Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
Sauerstoff angewiesen ist. Wir wissen nicht, ob der Kontakt mit einer sauerstoffhaltigen Atemluft nicht zu irgendwelchen Aktivierungsreaktionen führt.«
»Sie haben vollkommen Recht, Bruder William«, bestätigte Dr. Gardikov.
Lieutenant Commander Tong gab unterdessen Befehl, Kurs auf Genet zu nehmen …
*
Der Planet Genet nahm zwei Drittel des Panoramaschirms in der Zentrale der STERNENFAUST ein. Die L-1 näherte sich inzwischen der gegenwärtigen Position des Leichten Kreuzers. Die ganze Zeit über hatte Tong und die Besatzung der Raumfähre Funkstille bewahrt, obwohl mit Sicherheit bereits erste Untersuchungsergebnisse der Weltraumspore vorlagen.
Ein halbes Dutzend Raumboote war von der Oberfläche aus gestartet. Die kleinen, aber gut bewaffneten Einheiten umringten die STERNENFAUST und glichen ihre Umlaufgeschwindigkeit jener des Leichten Kreuzers an. Im Gegensatz zur DARELIS STAR und ihrer Flottille, handelte es sich bei diesen Einheiten ausschließlich um Schiffe ohne Überlichtantrieb.
Darüber hinaus war die Umlaufgeschwindigkeit des Raumforts modifiziert worden, sodass es jetzt ständig in einer Position blieb, von der aus auf die STERNENFAUST gefeuert werden konnte.
Sie lassen die Muskeln spielen , dachte Frost. Aber wenn schon die Aggression der Flottille um die DARELIS STAR nur ein Bluff war – wie soll ich denn dann das hier ernst nehmen?
»Captain, wir bekommen das ID-Signal der L-1«, meldete Stein.
»Erwidern Sie und geben Sie Bescheid, dass die Hangarschleuse geöffnet wird.«
Wenig später flog die L-1 in den Hangar an Bord der STERNENFAUST ein.
Gleich darauf meldete sich Tong über Interkom auf der Brücke.
Sein Gesicht erschien auf einem der Nebenbildschirme.
»Captain, wir haben die Spore an Bord genommen. Dr. Gardikov und Bruder William haben bereits einige Untersuchungen daran durchgeführt. Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten ist sie für uns harmlos. Aber was die genetische Analyse angeht, liegen Ergebnisse vor, die ich kaum glauben mag.«
»Spannen Sie uns nicht auf die Folter, Michael«, verlangte Frost.
»Die Spore enthält Sequenzen aus menschlicher DNA, Captain.«
*
Eine halbe Stunde später wurde im Raum des Captains eine Besprechung einberufen, an der sämtliche Offiziere des Schiffs teilnahmen.
Dr. Gardikov und Bruder William trugen ihre Untersuchungsergebnisse vor, und es gab nicht den geringsten Grund, daran zu zweifeln. Auf einem Bildschirm wurde die Spore gezeigt, die inzwischen ins medizinische Labor gebracht worden war.
»Auch wenn es niemand hier im Raum wirklich fassen kann, aber ein Teil dieses Objekts ist so menschlich wie Sie und ich«, erklärte Bruder William.
»Haben wir hier das Ergebnis gentechnischer Manipulationen vor uns?«, fragte Frost.
»Ohne Zweifel«, erklärte Bruder William und wandte sich in Richtung der Schiffsärztin. »Ich nehme an, dass Sie meine Einschätzung teilen, Dr. Gardikov.«
Der weibliche Lieutenant atmete tief durch und nickte. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie es gelungen sein könnte, menschliches Erbgut mit der Erbsubstanz von Pflanzen zu verbinden, aber genau das ist hier geschehen.«
»Wenn das wahr ist, haben sich die Genetiker schon viel weiter von den gesetzlichen Grundlagen der Solaren Welten entfernt, als dies selbst die Befürworter des Ultimatums für möglich gehalten hätten«, stieß Frost hervor. Ihr Blick wurde sehr ernst und verriet Entschlossenheit. »Wir müssen wissen, was auf Green geschehen ist!«
»Ich glaube nicht, dass man auf Genet sehr erfreut darüber sein wird«, gab Tong zu bedenken.
»Das müssen wir in Kauf nehmen. Aber ich habe nicht vor, Lordmanager Diaz um seine Erlaubnis zu bitten!«
»Auch wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die Genetiker nicht mit letzter Konsequenz gegen uns vorgehen, so würde ich doch vorschlagen, dass sie sich erst beim Oberkommando des Star Corps rückversichern, Captain«, äußerte Tong seine Bedenken. »Auch in Anbetracht der äußerst sensiblen diplomatischen Lage.«
Dana fühlte für einen kurzen Moment Ärger in sich aufsteigen. Verdammt, Michael! Sei nicht so übervorsichtig!
Noch ehe sie zu antworten vermochte, kam ihr Lieutenant Stein argumentativ zu Hilfe.
»Ich würde dringend davon abraten, mit Commodore Jackson – oder gar Rudenko – in dieser Sache Kontakt aufzunehmen. Wir müssen damit rechnen, dass unsere Transmissionen abgehört werden, selbst wenn sie verschlüsselt sind.«
»Genau deshalb werden
Weitere Kostenlose Bücher