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Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Titel: Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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gerochen, unmittelbar bevor sein Clan einen anderen angegriffen hatte oder angegriffen worden war. Er zischte den Fremden wütend an. Satren-Nor hob eine Kralle und kraulte ihm beruhigend das Fell. Doch Milgor wollte sich nicht beruhigen. Er fuhr fort, den Fremden anzufauchen, bis sein beschnabelter Freund ihn schließlich nicht gerade sanft packte und einem seiner Begleiter übergab. Und das trug nicht gerade zur Besserung von Milgors Laune bei. Doch Satren-Nor ignorierte ihn. Er wandte sich an Ratan-Lai, Lajton-Dor und Seri-Fan.
    »Ich freue mich, dass Sie zu mir gekommen sind«, sagte er und bemühte sich, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben. Was nicht ganz leicht war, weil Milgor sich immer noch ungewöhnlich wild aufführte. Außerdem stand er hier seinem ärgsten Widersacher gegenüber, der ihm bisher nichts anderes als den Tod gewünscht hatte. Es war Satren-Nor nicht möglich, diese Tatsache zu ignorieren.
    »Ich bin gekommen, weil es im Interesse unseres Volkes liegt, dass wir zu einer Einigung gelangen«, sagte Ratan-Lai kalt. »Außerdem wollte ich den Kridan persönlich kennen lernen, der es nicht nur geschafft hat, fast das ganze Volk auf seine Seite zu bringen und die Regierung zu stürzen, sondern den seine Anhänger auch noch für unverwundbar und unsterblich halten.«
    »Ich bin beides nicht«, versicherte Satren-Nor.
    Ratan-Lai kratzte sich mit einer Kralle am Schnabel. »Das dachte ich mir …«
    Milgor hatte genug von dem Fremden, der mit seinem Freund sprach. Sein Hassgestank war unerträglich. Er kreischte auf und versuchte, den Krallen des Kridan zu entkommen, der ihn hielt.
    »Milgor!«, tadelte Satren-Nor und wandte sich zu seinem Assistent um. »Es ist wohl besser, Sie bringen ihn hinaus.«
    In diesem Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
    Ratan-Lai öffnete seinen Schnabel in einer Weise, die einer gelangweilten Geste entsprach. Doch blitzschnell fuhr er mit seinen Krallen hinein, riss das Kurison heraus und stach mit derselben Bewegung ohne zu zögern zu.
    Gleichzeitig riss sich Milgor von dem Assistenten los und stürzte sich auf Ratan-Lai. Er prallte gegen ihn mit aller Kraft seines nur knapp sechs Kilo schweren Körpers und biss so kräftig er konnte in den Arm, der das Kurison hielt. Dessen Stich wurde dadurch abgelenkt. Statt den Prediger ins Herz zu treffen, fuhr die Klinge nur in dessen Oberarm.
    Satren-Nor schrie erschrocken auf.
    Im selben Augenblick schossen sowohl Kel-kek wie auch Pan-Sen mit ihren Handgrasern auf den ehemaligen Mar-Tanjaj. Ratan-Lai stürzte zu Boden und spürte nicht mehr, dass Milgor seinen Arm zerfleischte, bis es zwei Kridan endlich gelang, ihn von der Leiche wegzuziehen.
    »Dieser elende Wurm!«, fluchte Pan-Sen. »Ich wusste, dass man ihm nicht trauen durfte! Aber ich gebe zu, dass ich mit einer solchen Tat nicht gerechnet habe.«
    »Ich schon«, sagte Kel-kek trocken. »Wenn man beim Bolpor arbeitet, lernt man, immer auf alles gefasst zu sein.«
    Sein Blick fiel auf Lajton-Dor und Seri-Fan. Der Oberpriester hob abwehrend die Krallen. »Wir haben damit nichts zu tun!«, versicherte er bestürzt. »Wir wussten nichts davon! Und wir hätten es niemals gut geheißen!«
    »Ganz sicher nicht«, bestätigte auch der junge Seri-Fan. »Friedensbringer, wir sind an einer friedlichen Kooperation interessiert, nicht daran, noch mehr Unruhe und Chaos zu stiften.«
    Satren-Nor nickte nur abwesend und starrte auf den Toten. Dies war nicht das erste Attentat, dem er entgangen war und wahrscheinlich auch nicht das letzte. Doch jedes Mal war er von neuem erschüttert, wenn er mit einem dieser Leute konfrontiert wurde, die ihn töten wollten. Nun auch noch Ratan-Lai. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass dieser sein ärgster Widersacher gewesen war – der Mar-Tanjaj der kridanischen Krieger bis zu der letzten furchtbaren Niederlage –, war so etwas eigentlich zu erwarten gewesen.
    Pan-Sen erfasste als Erster, was den Prediger beschäftigte. »Es ist wohl besser, wir verschieben die Besprechung um eine Stunde«, schlug er vor. »In dieser Zeit können wir unsere Gemüter wieder beruhigen und hier – aufräumen.«
    »Das ist eine gute Idee«, stimmte Lajton-Dor ihm zu und hatte es sehr eilig, der Nähe des Toten zu entfliehen.
    Milgor hatte sich inzwischen auch wieder beruhigt und kam zu seinem großen Freund, um wie gewohnt auf seiner Schulter zu sitzen.
    Satren-Nor streichelte geistesabwesend sein weiches Fell. »Danke, mein kleiner Freund«, sagte er zu

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