Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan
wessen Territorium dieser Sektor gehörte, aber andererseits jedes martialische Gehabe zu vermeiden.
»Wir erhalten eine Bildbotschaft von der Station!«, meldete der Kommunikationsoffizier. »Sie warnen uns, dass eine weitere Verweigerung der Kommunikation als Kriegsgrund angesehen würde!«
»Diese sittenlosen Gesichterzeiger!«, entfuhr es Gator. Seine prankenartigen Hände ballten sich dabei unwillkürlich zu Fäusten.
*
Erdorbit, Spacedock 13
Sämtliche Offiziere des zurzeit an die Orbitalstation Spacedock 13 angedockten Leichten Kreuzers STERNENFAUST hatten sich im Raum des Captains eingefunden, an dessen Konferenztisch gerade jeder von ihnen einen Sitzplatz fand.
Commander Dana Frost, die Kommandantin der STERNENFAUST, ließ kurz den Blick schweifen. Das Schiff war bereit zum Start. Alle Vorbereitungen für eine Mission ins Heptagon-System, wo das Star Corps der Solaren Welten einen Horchposten unterhielt, mit dessen Hilfe sich die Kommunikation innerhalb des Heiligen Imperiums der Kridan teilweise abhören ließ, waren abgeschlossen. Langsam aber sicher konnten die vogelähnlichen Eroberer zurückgedrängt werden. Mittlerweile hatten die Kridan sämtliche Systeme, die sie der Kontrolle der Solaren Welten hatten entreißen können wieder räumen müssen. Ihre Verteidigungslinien lagen nun tief im ehemaligen Niemandsland zwischen beiden Machtbereichen und teilweise auch schon im Bereich des Heiligen Imperiums selbst. Den Botschaften nach, die man von Heptagon aus aufgefangen hatte, sprach vieles dafür, dass dies mit dem Erstarken der von den Kridan-Priestern als Ketzer diffamierten Bewegung des Predigers Satren-Nor zu tun. In der so genannten Damrion-Exklave – einem Gebiet, das erst seit relativ kurzer Zeit dem Imperium angehörte, aber von immenser Bedeutung für die Industrieproduktion war – hatte sich die Bewegung des Predigers, in dem viele den legendären Friedensbringer der kridanischen Überlieferung sahen, geradezu explosionsartig ausgebreitet.
Satren-Nor, der Prediger, zweifelte daran, dass der permanente Heilige Krieg zur Ausbreitung des wahren Glaubens tatsächlich dem Willen Gottes entsprach. Und tatsächlich schienen viele Kridan inzwischen kriegsmüde geworden zu sein. Ganze Schiffsbesatzungen waren zu den Anhängern des Predigers übergelaufen und auch wenn die Informationen aus dem Inneren des Kridan-Imperiums nach wie vor nur spärlich flossen, so konnte man getrost als gesichert ansehen, dass in der Damrion-Exklave inzwischen ein regelrechter Bürgerkrieg begonnen hatte, der natürlich Kräfte von der Invasionsflotte des Reiches abzog.
Dana Frost sah in die leicht irritierten Gesichter der Offiziere.
Eigentlich war nämlich alles für die Mission im Heptagon-System besprochen gewesen. Eine Mission, in der es im Wesentlichen darum ging, Flagge zu zeigen.
Die einheimischen Fash’rar befürchteten Racheakte versprengter Kridan-Verbände, da sich die fischähnlichen Bewohner des Heptagon-Systems durch die Erlaubnis, die sie den Solaren Welten zur Errichtung eines Horchpostens gegeben hatten, erkennbar auf eine Seite geschlagen hatten.
Den Erkenntnissen des Geheimdienstes nach gab es solche versprengten Verbände nicht, aber die Fash’rar, deren Raumfahrt nicht über ihr eigenes System hinausging, zweifelten dies an.
Ein Routineauftrag ohne besonderes Gefährdungspotential also.
Dazu die Rückkehr zu einer ausgesprochen interessanten und noch viel zu wenig erforschten Welt, auf der sich intelligente Fischabkömmlinge an ein im Laufe der Zeitalter immer trockener werdendes Wüstenklima auf ihrem Planeten angepasst hatten.
Bruder William, der an Bord der STERNENFAUST die Funktion eines Beraters mit Offiziersprivilegien einnahm, freute sich schon darauf, erneut den Boden Heptagons zu betreten. Der Angehörige des Wissenschaftlerordens der Christophorer hatte schon konkrete Pläne für die Fortsetzung seiner Studien. Die erste Mission, die die STERNENFAUST nach Heptagon geführt hatte, war von ungleich größerer Brisanz gewesen. Schließlich war es darum gegangen, in einer extrem angespannten politischen Lage den Fash’rar die Genehmigung zur Errichtung des Horchpostens abzuringen. Das war auch gelungen, allerdings nur mit dem Versprechen, notfalls Beistand zu leisten. Und genau das wurde jetzt eingefordert. Commodore Kim Ray Jackson, Frosts direkter Vorgesetzter im Star Corps hatte schon die Vermutung geäußert, dass die Fash’rar jetzt einfach die Gelegenheit
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