Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt
Absturzstelle untersuchen, werden wir unter den Trümmern die Bergstrom-Generatoren finden, natürlich völlig zerstört, aber nicht explodiert.«
»Und das heißt?«, fragte sie und starrte wieder auf die Ausdrucke.
»Das heißt trotzdem, dass die Besatzungsmitglieder dieses Schiffes tot sind. Das kann eigentlich keiner überlebt haben und wenn doch, dann wär’s ein echtes Wunder …«
»Aber restlos ausschließen können Sie das nicht …«
»Wer kann schon Wunder ausschließen, Captain?«, entgegnete Jefferson. »Noch nicht einmal der Teufel …«
»Damit ist die Entscheidung gefallen. Wir müssen dem Crash nachgehen – und zwar gründlich …«, sagte Dana. Und Sie kommen mit , fügte sie noch in Gedanken hinzu.
Sie hatte vor der Unterredung mit Jefferson den Ingenieur über einige Einzelheiten des Relikts aufgeklärt. Anders als die meisten, mit denen sie über die Hohlwelt bisher gesprochen hatte, reagierte Jefferson bemerkenswert abgeklärt und ungerührt.
Erscheint es als Selbstverständlichkeit anzusehen, dass wir über eine Spur nach der anderen stolpern, die auf eine uns offensichtlich himmelhoch überlegene Spezies hinweist , dachte sie. Warum? Weiß er etwa mehr über die Toten Götter, als ich, als wir? Und wenn ja, woher? Dana spürte, wie sich ihre Unsicherheit verstärkte. Sie tat alles, um sich dergleichen nicht anmerken zu lassen, und lächelte Jefferson breit an.
Sie erinnerte sich an einen kurzen Moment auf der STERNENFAUST, als sie auf dem Rückweg vom Labyrinth der Toten Götter zum Spielerplaneten Druillet gewesen waren. Damals hatte sie mehr oder weniger beiläufig mit einigen ihrer Offiziere über ihre höchst irritierenden Erfahrungen in dem Labyrinth gesprochen. Jefferson war der Einzige gewesen, der seinerzeit keinen Kommentar dazu abgegeben hatte. Stattdessen hatte er still lächelnd dabeigesessen und ab und zu mit dem Kopf genickt. Dana war nach der heftigen psycho-mentalen Attacke in dem Relikt viel zu aufgeregt gewesen, um dem Schweigen Jeffersons allzu viel Aufmerksamkeit zu widmen. Jetzt aber fiel es ihr wieder ein.
Natürlich war der Kreis derjenigen, mit denen Dana über die erstaunlichen Relikte der Toten Götter hatte reden können, eng begrenzt. Ihre unmittelbaren Vorgesetzten, die Offiziere ihres Schiffes – und eine Psychologin vom Star Corps …
Frost überlegte kurz, welchen Maulkorb die Führung des Star Corps Professor Schmetzer verpasst haben könnte, der mit Bruder William und ihr im Inneren der Hohlwelt gewesen war.
Wahrscheinlich haben Sie ihn im Rahmen der allgemeinen Mobilmachung irgendwohin aufs Abstellgleis geschoben, wo er möglichst keinen Schaden anrichten kann …. dachte sie.
Der Bordingenieur stand auf. Offensichtlich deutete er Danas Nachdenklichkeit dahingehend, dass ihr Gespräch beendet war.
»Wir haben es nicht eilig«, sagte sie leise. »Ich möchte noch etwas anderes mit Ihnen besprechen …«
Jefferson zuckte mit den Schultern und setzte sich wieder.
»Wie beurteilen Sie die Situation zwischen den Genetic-Welten und dem Hohen Rat der Solaren Welten?« Angriff ist die beste Verteidigung, warum also herumplänkeln , dachte sie.
»Reden Sie von dem Ultimatum, dass die Genetics sich an die neuen Gesetze halten sollen? Das war so ziemlich das Dämlichste, was der Rat in letzter Zeit von sich gegeben hat.«
Dana war gleicher Meinung, aber es ging ihr schlicht um einen Einblick aus einer anderen Perspektive. »Warum das?«
»Was sollen die Solaren Welten denn tun? Jetzt, da die Genetics die Einhaltung der Genetiker-Gesetze offiziell abgelehnt haben und das Ultimatum verstrichen ist. Wie sollen sie ihre wirtschaftlich und wissenschaftlich am weitesten entwickelten Welten zu irgendetwas zwingen?«
»Das Star Corps hält zu den Solaren Welten, und es gibt – soweit ich weiß – keinen Kommandanten aus den Reihen der Genetics. Man könnte sie zwingen.«
Jefferson sah seinen Captain nur spöttisch an.
»Okay, wir befinden uns im Krieg mit den Kridan. Aber irgendwann ist der vorbei, und die gebundenen Schiffe werden frei.«
Dir Leitender Ingenieur reagierte immer noch nicht.
»Also?«, bestand Frost auf einer Antwort.
»Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass 90 Prozent der STERNENFAUST von TR-Tec. gebaut wurden, dem einflussreichsten Konzern der Genetics. Was sollte sie daran hindern, neue Schiffe zu bauen?«
»Bedeutet das Krieg?«
»Nur wenn die Solaren Welten darauf bestehen. Die Genetics werden von Wissenschaftlern regiert.
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