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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Moose erfolgreich angesiedelt, die nach einer Zeitspanne von nur wenigen Jahrhunderten dafür sorgen sollten, dass sich die Marsatmosphäre spürbar veränderte und der Sauerstoffgehalt stieg. Die überlegene Labortechnik des Konzerns TR-Tec, der seinen Hauptsitz in dem zur so genannten Genetiker-Föderation gehörenden Einstein-System hatte, war nötig gewesen, um eine Flora hervorzubringen, die innerhalb von Jahrhunderten schaffte, wozu die Korallen auf der Erde hunderte von Millionen Jahren gebraucht hatten: die Umwandlung einer anaeroben in eine aerobe Atmosphäre.
    Die Veränderung der Atmosphäre würde der Schlüssel zu allem anderen sein, was dann noch folgen sollte. Man rechnete damit, dass sich ein Treibhauseffekt einstellte, der wiederum dafür sorgte, dass die Oberflächentemperaturen auf dem Mars irgendwann auch für Menschen erträgliche Werte erreichten.
    Aber das alles war noch Zukunftsmusik.
    Nur eine Ahnung davon war schon zu spüren, wenn man die grünlich schimmernden Marsmoose während eines Gleiterfluges betrachtete.
    Während des Fluges saß Bruder William neben Frost, während David Stein ganz hinten im Gleiter Platz genommen hatte.
    Frost kannte den jungen Christophorer inzwischen gut genug, um zu erkennen, dass er diesen Platz mit Absicht gewählt hatte.
    Er will mir irgendetwas sagen , erkannte sie. Aber offensichtlich hatte ihn seine Schüchternheit bisher daran gehindert, sein Anliegen vorzubringen. Ihn zu drängen hatte keinen Sinn, das hätte seine Zurückhaltung nur noch verstärkt. Hat es vielleicht mit David zu tun? , fragte sich der Captain der STERNENFAUST.
    Unwillkürlich drehte sie sich zu dem Lieutenant um, der den ganzen Flug über nicht ein einziges Wort gesagt hatte. Die Zeiten, da Dana Frost sich insgeheim in Stein verliebt hatte, waren längst vorbei. Was sie jetzt empfand, war eine Mischung aus Sorge um einen Freund und dem Verantwortungsgefühl eines Offiziers für seine Untergebenen.
    William nutzte einen Moment, in dem die Gespräche unter den Teammitgliedern etwas lauter wurden, um sich endlich zu äußern.
    »Ich …« Er brach ab, wirkte auf die ihn so typische Weise unbeholfen.
    »Sie denken über Lieutenant Stein nach«, stellte sie fest, ohne dass David das hören konnte. Bin ich es jetzt mal, der sich so gut in die Gedanken seines Gegenübers einzufühlen vermag, dass er sie im voraus erahnt? , überlegte Dana.
    »Sie müssen zugeben, dass er sehr verändert wirkt.«
    »Ich hatte bisher immer angenommen, dass Sie einen recht guten Draht zu ihm haben, Bruder William.«
    »Das habe ich auch.«
    »Dann hat er Ihnen zufällig etwas darüber gesagt, dass in Bezug auf seine Freundin vielleicht der Haussegen schief hängt?«
    William schüttelte energisch den Kopf. »Nein, nichts dergleichen. Ich bin mir eigentlich sicher, dass er mit mir darüber gesprochen hätte, wenn das der Fall wäre!«
    Die Gespräche der anderen verebbten jetzt, sodass es für Dana und William unmöglich wurde, ihr Gespräch über Lieutenant Stein fortzusetzen …
     
    *
     
    Camp Latanor war mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Es bedurfte der hoch empfindlichen Ortungselektronik des Gleiters, um den Stützpunkt zu finden. Das nach dem Kommandanten der Martian Queen benannte Camp lag mit bedacht außerhalb der autonomen Zone des MQT. Schon seit langem erwirtschafteten sich die Umweltangepassten mit dem marsianischen Oberflächentourismus den Hauptteil ihrer Einnahmen. Erlebnistouristen, Survival-Freaks und alle diejenigen, die den großen Kick suchten, den ihnen ihre bürgerlichlangweilige Existenz einfach nicht bieten konnte, pilgerten seit mehr als hundert Jahren in das MQT, um sich von den Real Martians in die unerbittliche Wildnis des Roten Planeten entführen zu lassen.
    Aber seit das Star Corps seine Survival-Kurse von den umweltangepassten Marsianern durchführen ließ, hatten der Hohe Rat und das Oberkommando des Star Corps darauf bestanden, dass diese Manöver nicht auf dem Gebiet eines Mitglieds der Solaren Welten, sondern auf Bundesgebiet stattfanden.
    Die Latanor Area war zu diesem Zweck vom Hohen Rat auf hundert Jahre von der planetaren Administration in Mars Town gepachtet worden. Hier herrschte das Bundesrecht der Solaren Welten, was für das Oberkommando seinerzeit ein ganz entscheidendes Kriterium gewesen war.
    Der Gleiter senkte die Flugbahn.
    Die einzelnen Gebäude des Camps waren noch immer nicht zu sehen. Aber Frost bemerkte die Infrarotdarstellung auf einem der Bildschirme,

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