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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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anderen waren jetzt stehen geblieben.
    »Äh«, machte Frost. »War ich lange weg?«
    »Wie bitte? Was soll diese Frage?« Olafsson stapfte auf Dana zu und blickte sie durch seinen Helm mit einem Ausdruck aus Verständnislosigkeit und Sorge an.
    Dana erkannte, dass sie sich die Frage hätte sparen können. Die Zeitanzeige verriet ihr, dass höchstens eine Stunde vergangen war, seit sie zusammen das Shuttle verlassen hatten. Über ihnen türmten sich die mit vielen unverständlichen Ornamenten verzierten Wände des künstlichen Planetoiden auf. Direkt vor ihr in der Wand war – nichts; nichts, was darauf hindeutete, dass sich hier ein Eingang ins Innere befinden würde …
    Frost atmete tief durch. »Wir verschwinden von hier!«, sagte sie dann mit fester Stimme.
    »Was?« Wieder war es Olafsson, der ihr antwortete. »Warum?«
    Valentina Duchamp stand etwas abseits und schwieg.
    »Wir verschwinden von hier!«, wiederholte Dana bestimmt. »Das, was wir suchen, werden wir hier nicht finden.« Beziehungsweise nur in sehr übertragener Weise …
    »Wie kommen Sie darauf, Ma’am?«
    »David!«, rief Dana, ohne Olafsson zu antworten, in ihr Funkgerät.
    »Höre, Captain«, ertönte Steins Stimme.
    »Haben Sie inzwischen irgendwelche Hinweise entdeckt, dass sich außer uns noch irgendwer oder irgendwas hier befindet?«
    »Nein, Captain«, antwortete der Ortungsoffizier.
    »Da haben Sie’s«, sagte Dana zu Olafsson. »Das hier«, sie beschrieb mit dem Arm eine weite Geste, »ist nicht unsere Aufgabe. Dieses Ding übersteigt eindeutig unsere Kompetenz. Wir werden den Standort melden. Und jetzt sehen wir zu, dass wir nach Druillet zurückfliegen.«
    Olafsson widersprach nicht mehr und erwartete auch keine Antworten. Sein Captain hatte entschieden.
    »Zurück zum Shuttle«, befahl Frost.
    Sie hatte es eilig, und ihre Hast übertrug sich auf ihre Leute. Sie wollte auf dem schnellsten Weg zurück nach Druillet. Dort würde sie sich jemanden vorknöpfen, der sie nur deshalb in diesen verlassenen Winkel der Galaxis geschickt hatte, um sie loszuwerden. Und das war etwas, aus welchen Gründen es auch immer geschah, was sie auf den Tod nicht ausstehen konnte.
    Zieh dich warm an, alter Mann …
     
    *
     
    Miller grinste.
    Er hatte es doch schon immer gewusst. Auch unter den hoch technisierten Starr gab es einige – da gab’s kein Vertun –, die ein wenig unterbelichtet waren. Da waren sie nicht anders als Menschen.
    Den Beweis hatte er wieder einmal erhalten. Zum einen hatte Zschalloszsch ihn nicht wiedererkannt. Es war Miller egal, ob es die angeborene Arroganz des Sauroiden war, dessen Dämlichkeit oder tatsächlich die »kleine« Gesichtsoperation, für die er vor zwei Jahren sein damals letztes Geld ausgegeben hatte. Zum anderen war auch Zschalloszsch ein triebgesteuertes Wesen. Oh ja, es gab auch für den mächtigen Starr Situationen, in denen er nicht nein sagen konnte …
    Spiele niemals selbst, wenn du ein Casino besitzt …
    Dieser Gedanke ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Einst hatte Zschalloszsch ihm diese Weisheit gesagt – und ihn anschließend mit einem fiesen grünen Grinsen von den Gorillas, die er, Miller, noch höchstpersönlich ausgesucht und ausgebildet hatte, vor die Tür werfen lassen.
    Unterschätze niemals die Macht der Gier. … konterte Miller jetzt in Gedanken, als er die Tür zu seinem Appartement hinter sich schloss.
    Zum letzten Mal …
    Es war schade um die schöne Aussicht, aber diese Bude würde ihn nicht wiedersehen und Druillet auch nicht. Es gab schönere Plätze im Universum und vor allem entspannendere. Der Makler hatte bereits den Auftrag, das Appartement weiterzuverkaufen. Ab morgen würde er neue Verlierer in die Bude mit dem charmanten Ausblick führen. Und an einen von ihnen höchstwahrscheinlich noch am gleichen Tag wieder verkaufen.
    Wohnungen in dieser Lage waren begehrt, vor allem bei Profi-Zockern oder solchen, die sich dafür hielten. Denn von hier aus hatte man es nicht weit in die großen Hotelanlagen und Casinos und konnte sich doch nach einer anstrengenden Nacht in die eigenen vier Wände zurückziehen, wo man nichts mehr vom Trubel, dem Geschrei und der Musik mitbekam.
    Am wichtigsten aber war: Ein Appartement wie das, das Miller gerade für immer verlassen hatte, bot absolute Anonymität – und eine höhere Sicherheit, als die Hotels ihren Gästen anbieten konnten. Vor allem aber war so eine Bude auf Dauer billiger, abgesehen von den Rumpelkammern ebenso abgelegener wie

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