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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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letzten Vorbereitungen gestört. Da konnte er nun mal kein Risiko eingehen.
    Nein, die beiden charmanten Ladies würden sicherlich nicht mehr gut auf ihn zu sprechen sein, sobald sie wieder nach Druillet zurückkehrten. Millers leises Grinsen verzog sich ein wenig nach unten bei der Vorstellung an ihre Gesichter, wenn ihnen ein neuer Bewohner die Tür zu dem Appartement öffnen würde.
    Er klopfte mit der Hand auf seine Jackentasche und spürte mit Beruhigung die Kontur des Codegebers, die durch den Stoff deutlich zu fühlen war. Mittlerweile würden Zschalloszsch und seine terranischen Freunde bereits im berühmten, nur prominenten Gästen vorbehaltenen Backroom des Solar Lottery sitzen und zur Einstimmung auf das Geschäft einige mindestens fünfzig Jahre alte Raw Power kippen.
    Er dachte an den über dreihundert Jahre alten Song, der den Namen für dieses beliebte hochprozentige Gebräu geliefert hatte. Ob irgendwer, der sich das edle, teure Zeug hinter die Binde kippte, überhaupt noch wusste, woher der Name stammte?
    Das war im Grunde auch gleichgültig. Was konnte man schließlich von der Masse der Ignoranten auf Druillet oder anderen Welten, die sich Menschen oder Starr unter den Nagel gerissen hatten, auch anderes erwarten …
    Miller überlegte, ob Johnny Cash wohl jemals Raw Power gesungen hatte und zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht.
    »Selber Ignorant«, murmelte er zu sich.
    Vielleicht doch lieber eine zünftige Motette wie Peccantem me qotidie von Carlo Gesualdo, natürlich mehrstimmig und begleitet mit PMI und wunderschön altmodischen, elektrischen Gitarren.
    Als er an der Ecke Monstremartre und Vegas ankam, sah er sie bereits.
    Drei der Schwebe-Safes befanden sich bereits im weitläufigen Hof, während ein vierter gerade in die Einfahrt bog und drei weitere dahinter noch auf der Straße warteten, um ebenfalls auf das Gelände zu gleiten. Das Areal wurde von einer guten Hundertschaft betont gelangweiLt aussehender Starr bewacht.
    An den kleinen Emblemen an den Seiten der gewaltigen Antigrav-Safes erkannte Miller, der unauffällig die Straßenseite wechselte, dass Zschalloszsch tatsächlich die Tageseinnahmen aus allen sieben Etablissements, über die er mittlerweile verfügte, für den denkwürdigsten Geschäftsabschluss seines Lebens hierher beordert hatte.
    Ohne sie zu sehen, wusste Miller, dass sieben Raumyachten direkt über der Solar Lottery in den äußersten Schichten der Stratosphäre schwebten. Und obwohl er sie nicht sah, ahnte er genug von der aufs Äußerste gespannten Stimmung an Bord dieser Schiffe. Die Besatzungen warteten nur auf ein Signal, um die Landefähren auszuschleusen. Diese sollten sich bis auf knapp hundert Meter Höhe herabsenken, um unter Umgehung sämtlicher Vorschriften und unter Ausschluss einer offiziellen Landung auf dem offiziellen Raumhafen Druillets das an Bord zu nehmen, wonach sich ihre Besitzer verzehrten.
    Damit nicht zu viele neugierige Blicke diesen spektakulären Vorgang mitbekamen, hatte Zschalloszsch tatsächlich das getan, was Miller ihm scheinbar absichtslos und wie im Scherz geraten hatte: »Die schönsten Effekte werden auf der Bühne durch künstlichen Nebel erzeugt. Nichts sieht besser aus und nichts verbirgt optimaler all das, was die Zuschauer nicht sehen sollen …«
    Rings um den weitläufigen Hof des Casinos standen die kompakten Tankwagen bereit, das Geschehen rechtzeitig durch gewaltige Nebelsäulen vor den verblüfften Blicken unbeteiligter Nachtschwärmer und Passanten abzuschotten. Der Wetterbericht war nicht minder präzise gewesen. Eine dicke Wolkendecke drängelte sich in geringer Höhe über der ganzen Gegend und verdichtete die ansonsten angenehm warmen Temperaturen zu einem schwülen, gewitterträchtigen Gemisch.
    »Miller!«
    Erschrocken drehte er sich um. Gut hundert Meter weiter noch auf der Monstremartre sah er sie, wie sie schnurstracks auf ihn zueilte. Ihr Gesicht war bleich vor Wut.
    »Verdammt!« Das hatte ihm gerade noch gefehlt …
     
    *
     
    »Miller!«, schrie Dana Frost und übertönte mühelos den allgegenwärtigen Lärm tausender anderer Stimmen auf dem Monstremartre.
    Wieder schoben sich ganze Scharen von Touristen zwischen sie und den Mann, der ihr all das eingebrockt hatte, was sie in diesem Einsatz hatte durchmachen und erleben müssen. Sie hatte Miller in einer weniger belebten Seitenstraße ausgemacht und schob nun rücksichtslos die Menschenmassen zur Seite.
    »Mistkerl!«, schrie sie, und erschrocken

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