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Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan

Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan

Titel: Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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düster. »Anderthalb Jahre und dann war alles vorbei. Kaum jemand hat wirklich daran geglaubt, dass Wurmloch Alpha sich noch einmal rekonstituieren könnte – und dazu noch fast an derselben Position wie vor zehn Jahren! Alle Physiker waren sich da einig, dass die Wahrscheinlichkeit äußerst gering sei!«
    »Wobei ich mich schon damals gefragt habe, ob für diese Vermutungen eigentlich jemals die Berechnungsgrundlagen gestimmt haben«, gab Yasuhiro von Schlichten zu bedenken.
    Holzner lachte heiser. »Ich habe immer die Minderheitenposition vertreten und mit einigen Kollegen auf dieser Station ausgeharrt und gewartet.«
    »George, worauf willst du jetzt hinaus? Das Ereignis, auf das wir alle gewartet haben, ist eingetreten. Und ihr habt es, verdammt noch mal, verschwiegen! Wie konntet ihr so etwas tun?«
    »Ich dachte, die Entwicklung der letzten Zeit – ich meine damit die politische Entwicklung, Yasuhiro! – hätte vielleicht auch dich zum Nachdenken gebracht.«
    »Nachdenken?«, fauchte von Schlichten. »Worüber? Du sprichst in Rätseln. Ich weiß nur, dass du vor einiger Zeit den Mailkontakt zu mir abgebrochen hast, nachdem du einige Zeit lang nur noch sehr ausweichend auf meine konkreten Fragen, Theorien und Vermutungen geantwortet hattest. Das ist mir erst im Nachhinein klar geworden. Jetzt kann ich mir natürlich zusammenreimen, dass ihr da wohl den Entschluss gefasst habt, die Nachricht von der erneuten Entstehung des Wurmlochs Alphas zu verschweigen – beziehungsweise einer anderen interessierten Macht zu melden!«
    »Du hast mir nicht zugehört, Yasuhiro«, sagte Holzner tadelnd. Sein Gesicht wirkte jetzt fast wie in Stein gemeißelt. Die Augen verengten sich ein wenig. Er musterte seinen alten Studienfreund einige Augenblicke lang, ehe er schließlich fortfuhr. »Was mich beschäftigt, ist die Zukunft der Menschheit!«
    »Das beschäftigt mich auch!«, gab von Schlichten zurück.
    »Dann wird dir ja wohl klar sein, dass sich die Menschheit im Moment an einem Scheideweg befindet.«
    »So?«
    »Geht sie den Weg des Fortschritts und der Optimierung der menschlichen Natur, wie es die Genetics favorisieren oder legen wir der Wissenschaft die Fessel einer kleinlichen Ethik an? Das ist die Frage, vor der wir stehen.«
    »Und du hast dich entschieden?«, vergewisserte sich von Schlichten. Die Antwort an sich überraschte ihn kaum noch – wohl aber die Offenheit, mit der Holzner sie gegeben hatte.
    »Nicht nur ich, Yasuhiro!«, widersprach er. »Wir alle! Das gesamte Wissenschaftler-Team von Alpha Pictoris steht dahinter!«
    »Ich nehme an, du hast es auch mit den anderen abgesprochen, mich ins Vertrauen zu ziehen!«, stellte von Schlichten fest.
    »Ja, das hätte ich in der Tat ohne ihre Zustimmung niemals getan. Aber ich bin überzeugt davon, dass auch du schon mal darüber nachgedacht hast, was wohl in fünfzig oder hundert Jahren aus der Menschheit wird. Die Genetics werden dann Wissenschaftler haben, die von genoptimierten Superhirnen abstammen. Männer und Frauen, deren Intelligenz jedem heute lebenden Menschen so haushoch überlegen sein wird, dass wir uns nicht einmal eine Vorstellung davon zu machen vermögen.«
    »Es ist nicht gesagt, dass es so kommt!«, gab von Schlichten zu bedenken.
    »Es ist aber sehr wahrscheinlich!«
    »Und da möchtet ihr gerne auf der Seite jener sein, die ihr für die Gewinner der Geschichte haltet!«, erwiderte von Schlichten mit einem leicht galligen Unterton. Unauffällig betätigte er den Signalgeber an seinem Kommunikator. Holzner schien nicht weiter darauf zu achten.
    »Die Genetics werden viel schnellere Fortschritte im Bereich der Wissenschaft machen als der Rest der Menschheit, Yasuhiro. Und außerdem …« Holzner zögerte.
    »Darf ich raten?«, fragte von Schlichten. »Die Genetics haben euch ihre medizinische Versorgung angeboten. Vielleicht nicht einmal für euch selbst, sondern für einen nahen Angehörigen, den die teuren Behandlungsmethoden in einer Klinik auf Genet noch ein paar Jahre länger am Leben erhalten könnten!«
    »Du sagst das so abfällig, Yasuhiro. Aber wenn du nur einen Augenblick darüber nachdenkst, dann wirst du feststellen, dass es wohl kaum jemanden gibt, der zu diesem Angebot nicht auch ja gesagt hätte. Schließlich liegt die Lebenserwartung auf Genet fast zwanzig Jahre über dem Durchschnitt der Solaren Welten. Dieses Angebot gilt auch für dich. Genet kann dir viel mehr bieten als Far Horizon! Das gilt sowohl für dein

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