«, gab Stein zu bedenken. »Ganz abgesehen davon, dass es sehr schwer wird, an der Ortung der J’ebeem vorbeizukommen.«
»Das dürfte leichter sein, als die Ortung der Starr zu überlisten«, glaubte Jefferson. »Wir müssen es nur mit genügend Schub in die Stratosphäre schaffen und dann zusehen, dass wir im Schleichflug weiterkommen …«
»Und wohin?«, fragte William.
»Hier weg«, beharrte der Ingenieur. »Hier erreichen wir gar nichts.«
Stein nickte langsam. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die STERNENFAUST uns hier im Stich lässt.«
Bruder William atmete tief durch. »In Ordnung, ich werde versuchen, die Karran in dieser Richtung zu beeinflussen. Aber Sie sollten nicht versuchen, mich dabei zu drängeln. Ich muss erst das Vertrauen dieser Leute gewinnen.«
Jefferson nickte. »Natürlich.«
Solange Lieutenant Jefferson an Bord ist, hat er so gut wie nichts über sich selbst erzählt , überlegte Bruder William indessen. Eigenartig, aber ich weiß inzwischen über die Blauen J’ebeem mehr als über den LI des Schiffes, auf dem ich Dienst tue …
*
»Bereit machen zum Gefecht«, befahl Dana. »Ruder! Übergeben Sie an Lieutenant Mutawesi, sobald sich die STERNENFAUST in Gefechtsposition befindet!«
»Aye, aye, Captain!«
Zwei Dutzend J’ebeem-Schiffe traten nach und nach in den Normalraum ein und flogen in Kampfformation auf die sich sammelnde, aber noch keineswegs vollzählige Flotte der Starr zu. Der STERNENFAUST blieb gar nichts anderes übrig, als ihren Platz in der Formation der Starr-Schiffe einzunehmen.
War es der Impuls unserer Bergstromaggregate, der die J’ebeem hier herlockte? , ging es Dana durch den Kopf. Vermutlich, auch wenn man es vielleicht nie nachweisen kann.
Noch mehr beschäftigte
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