Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle
wir auf eigene Faust vorgehen«, nahm Frost den Faden auf. »Rechnen wir besser damit, dass die Verschlüsselungscodes des Star Corps auf Genet bekannt sind.«
»Die Genetiker werden die L-1 beobachtet haben«, gab Tong zu bedenken.
Frost nickte. »Ja, aber es ist die Frage, ob sie die richtigen Schlüsse daraus gezogen haben.«
»Und wie sehen Ihre Pläne aus, wenn wir Green erreicht haben, Ma’am?«, fragte der Waffenoffizier Lieutenant Robert Mutawesi. »Soweit unsere Fernortung das angezeigt hat, gibt es dort keinerlei Verteidigungsanlagen, die uns daran hindern könnten, den Planeten genauer unter die Lupe zu nehmen.«
»Bei maximaler Beschleunigung haben die Raumboote der Genetiker keine Chance, uns einzuholen«, fügte Tong hinzu. Jetzt, da er seinen Captain nicht hatte überzeugen können, würde er Frost voll unterstützen. »Es könnte also eine Landefähre bereits am Boden sein, bevor wir in Konflikt mit der Genetiker-Flottille geraten!«
»Der Flottenverband um die DARELIS STAR erreicht erst in etwa drei Stunden den Orbit um Genet«, erklärte David Stein.
John Santos, der Ruderoffizier, wandte sich an Frost. »Captain, ich würde vorschlagen, mit dem Start in Richtung Green zu warten, bis diese Flottille vollständig abgebremst hat und in den Orbit eingeschwenkt ist. So kommen unsere überlegenen Beschleunigungsmöglichkeiten besser zum Tragen, und wir gewinnen im Orbit um Green ein paar Stunden, in denen wir uns ungestört umsehen können.«
Frost nickte. Santos hatte Recht. Wenn die STERNENFAUST sofort aufbrach, würde die Flottille der Genetiker einfach nur den Kurs korrigieren und der STERNENFAUST ungebremst Richtung Green folgen.
»Ein guter Vorschlag, Lieutenant«, stimmte sie zu. »Dann haben wir ja noch etwas Zeit.« Dana öffnete ein kleines, in den Tisch eingelassenes Terminal und aktivierte auf dem Wandbildschirm des Konferenzraums eine Darstellung von Green. »Tragen wir zusammen, was wir über diesen Planeten wissen. Sämtliche Fakten, die in unseren Datenarchiven verborgen sind oder die die Ortungssysteme uns verraten!«
*
Nachdem die Genetiker-Flottille um die DARELIS STAR im Orbit von Genet angelangt war, reihten sich diese Raumschiffe in die Formation jener Schiffe ein, die im Moment den Leichten Kreuzer STERNENFAUST geradezu belagerten.
Als die Geschwindigkeitswerte der Genetiker-Raumer auf ein Minimum gesunken waren, gab Dana den Befehl zu maximaler Beschleunigung. Der Leichte Kreuzer setzte sich in Bewegung. Die Maschinen der Impulstriebwerke ließen den Boden der Zentrale vibrieren, und ein leichtes Brummen war zu hören. Ein Effekt, der nur in der Aufwärmphase auftrat.
Mit einem Blitzstart hatte das, was hier vor sich ging, genau genommen nichts zu tun. Wenn die STERNENFAUST mit maximaler Impulskraft der Ionentriebwerke und unter Einsatz der Gravitationsfelder, die vor den Bug projiziert wurden und das Schiff gewissermaßen nach vorne fallen ließen, startete, erreichte das Schiff gerade einmal 400 g. Das klang viel, doch es bedeutete, dass erst nach acht Stunden die notwendigen vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht wurden, um in den Bergstrom-Raum überzuwechseln.
Aber mit jeder Lichtsekunde, die das Schiff sich von Genet entfernte, wuchs das Tempo. Der Vorsprung war schon nach kurzem so groß, dass die Raumboote der Genetiker die STERNENFAUST erst einholen konnten, wenn das irdische Raumschiff längst in den Orbit von Green eingeschwenkt war.
»Captain, mehrere Raumboote der Genetics haben sich in Bewegung gesetzt!«, meldete Stein.
»Behalten Sie sie im Auge, David«, sagte Frost.
»Außerdem erreicht uns eine Transmission des Lordmanagers.«
»Ignorieren«, befahl sie. »Wir werden erst dann wieder eine Kontaktaufnahme zulassen, wenn wir uns im Orbit von Green befinden und die Landefähre die Oberfläche erreicht hat.« Frost wandte sich an ihren Ersten Offizier. »Michael, ich möchte, dass Sie die Leitung des Außenteams übernehmen. Nehmen Sie Dr. Gardikov und Bruder William mit. Ansonsten schlage ich vor, dass Sie mit Sergeant Olaffson die Unterstützung durch Angehörige unserer Marine-Einheit besprechen!«
»Aye, Captain«, bestätigte Tong. »Ich werde auch Lieutenant Jefferson ins Team nehmen.«
»Meinen Sie, dass Sie meinen Leitenden Ingenieur auf einer verlassenen Agrarwelt benötigen?«
»Möglicherweise. Wahrscheinlich weiß er kaum mehr über Green als wir. Aber er ist in diesem System aufgewachsen und kann die
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