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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Verhalten hatte sie jedoch nie gefunden. »Es gibt Gruppen von Privatleuten, die sich von uns durch den Marsstaub treiben lassen und dafür sogar noch ein halbes Vermögen bezahlen. Nur um einmal das Gefühl kennen zu lernen, wie es ist, sich selbst mit primitiven Mitteln vor den Auswirkungen eines Gamma-Outbursts zu bewahren! Für Sie wird die ganze Sache doch von der Regierung bezahlt!«
    »Ich schlage vor, diese Diskussion auf später zu verschieben«, sagte Frost.
    Sie merkte, dass Monteleone sie langsam reizte und wollte es sich mit dem Assistant Survival Instructor nicht verderben. Schließlich war sie ganz und gar nicht scharf darauf, am Ende von dem Kerl aus lauter Fürsorge noch ein paar besondere Schikanen in die Trainingstrecke eingebaut zu bekommen.
    Der Umweltangepasste ballte die spinnenbeinähnlichen Finger seiner dürren Hand zu dem, was er vielleicht für eine Faust hielt. »Aber in einem muss ich Ihnen und Ihrem Verein wirklich ein Kompliment machen! Sie haben tapfer gegen die Kridan gekämpft und so langsam zeigen sich da ja auch die ersten Erfolge! Jagt die Geierköpfe zurück, so weit ihr könnt!«
     
    *
     
    Der Gleiter war ein großräumiges Fahrzeug vom Typ Madison Sirene-999, der auf dem Mars stark verbreitetet war und hier auch hergestellt wurde. Der Stammsitz des Herstellers lag in Port Sirenum und sowohl der Name des Gleitertyps als auch jener der Stadt bezog sich auf das legendäre »Sirenenland«, die Terra Sirenum im tiefen Süden des Mars.
    Ein Land allerdings, das heute längst jeden Zauber eines Geheimnisses verloren hatte, war es doch mehrere Kilometer tief durch maulwurfsähnliche Bauten unterhöhlt worden. Hier und da konnte man beim Überflug über die besonders dicht besiedelten Regionen des Roten Planeten künstliche Berge sehen. Abraumhalden, die jene Gesteinsmengen aufnehmen mussten, die man aus dem Inneren des Mars herausgeschält hatte, um dort Platz für menschliche Siedler und die damals modernsten Raumfahrtproduktionen der gesamten Solaren Welten zu schaffen. Diese Abraumhalden wurden allerdings bereits nach wenigen Marsjahren durch die unerbittlichen Winde, die über die Oberfläche des Roten Planeten fegten, wieder abgetragen.
    Der Gleiter wurde von einem umweltangepassten Piloten geflogen. In seinem Inneren herrschte Marsschwerkraft. Die Aggregate zur Herstellung von Erdschwerkraft waren deaktiviert worden. Für Frost und die Mitglieder ihrer Gruppe bedeutete dies, dass sie die Kraft ihrer Bewegungen bewusster dosieren mussten. Andernfalls konnte es schon mal vorkommen, dass man sich durch den eigenen Schwung zu Fall brachte.
    Der Gleiter flog in einem Bogen Richtung Norden, auf den Äquator zu. Südlich des Olympus Mons, dessen gewaltige Erscheinung bereits auf einer Entfernung von mehreren hundert Kilometern deutlich sichtbar war und den Horizont beherrschte, lag die Latanor Area, in der die Survival-Kurse der Real Martians durchgeführt wurden. Westlich davon – beinahe auf Äquatorniveau – befand sich das so genannte Martian Queen Territory.
    Im Jahr 2039 war das Antigrav entwickelt worden – eine Technik, die in den folgenden Jahrzehnten die irdische Raumfahrt komplett revolutioniert hatte. Plötzlich war es ohne großen Aufwand möglich gewesen, auch große Lasten in den Weltraum und – zumindest innerhalb des Sol-Systems – auch von Planet zu Planet zu verfrachten. Das hatte dem Drang nach Kolonisierung einen neuen Schub gegeben.
    Davon abgesehen wurden durch die mit der Antigravtechnik verbundenen Möglichkeiten zur Erzeugung künstlicher Schwerkraft die Folgen längerer Raumaufenthalte weitaus weniger gravierend.
    Im Jahr 2040 brach das Siedlerschiff MARTIAN QUEEN mit zweihundert Menschen an Bord Richtung Roter Planet auf. Die Besatzung war hoffnungsvoll, dort eine erste Ansiedlung von Pionieren gründen zu können. Ein wahrer Wettlauf würde wenig später um die besten Plätze und günstigsten Siedlungsbedingungen einsetzen. Die ersten – so die damalige Ansicht vieler – hatten die beste Chance, sich die größten Stücke aus dem zu verteilenden Kuchen herauszuschneiden. Historiker sollten später den Vergleich zum amerikanischen Heimstättengesetz von 1866 ziehen, nur dass es letztendlich doch erheblich weniger gefährlich gewesen war, mit einem Planwagen in den Westen Amerikas zu ziehen, als mit einem Raumschiff benachbarte Planeten anzusteuern.
    Die MARTIAN QUEEN havarierte auf Grund von ungewöhnlichen Turbulenzen des Marswetters, wurde vom

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