Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
ein Gebäude«, erläuterte er. »Es gibt ähnliche Objekte an verschiedenen Stellen des Planeten. Wahrscheinlich handelt es sich um menschliche Hinterlassenschaften aus der Zeit, als die Genetiker hier noch Forschungsstationen unterhielten. Diese Station ist nun besonders interessant. Es konnte nämlich eine Energiesignatur angemessen werden.«
»Haben Sie herausfinden können, wodurch diese Signatur hervorgerufen wird?«, hakte Frost nach.
Stein nickte. »Der Computerabgleich hat ergeben, dass es sich um Energiezellen des auf dem Mars produzierten Typs RFS-33/45 handelt.«
»Das bedeutet, jemand ist dort unten!«, stellte Tong fest.
»Nicht unbedingt«, widersprach Stein. »Den Archivdaten nach wurde dieser Energiezellentyp bis vor zehn Jahren in großen Mengen ins Darelis-System importiert. Danach kam es auf Genet zur Produktion eigener, weiter entwickelter Energiezellen mit so genannten Biokomponenten. Es könnte sich also um irgendwelche hinterlassenen, aber energetisch noch aktiven Geräte handeln.«
»Wir werden uns den Bereich genauer ansehen«, versprach Tong.
*
Wenig später wurde die L-1 ausgeschleust.
Außer Tong, Wredan, Bruder William, Dr. Gardikov und Jefferson waren noch insgesamt vier Marines unter dem Kommando von Corporal Kaharti an Bord der Fähre. Letztere hatten ihre schweren, raumtauglichen Kampfanzüge angelegt und waren mit Nadlern und schweren Gauss-Gewehren ausgerüstet.
Der Rest des Teams verfügte lediglich über leichte Panzerungen, da das Tragen der Panzeranzüge eine langwierige Ausbildung und ständiges Training voraussetzte, die nur Marines erhielten. Außerdem trug jeder von ihnen einen Nadler. Schließlich wussten sie nicht, was sie auf der Oberfläche des Planeten erwartete.
Die L-1 erhielt ständig die neusten Wetterdaten über eine Transmission in Form eines Datenstroms übersandt, die dann vom Bordrechner weiterverarbeitet wurde. Pilot Titus Wredan musste mehreren ausgedehnten Gewitterzonen ausweichen und konnte daher die Zielregion nicht auf direktem Weg ansteuern.
Tiefer und tiefer sank die Fähre.
Das Licht der Sonne Dareli war von der Oberfläche aus nur selten zu sehen. Ausgedehnte Dunstwolken schwebten über den endlosen, wild wuchernden Wäldern, deren grüne Färbung durch die wabernden Nebel hindurchschimmerte. Aber im Infrarotscan hatte man ein exaktes Bild der Oberfläche.
Lieutenant Jefferson hatte über eine Universal-Schnittstelle ein Modul an seine Konsole angeschlossen und konfigurierte die Ortungssysteme so perfekt, dass gestochen scharfe Bilder der topografischen Struktur entstanden. Selbst Lebewesen waren zu erkennen.
Das Modul war notwendig, da der Ingenieur nur Wärmesignaturen erkennen konnte, die die normalen Displays aber nicht hergaben. Sein Zusatzgerät übertrug die Daten in eine Anzeige, die auf seine Infrarotsicht ausgelegt war. Die Farben auf dem normalen Bildschirm konnte er gar nicht erkennen – nicht einmal verschiedene Grautöne –, doch durch das Modul konnte er noch genauer arbeiten, als jemand mit normalen Augen.
»Der üppigen Flora dieses Planeten scheint eine weitaus weniger reichhaltige Fauna gegenüberzustehen«, stellte Jefferson fest. Seine Infrarotsicht war so genau, dass die minimalen Abweichungen ausreichten, um ihn die Daten entziffern zu lassen. »Die Ortung von Organismen ist an der Oberfläche selbst im Infrarotbereich ausgesprochen schwierig.«
»Manche dieser wuchernden Pflanzen scheinen eine ähnlich hohe Temperatur zu besitzen, wie wir es ansonsten nur von warmblütigen Lebewesen erwarten«, erklärte Gardikov.
»Es dürfte ausgesprochen interessant sein, den Stoffwechsel dieser Gewächse mal genauer unter die Lupe zu nehmen«, äußerte Bruder William.
»Und vor allem die genetische Struktur!«, fügte die Ärztin noch hinzu.
Es hatte sich in Windeseile an Bord der STERNENFAUST herumgesprochen, dass die eingefangene Spore aus einer bizarren genetische Kreuzung von menschlicher und pflanzlicher DNA bestand.
Für Corporal Matt Kaharti war das allerdings nach wie vor etwas, das sein Vorstellungsvermögen zu sprengen schien. »Wie kann so etwas sein? Dann müsste diese Spore doch auch irgendwelche menschlichen Eigenschaften besitzen, wenn eine genetische Verwandtschaft besteht!«
»Das ist auch zweifellos der Fall«, sagte Jefferson zur Überraschung von Dr. Gardikov und Bruder William, die zumindest, was ihre wissenschaftliche Ausbildung anging, mit Sicherheit über mehr Fachkompetenz zu diesem
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