Sternenfaust - 023 - Überfall der Saraan
unseres Einflussgebietes losfliegen müssen!«
»Machen Sie dem Lordmanager der Genetikerföderation das Angebot, dass die Genetics ungehinderten Zugang zum Wurmloch erhalten, sollte es sich tatsächlich bilden. Ohne Bedingungen, ohne Gegenleistungen, außer einer: Sie müssen uns im Kampf gegen die Sharaan beistehen. Aber wir behalten die Souveränität!«
»Etwas Ähnliches habe ich Diaz bereits angeboten«, teilte Ling dem Admiral a.D. mit.
»Und?«
»Er hat den Empfang der Transmission noch nicht einmal bestätigen lassen – geschweige denn, dass er bereit gewesen wäre, mit mir über eine Bergstrom-Konferenzschaltung von Angesicht zu Angesicht zu verhandeln.« Ling atmete tief durch. »Die andere Seite setzt alles auf eine Karte. Die wissen doch genau, dass wir im Moment in der Zwickmühle stecken!«
Rudenko nickte leicht. »Vielleicht sollten sie einen anderen Verhandlungspartner wählen, Mr. Ling. Der direkte Weg führt nicht immer zum Ziel.«
Ling hob die Augenbrauen. »Worauf wollen Sie hinaus?«
»Sie sollten nicht bei Diaz ansetzen. Der hat sich schon in der Krise rund um das Genetic-Ultimatum des Hohen Rates als Hardliner erwiesen.«
»Ich kann mir meinen Verhandlungspartner leider nicht aussuchen, Admiral.«
»Sprechen Sie mit Sven Reichenthal«, schlug Rudenko vor. »Wenn jemand den Lordmanager beeinflussen kann, dann ist es der Konzernchef von TR-Tec. Ohne den würde die Genetiker-Föderation gar nicht existieren …«
In Lings Augen blitzte es. »Vielleicht haben Sie Recht, Admiral …«
»Meinem Eindruck nach ist Reichenthal an einem Ausgleich mit den Solaren Welten interessiert – jetzt, da die Unabhängigkeit der Genetiker-Föderation unter Dach und Fach ist und die Möglichkeit besteht, die Bio- und Gentechnik ohne die gesetzlichen Beschränkungen der Solaren Welten weiter zu entwickeln. Und wenn man den Genetics ein weitgehendes Passagerecht an dem entstehenden Wurmloch anbietet, müsste das für TR-Tec weitaus profitabler sein, als ein Konflikt, der Angesichts des Auftauchens der Sharaan auch noch einen ziemlich ungewissen Ausgang hat!«
»Sie haben was gut bei mir, Admiral.«
Rudenko lächelte. »Sprechen wir über die Dinge, die uns ansonsten noch unter den Nägeln brennen.«
»Da wäre so vieles, was in die Rubrik fällt, dass Sie präziser werden sollten, Admiral!«
»Ich spreche vom Verhältnis zu unseren Verbündeten.«
»Ein Sprecher des mantidischen Herrscherhauses versicherte mir, dass eine große Flotte zusammengezogen wurde, die sich auf dem Weg nach Lor Els Auge befindet, um das Gebiet um Pictoris Wunder für die Mantiden zurückzuerobern«, berichtete der Vorsitzende des Rates. »Wenn das geschieht, bekommen unsere Flotteneinheiten an der Grenze etwas Entlastung.«
»Und was ist mit den Starr?«
Julio Ling hob mit einer bedauernden Geste die Hände. »Sie haben ein ausgeprägtes Talent, den Finger genau in die Wunde zu legen, Admiral Rudenko!«
*
Vier Stunden waren vergangen, seit die Genetic-Schiffe in der Nähe des Sterns Alpha Pictoris aufgetaucht waren. Die Marines-Einheit der STERNENFAUST war unmittelbar nach dem letzten Kontakt zur LIBERTY zusammen mit Lieutenant Commander Tong an Bord der Station gegangen, um sie zu besetzen. Tong hatte offiziell das Kommando über die Forschungsstation übernommen und eine Untersuchung eingeleitet. George Holzner und seine Forscherkollegen waren zwar nicht in Arrest genommen worden, aber sie hatten nur noch einen beschränkten Zugang zu den Kommunikationsressourcen der Station. Insbesondere wurde jeglicher Funkkontakt zu den Genetic-Schiffen unterbunden. Außerdem wurde sichergestellt, dass nichts an den Datenbanken manipuliert werden konnte, deren Inhalt auf den Bordrechner der STERNENFAUST überspielt wurde.
Der Leichte Kreuzer war inzwischen zumindest so weit repariert worden, dass man – mit einigen Bedenken – einen Gefechtseinsatz riskieren konnte. Der Plasma-Schirm war dank des besonderen Einsatzes von Fähnrich Clayton Morales bei ungefähr 98 Prozent. Leider schützte der nur gegen Energiewaffen. Wenn die Genetic-Schiffe mit Gaussgeschützen ausgerüstet waren, war der Schild wertlos.
Andere Bereiche wiesen einen weitaus geringeren Prozentsatz der optimalen Gefechtsbereitschaft auf. An ihren Breitseiten waren zwanzig Prozent der Geschütze nicht einsatzfähig. Ein Raketensilo war durch einen Treffer so beschädigt, dass es derzeit nicht benutzt werden konnte. Immerhin waren die Hüllenbrüche durch
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