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Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Titel: Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Zeit nach dem Tod.
    Die Flotte war vernichtend geschlagen, und es waren nicht mehr genug linientreue Tanjaj übrig, um dem Prediger Paroli zu bieten und die Macht zurückzugewinnen. Satren-Nor hatte also gewonnen. Nun gut. Aber der letzte Kampf, der allerletzte, war noch nicht geschlagen. Der würde erst mit Ratan-Lais Tod enden. Und vielleicht noch nicht einmal dann.
    Der Mar-Tanjaj gab sich noch nicht geschlagen. Noch lange nicht! Ratan-Lai hatte seine Laufbahn als Krieger Gottes ganz unten begonnen und sich hochgearbeitet, bis er die höchstmögliche Position erreicht hatte. Und die ließ er sich nicht kampflos nehmen, geschweige denn, dass er sie freiwillig aufgegeben hätte.
    Was weder der Prediger noch seine Anhänger wussten, war, dass Ratan-Lai früher einer Spezialeinheit angehört hatte, deren Aufgabe es war, auf eroberten Welten für die Sicherheit zu sorgen und jeden Widerstand im Keim zu ersticken, notfalls mit Gewalt. Diese Truppe, die Selif-Tanjaj – die »gnadenlosen Krieger« – erhielten nicht nur eine spezielle Ausbildung, sondern auch spezielle Waffen. Waffen, die auf den ersten Blick nicht zu sehen waren und so verborgen werden konnten, dass auch die gründlichste Durchsuchung sie nicht entdeckte – falls man nicht genau wusste, wonach man suchen musste. Eine davon war ein Geheimnis der Selif, das nicht einmal dem Bolpor bekannt sein dürfte.
    Jeder Selif-Tanjaj erhielt unter anderem eine Hautfalte direkt unter die Innenseite des Schnabels implantiert, in dem sie ihre tödlichste Nahkampfwaffe versteckten: das Kurison , eine schmale, sehr scharfe Klinge, die selbst Stahl zu zerschneiden in der Lage war.
    Als Ratan-Lai sich auf den Weg zu seinem Treffen mit Satren-Nor, dem Friedensbringer, machte, trug er das Kurison griffbereit im Schnabel …
     
    *
     
    Kel-kek holte den ehemaligen Mar-Tanjaj persönlich in dessen Quartier ab, um ihn zu Satren-Nor ins Regierungsgebäude zu bringen. Wie Ratan-Lai vermutet hatte, durchsuchte der Bolpor-Agent ihn gründlich nach Waffen, was er mit unbewegter Miene über sich ergehen ließ.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie ein solch verdorbenes Ei sind«, sagte er voller Verachtung, nachdem der Agent fertig war. »Sie richten Ihre Federn nach dem Wind aus.«
    Kel-kek machte eine gleichgültige Geste. »Ich bedauere, dass Sie das so sehen, Ratan-Lai. Da Sie die Wahrheit offenbar gar nicht verstehen wollen , ist es wohl zwecklos Ihnen zu erklären, dass alles, was der Bolpor tut und was demnach auch ich tue, ausschließlich mit Hinblick auf das Wohl des gesamten Volkes ausgerichtet ist. Sie und die Priesterschaft, ja sogar der junge Raisa, haben das Vertrauen und die Unterstützung der breiten Masse des Volkes vollkommen verloren. Und die könnten Sie nicht einmal dann zurückgewinnen, wenn der Bolpor sämtliche Agenten damit beschäftigte, alle Rebellenführer auszumerzen und alle Kridan in wichtigen Positionen zu Ihren Gunsten zu beeinflussen. Wenn die Vernunft, eine nicht zu ändernde Situation zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen, das Ausrichten der Federn nach dem Wind ist, dann hätten Sie tatsächlich Recht mit Ihrem Vorwurf. Aber wie die Dinge liegen, schätzen Sie das Ganze immer noch falsch ein.«
    Natürlich hatte der ehemalige Mar-Tanjaj nicht vollkommen Unrecht mit seiner Anschuldigung. Das Oberste Tribunal des Bolpor hatte eigene Pläne und Prioritäten, die nicht durch die Prämisse »alles nur zum Wohl des Volkes« abgedeckt wurden. Das würde Kel-kek aber unter keinen Umständen jemals preisgeben.
    Er brachte Ratan-Lai zusammen mit Lajton-Dor und Seri-Fan zum Regierungsgebäude, wo sie von Pan-Sen nochmals gründlich durchsuchte wurden, ehe sie zum Prediger vorgelassen wurden. Satren-Nor empfing sie in einem Gewand, das im Schnitt dem der Priester entsprach, doch es war dunkelblau, die Farbe des Friedens.
    Milgor, der Gengo, hockte auf seiner Schulter und beäugte interessiert und misstrauisch zugleich die Fremden. Viel Aufregendes war in letzter Zeit passiert, und Milgors zufriedenes Leben mit seinem großen beschnabelten Freund wurde täglich von Besuchen durch Fremde unterbrochen. Und dieser neue Fremde war für den Gengo ein besonderes Ärgernis. Er hatte einen seltsamen Geruch an sich, den die feine Nase des lemurenartigen Tieres noch von seiner Zeit her kannte, die er auf den Straßen mit Raubzügen nach Futter und Kämpfen mit anderen Gengo-Clans verbracht hatte.
    Es war der Gestank von Wut und Hass.
    Milgor hatte ihn oft

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