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Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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verkündet wurde. »Da nach den uns heute bekannt gewordenen Tatsachen unsere Götter keine Götter sind, kann auch die Sternenkuppel nicht länger als Tempel und heiliger Bezirk betrachtet werden. Schlussfolgerung: Es besteht kein Grund, den Menschen den Zutritt zu verwehren.« Die Erste Stimme wandte sich direkt an Frost: »Ihr habt unsere Erlaubnis, hineinzugehen und eure Freunde daraus zu befreien. Wer euch begleiten möchte, kann euch folgen.«
    »Vielen Dank«, sagte Frost erleichtert. »Wir werden sofort aufbrechen.«
    »Ich werde euch den Weg weisen«, bot Drunor an.
    »Wir wünschen euch Erfolg«, fügte die Erste Stimme hinzu. »Und wir haben nichts dagegen einzuwenden, wenn ihr uns wieder einmal besuchen wollt. Ihr seid uns willkommen.«
    »Vielen Dank«, sagte Frost noch einmal. »Wir nehmen das Angebot zu gegebener Zeit gerne an.«
    Sie und ihre Begleiter folgten Drunor, der sie wieder aus der Siedlung hinausführte und den Weg zur Station der Toten Götter einschlug. Sandor Kumara seufzte hörbar.
    »Was ist, Fähnrich?«, fragte Frost.
    Kumara zögerte einen Moment, ehe er antwortete. »Ich war noch nie dabei, wie einem Volk innerhalb von wenigen Stunden sein Glaube vollkommen zerstört wurde«, gestand er. »Sie scheinen das akzeptiert zu haben und, wie es aussieht, ziemlich gut wegzustecken. Besser jedenfalls als wir das täten. Aber es ist irgendwie nicht richtig. Wir haben ihnen etwas genommen, das eine elementare Grundlage ihrer Zivilisation war. Auch wenn das gar nicht unsere Absicht war.«
    »Ich verstehe Sie sehr gut, Kumara«, gestand Frost. »Mir geht es ähnlich. Und ich hoffe inständig, dass die Rhukani damit wirklich so gut zurecht kommen, wie es auf den ersten Blick aussieht.«
    Filkren gesellte sich zu ihnen. »Habt ihr auf eurer Welt Götter?«, wollte er wissen.
    »Ja, die haben wir. Auf den Solaren Welten gibt es mehrere hundert verschiedene Glaubensrichtungen.«
    »Wie sehen eure Götter aus? Wo leben sie? Haben sie euch schon einmal besucht?«
    »Nein, besucht haben sie uns noch nicht«, antwortete Dana. »Obwohl es in vielen Religionen Bilder und Statuen gibt, die die betreffenden Gottheiten darstellen, werden sie in der Regel für unsichtbar gehalten.«
    »Aber wie könnt ihr sie verehren, wenn sie unsichtbar sind?«
    »Das ist eine der Grundlagen zumindest einiger Religionen, Filkren: fest an die Existenz der Götter zu glauben – nein, davon überzeugt zu sein, dass sie existieren, auch wenn man sie nicht sieht. Ich kann nicht beurteilen, ob das richtig oder falsch ist. Ich kann nur sagen, dass bis jetzt alle Völker, mit denen wir Kontakt hatten, von der Existenz einer Gottheit oder mehrerer überzeugt sind und sie entsprechend ihrem Glaubenssystem verehren. Oder sie haben zumindest früher daran geglaubt.«
    Filkren überdachte das. »Schlussfolgerung«, sagte er schließlich. »Es besteht demnach die Möglichkeit – nein, die Wahrscheinlichkeit –, dass auch die Wesen, die wir bisher als Götter kannten, selbst Götter haben, die sie so verehren, wie wir sie verehrt haben.«
    »Das halte ich für sehr wahrscheinlich«, stimmte Frost zu.
    »Zweite Schlussfolgerung: Wenn alle Völker Götter verehren, auch wenn sie unsichtbar sind und ihre Existenz nicht bewiesen werden kann, so muss es doch welche geben. Sonst hätte es keinen Sinn, sie zu verehren.«
    »Das klingt sehr vernünftig«, sagte Frost.
    Filkren dachte wieder eine Weile darüber nach. »Ob diese unsichtbaren Götter uns hören und wahrnehmen, wenn wir ab jetzt zu ihnen beten?«, überlegte er schließlich laut.
    »Nun«, antwortete Frost, »in allen mir bekannten Religionsformen gelten die jeweiligen Götter als allwissend. Es gibt sogar eine Theorie, die besagt, dass es eigentlich nur eine einzige Gottheit gibt, die das ganze Universum mit allen Welten und allen Völkern darin erschaffen hat. Lediglich die Namen, die die verschiedenen Völker ihr geben, sind unterschiedlich wie auch die Rituale, mit denen sie verehrt wird. Wenn wir davon ausgehen, dass diese Theorie stimmt, bin ich mir sicher, dass diese Gottheit auch Ihre Gebete hören und Ihr Volk sehen wird.« Filkrens Haut leuchtete in zuversichtlichem Rosa. Und diese Farbe nahmen auch nach und nach die anderen Rhukani an, die ihrem Gespräch zugehört hatten …
     
    *
     
    Jefferson betrachtete interessiert die leblosen Roboter, nahm schließlich einen von ihnen in die Hände und drehte ihn von einer Seite auf die andere.
    »Seien Sie vorsichtig,

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