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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und niederen Häuser, sofern sie in finanziellen Schwierigkeiten waren. Aber für eine Familie wie das Haus Rasan wäre das vollkommen undenkbar gewesen.
    Die Tiere brüllten, weil sie sich offenbar ebenso wenig wie manche J’ebeem an den extremen Wechsel des Tag/Nachtrhythmus gewöhnen konnten. Sie waren jetzt wach, obwohl um diese Tageszeit niemand etwas mit ihnen hätte anfangen können. Am Horizont wurde es für einen Moment dunkel. Das Licht der Assano-Monde wurde durch einen Schwarm fledermausartiger Wesen verdeckt, deren schwarze Schwingen ein Rascheln verursachte, das sich mit dem Heulen des Windes vermischte. Jetzt schien die Jagdzeit dieser geheimnisvollen Wesen zu sein, von denen im Licht der Monde nicht viel zu sehen war. Augenblicke später war der gesamte Spuk vorbei. Die fledermausartigen Tiere waren verschwunden und man hätte den Eindruck gewinnen können, dass es sie nie gegeben hatte.
    »Analysieren wir nüchtern die Situation, Laktraan«, schlug Tabun vor. »Auf meinem Cousin Zary Namsor lastet eine enorm große Bürde. Das J’ebeem-Reich will unbedingt einen Zugang zum entstehenden Wurmloch – aber das liegt nun einmal auf dem gegenwärtig von den Menschen okkupierten Territorium, und das Reich hat nicht die Mittel, um daran etwas zu ändern. Die Sondierungsgespräche mit den Menschenvertretern müssen also ein Erfolg werden. Falls Zary es vermasselt, kann das für ihn und das ganze Haus Rasan verheerende Konsequenzen haben.«
    »Das Triumvirat wird Ihrer Familie das Lehen nicht gleich wieder entziehen«, erwiderte Laktraan. »Nicht nach einer so kurzen Zeit, da können Sie sich relativ sicher sein.«
    »Es gäbe für das Triumvirat einen eleganten Ausweg«, meinte Orr Tabun.
    »Wie soll dieser Ausweg denn aussehen?«, fragte Drehir Laktraan lediglich mäßig interessiert.
    »Das Triumvirat könnte von seinem verbrieften Recht Gebrauch machen und die Fortführung des Lehens an einen Eingriff in die Hausordnung knüpfen. Man könnte darauf bestehen, die Leitung des Hauses und damit auch die Funktion des Fürstgouverneurs in meine Hände übergehen zu lassen.«
    Vielleicht habe ich ihn unterschätzt! , durchfuhr es Laktraan, als der Plan seines Gegenübers nun langsam Gestalt annahm.
    »Fahren Sie fort«, forderte der Temuran-Chef.
    »Der Gang der Verhandlungen lässt sich mit Sicherheit beeinflussen – zumal durch jemanden wie Sie!«
    »Das ist nicht Ihr Ernst!«
    »Ich analysiere nur«, beteuerte Tabun. »Sie können Ihre Schlüsse daraus ziehen. Aber falls Sie das täten, würde ich meinerseits meine Schlüsse ziehen und eine Verbindung von Ihnen mit einer der Töchter des Hauses Rasan befürworten. Sie kennen die Statuten des Reiches. Wenn eine derartige Verbindung rechtsgültig zu Stande gekommen ist, hätte das Triumvirat kaum noch einen Vorwand, um Ihnen den Wunsch, ein eigenes Haus zu gründen, abzuschlagen.«
    Mit anderen Worten, ich soll die Verhandlungen platzen lassen, um die Möglichkeit zu bekommen, selbst gegen die Widerstände im Triumvirat ein Haus zu gründen? , überlegte Laktraan. Was für ein perfider Vorschlag …
    Laktraan selbst war es gewesen, der die Idee, mit den Menschen in erste, vorsichtige Gespräche einzutreten, sehr befürwortet und gegen kleinkarierten Widerstand am Hof in Soriana durchgesetzt hatte. Schließlich war dem Geheimdienstchef wie sonst kam jemandem in der Führungselite des J’ebeem-Reiches klar, welche überragende Bedeutung das entstehende Wurmloch schon sehr bald für die interstellare Wirtschaft bekommen würde!
    Es wirkte auf ihn nun wie ein zynischer Witz, dass er ausgerechnet das zerstören sollte, wofür er sich so nachdrücklich und aus voller Überzeugung eingesetzt hatte, um seinem sehnlichsten Wunsch vielleicht doch gegen alle Wahrscheinlichkeit ein Stück näher zu kommen.
    Orr Tabun schlug sich die Kapuze wieder über den Kopf und wandte sich zum Gehen.
    »Wie gesagt, es bleibt bei Ihnen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, Laktraan!«, wiederholte er, bevor er ging Im Hintergrund sandte Assanos Feuer die ersten glutroten Strahlen über die schroffen Ränder der Vulkankrater …
     
    *
     
    Der Kommunikator an Dana Frosts Handgelenk summte.
    »Ja, bitte?«, meldete sie sich.
    Das Gerät war so konfiguriert, dass es auf ihre Stimme reagierte und sie nicht extra ein Sensorfeld des Touchscreens berühren musste, um das Gespräch entgegenzunehmen oder anzuweisen.
    Im Moment wäre das auch ziemlich schwierig gewesen, denn die Kommandantin

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