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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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abgewrackter Hotels.
    Nicht dass Miller jetzt noch auf das Geld, das sich durch den Verkauf des Appartements erzielen ließ, angewiesen wäre, und das ihm der Makler auf ein Deckkonto überweisen würde. Aber warum sollte er irgendetwas verschenken?
    Trotzdem musste er vorsichtig sein. Der Makler war ein Bindeglied, das einen – bald sehr frustrierten – Starr auf Millers Spur bringen könnte. Doch der Spieler hatte an alles gedacht, auch an solche Kleinigkeiten, die sich rasch zu großen Problemen auswachsen konnten. Nur Nanosekunden nachdem das Geld für die Wohnung auf dem Deckkonto gutgebucht wäre, würde es schon wieder weg sein. Per automatisierter Überweisung auf ein anderes Konto, und von dort würde der Betrag umgehend weiterfließen auf ein weiteres Anonymkonto. Von dem aus würde es in einige profitable, ebenfalls anonyme Nummernanlagen investiert werden, deren Bezugsberechtigungscode streng verschlüsselt in einen Datenpool steckte, zu dem nur Miller Zugang besaß, wo immer der sich auch gerade befinden mochte.
    Damit nicht genug. Für jedes Konto, durch das diese bescheidene Summe fließen würde, hatte Miller eine automatische Konto-Löschung nach erfolgter Weiterleitung beantragt. Auf diesem Weg würde ihn keiner mehr ausfindig machen.
    Oh ja. So war er schon immer gewesen. Präzise und genau. Peinlich exakt, immer auf perfekte Absicherung bedacht – bei allen Geschäften, bei allen Unternehmungen, nur nicht beim Spiel.
    Nein, er würde es nicht vermissen. Wenn er eines in seinem Leben ausgiebig und mit Leidenschaft betrieben hatte, dann jede Art von Glücksspiel. Zum Schluss war es langweilig geworden, vorhersehbar, und es hatte jeglichen Reiz verloren. Mittlerweile ödete ihn jede Form des Glücksspiels an. Er hatte genug davon. Endgültig!
    Zumindest redete er sich das ein …
    Keine neugierigen Blicke folgten dem hoch gewachsenen, etwas hageren Mann mit den grauen Schläfen. Die einzige optische Extravaganz, die er sich erlaubte. Außer ihm rannte wahrscheinlich in der gesamten Galaxis niemand mehr mit grauen Haaren herum, vor allem nicht mit echten, naturfarben grauen Haaren. Aber selbst wenn irgendjemand Miller beobachtet oder auch nur beachtet hätte, es wäre nichts Besonderes an ihm aufgefallen. Für einen Mann, der vorhatte, noch am gleichen Tag Druillet zu verlassen, reiste Miller mit erstaunlich wenig Gepäck. Genau gesagt: mit gar keinem …
    Nur der letzte finale Coup stand noch bevor, der ihm den Absprung ermöglichen sollte. Der ihn endgültig unabhängig machen würde. Und das war streng genommen kein Spiel, sondern nur der Abschluss eines seit Langem anhängigen Geschäfts.
    Dank Kurrschazz. Sie hatte Druillet bereits verlassen. Und sie war die Einzige, mit der er für die Zeit nach seiner Abreise eine Verabredung besaß.
    Der DD, der Druillet-Dollar, besaß unbestreitbare Vorteile. Er stellte – anders als die meisten rein elektronischen Währungen der bekannten Galaxis – einen Wert an sich dar. Er war anonym, stabil, und fast überall wurde er als Zahlungsmittel akzeptiert. Er ließ sich in manch anderer Anlage umtauschen, ohne dass man Spuren hinterließ. Wer es sich leisten konnte, mit DDs zu zahlen, zeigte vor allem eins: Er war Gast gewesen auf der berühmtesten Spielerwelt des bekannten Universums und konnte allein deshalb nicht gerade ein armer Schlucker sein. Die berühmten, goldglänzenden Dollars strahlten stellvertretend das überlegene Lächeln des Siegers aus.
    Für den typischen Druillet-Besucher galt nur eins. Nämlich mit aller Macht zu verhindern, dass man ihn für einen Verlierer hielt. Das wäre der Anfang vom Ende. Es galt, ein Gewinner zu sein. Strahlend, lächelnd, überlegen und äußerlich gesund. Wie’s innen aussah – egal …
    Miller wusste, dass Druillet der größte Raubtierkäfig war, den man sich vorstellen konnte. Bevölkert von Wesen voller Gier.
    Er verschluckte sich beinahe an dem Gedanken, dass er vorhatte, ihnen gleich ihr Lebenselixier wegzunehmen.
    Seine Gedanken schweiften wieder zurück zu dem Appartement, das er gerade hinter sich gelassen hatte. Denn nur eines trübte dabei seine gute Stimmung. Er dachte an die beiden jungen Frauen, die irgendwann von ihrem kleinen Ausflug zurückkehren würden, auf den er sie geschickt hatte.
    Doch was hätte er tun sollen? Romantische Gefühle konnte sich ein alter Sack wie er ohnehin nicht mehr leisten, wollte er sich nicht zum Affen machen. Außerdem hätten sie ihn nur empfindlich bei seinen

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