Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan
Schlichten skeptisch. »Schließlich untersteht die Station nicht dem Star Corps.«
»Das ist auch nicht nötig«, antwortete Dana. »Und der Commodore hat mir Handlungsfreiheit gegeben.«
Auf von Schlichtens Stirn bildete sich eine tiefe Furche, die seinem Gesicht einen nachdenklich wirkenden Ausdruck gab. »Vielleicht gar keine schlechte Idee, so vorzugehen«, meinte er schließlich.
»Wenn man gleich mit einer offiziellen Untersuchung droht, sagt mir weder Holzner noch einer der anderen Wissenschaftler auch nur ein Sterbenswörtchen!«
Anerkennende Worte aus dem Mund eines Yasuhiro von Schlichten! , durchfuhr es Dana. Das ich das noch erleben darf …
Sie selbst würde das Schiff nicht verlassen. Die Einsatzbereitschaft musste ständig so weit wie möglich gegeben sein. Es konnte jederzeit passieren, dass zumindest ein Teil der Sharaan-Raumer, die bei Lor Els Auge ihr neues Hauptquartier aufgeschlagen hatten, die Region um Alpha Pictoris verließen und einen erneuten Vorstoß zum vermuteten Standort des Wurmlochs Alpha wagten.
Von Schlichten, Bruder William und die anderen Mitglieder des Außenteams begaben sich jedoch auf die Station.
Zumindest von Schlichten und Bruder William sollten dort auch eigentlich bleiben, wenn die STERNENFAUST wieder aufbrach. Ob es tatsächlich bei diesem Plan blieb, musste sich je nach Lage der Dinge zeigen …
*
Das von Frost zusammengestellte Außenteam wurde durch Dr. Dr. Holzner und ein paar andere Wissenschaftler eher kühl empfangen.
»Wir haben mit unseren Teleskopen und Ortungsgeräten beobachtet, was mit der STERNENFAUST geschehen ist«, sagte Holzner an von Schlichten gewandt. Mit aufgesetzt wirkender Jovialität klopfte der Leiter der Alpha Pictoris Station seinem alten Studienkollegen auf die Schulter. »Es hätte wohl nicht viel gefehlt und unser Wiedersehen wäre gar nicht mehr zu Stande gekommen, was?«
»Ja, schon möglich«, antwortete von Schlichten ausweichend. Er deutete auf Bruder William und stellte ihn vor. »Ich schätze die Kompetenz dieses Kollegen und bat ihn daher, mich auf diese Station zu begleiten …«
»Verstehe«, murmelte Holzner.
»Und ich denke, niemand wird etwas dagegen haben, wenn er die Gelegenheit wahrnimmt und dir und deinen Kollegen bei der Arbeit über die Schultern sieht.«
Bruder William meldete sich zu Wort, noch ehe Holzner etwas erwidern konnte. »Ich bewundere die Arbeit, die Sie hier tun. Wahrscheinlich befindet man sich hier an einem der spannendsten Orte, an denen ein Forscher seiner Arbeit nachgehen kann.«
»Ja, das ist wohl wahr«, gestand Holzner zu.
Sergeant Ndogo und die beiden Marines behandelte Holzner mit fast demonstrativer Geringschätzung.
»Nehmen Sie sich von unseren Vorräten, was immer Sie brauchen«, sagte er. »Der Captain Ihres Schiffs hat mich bereits darüber informiert, dass Sie Engpässe haben und sich deshalb das für die Versorgung zuständige Crewmitglied an Bord der Station begeben wird.« Die beiden Marines wurden von Holzner einer kritischen Musterung unterzogen. Sie trugen normale Uniformen, keine Kampfanzüge. Ihre Bewaffnung bestand aus Nadlern. »Darf ich fragen, was Ihr Job an Bord der Station sein wird?«, erkundigte er sich nicht ohne Ironie.
Ndogo ergriff die Initiative, bevor Marquanteur oder Van Dong eine Antwort geben konnten, die in irgendeiner Form unzweckmäßig war.
»Die beiden Männer sind zu meiner Unterstützung hier. Trotz fortgeschrittenster Technik brauche ich ein paar starke Hände, um die Antigrav-Plattformen mit den Dingen zu beladen, die wir auf der STERNENFAUST dringend benötigen.«
George Holzners Mund war zu einem dünnen Strich geworden. »Da haben Sie sicherlich Recht«, murmelte er.
Hoffentlich nicht , dachte Bruder William.
Die Gruppe wurde daraufhin getrennt. George Holzner wollte offenbar mit von Schlichten ein paar Worte unter vier Augen wechseln. Bruder William wurde vom wissenschaftlichen Assistenten namens Jason Pranakat, der gerade dabei war, auf der Station Alpha Pictoris zu promovieren, durch die Station geführt, während Ndogo und die beiden Marines vom Versorgungschef der Station in Empfang genommen wurden.
*
Holzner führte von Schlichten in einen separaten Raum, dessen Einrichtung aufs Nötigste reduziert war. Außer einem Tisch und ein paar Schalensitzen schien er keinerlei Mobiliar oder technisches Equipment zu beherbergen, was allerdings eine Täuschung war. Die Technik war nur sehr gut verborgen. Von Schlichten
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